Kabinett Kohl II

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Kabinett Kohl II
Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland
Helmut Kohl
Bundeskanzler Helmut Kohl
Wahl 1983
Legislaturperiode 10.
Ernannt durch Bundespräsident Karl Carstens
Bildung 30. März 1983
Ende 12. März 1987
Dauer 3 Jahre und 347 Tage
Vorgänger Kabinett Kohl I
Nachfolger Kabinett Kohl III
Zusammensetzung
Partei(en) CDU/CSU, FDP
Minister 18
Repräsentation
Deutscher Bundestag 278/498 (56 %)




Berliner Abgeordnete 12/22 (55 %)




Das Kabinett Kohl II war die 14. Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland.

Abstimmung im Bundestag

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Bonn, 29. März 1983 – Gesamtstimmenzahl 498 – absolute Mehrheit 250
Wahlgang Kandidat Stimmen Stimmenzahl Anteil Koalitionspartei(en)
1. Wahlgang Helmut Kohl
(CDU)
Ja-Stimmen 271 54,4 % CDU/CSU, FDP
Nein-Stimmen 214 43,0 %
Enthaltungen 1 0,2 %
Ungültig 0 0,0 %
nicht abgegeben 12 2,4 %
Damit wurde wieder Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt.
Kabinett Kohl II – 30. März 1983 bis 18. Februar 1987
(Bis zum 12. März 1987 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
Amt Foto Name Partei Parlamentarischer Staatssekretär
bzw. Staatsminister
Partei
Bundeskanzler
Helmut Kohl
(1930–2017)
CDU Philipp Jenninger
(1932–2018)
bis 4. November 1984 Friedrich Vogel
(1929–2005)
Peter Lorenz
(1922–1987)
CDU
Auswärtiges
Stellvertreter des Bundeskanzlers
Hans-Dietrich Genscher
(1927–2016)
FDP Alois Mertes
(1921–1985)
verstorben am 16. Juni 1985
Lutz Stavenhagen
(1940–1992)
ab 4. September 1985
CDU
Jürgen Möllemann
(1945–2003)
FDP
Inneres
Friedrich Zimmermann
(1925–2012)
CSU Carl-Dieter Spranger
(* 1939)
CSU
Horst Waffenschmidt
(1933–2002)
CDU
Justiz
Hans A. Engelhard
(1934–2008)
FDP Hans Hugo Klein
(* 1936)
bis 3. November 1983
Benno Erhard
(1923–2011)
ab 3. November 1983
CDU
Finanzen
Gerhard Stoltenberg
(1928–2001)
CDU Hansjörg Häfele
(* 1932)
CDU
Friedrich Voss
(1931–2012)
CSU
Wirtschaft
Otto Graf Lambsdorff
(1926–2009)
bis 27. Juni 1984
FDP Martin Grüner
(1929–2018)
FDP
Martin Bangemann
(1934–2022)
ab 27. Juni 1984
Rudolf Sprung
(1925–2015)
CDU
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Ignaz Kiechle
(1930–2003)
CSU Georg Gallus
(1927–2021)
FDP
Wolfgang von Geldern
(* 1944)
CDU
Innerdeutsche Beziehungen
Heinrich Windelen
(1921–2015)
CDU Ottfried Hennig
(1937–1999)
CDU
Arbeit und Sozialordnung
Norbert Blüm
(1935–2020)
CDU Wolfgang Vogt
(1929–2006)
CDU
Heinrich Franke
(1928–2004)
bis 30. März 1984
Stefan Höpfinger
(1925–2004)
ab 4. April 1984
CSU
Verteidigung
Manfred Wörner
(1934–1994)
CDU Peter Kurt Würzbach
(* 1937)
CDU
Jugend, Familie und Gesundheit
ab 6. Juni 1986 Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit
Heiner Geißler
(1930–2017)
bis 26. September 1985
CDU Irmgard Karwatzki
(1940–2007)
CDU
Rita Süssmuth
(* 1937)
ab 26. September 1985
Verkehr
Werner Dollinger
(1918–2008)
CSU Dieter Schulte
(* 1941)
CDU
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
seit 6. Juni 1986
Walter Wallmann
(1932–2013)
CDU -
Post- und Fernmeldewesen
Christian Schwarz-Schilling
(* 1930)
CDU Wilhelm Rawe
(1929–2017)
CDU
Raumordnung, Bauwesen und Städtebau
Oscar Schneider
(* 1927)
CSU Friedrich-Adolf Jahn
(1935–2016)
CDU
Forschung und Technologie
Heinz Riesenhuber
(* 1935)
CDU Albert Probst
(1931–2015)
CSU
Bildung und Wissenschaft
Dorothee Wilms
(* 1929)
CDU Anton Pfeifer
(* 1937)
CDU
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Jürgen Warnke
(1932–2013)
CSU Volkmar Köhler
(1930–2012)
CDU
Besondere Aufgaben
Chef des Bundeskanzleramtes

seit 15. November 1984
Wolfgang Schäuble
(1942–2023)
CDU -

Am 3. November 1983 wurde der bisherige stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Benno Erhard, als Nachfolger des zum Richter am Bundesverfassungsgericht gewählten Hans Hugo Klein zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz ernannt.

Um sein neues Amt als Präsident der Bundesanstalt für Arbeit antreten zu können, schied Heinrich Franke am 30. März 1984 aus der Bundesregierung aus. Sein Nachfolger als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung wurde am 4. April 1984 Stefan Höpfinger, der zuvor seit 1982 Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit gewesen war.

Die Aufklärung der Flick-Affäre hatte auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Bundesregierung. So trat am 27. Juni 1984 Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff zurück, nachdem die Anklage gegen ihn zugelassen worden war. Sein Nachfolger wurde der bisherige Vorsitzende der Liberalen und Demokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Martin Bangemann. Am 5. November 1984 wurde dann der bisherige Parlamentarische Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Philipp Jenninger, als Nachfolger von Rainer Barzel zum Präsidenten des Deutschen Bundestages gewählt, nachdem dieser ebenfalls im Zuge der Flick-Affäre am 25. Oktober 1984 zurückgetreten war.

Am 14. November 1984 wurde Wolfgang Schäuble, der seit 1981 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewesen war, zum Bundesminister für besondere Aufgaben ernannt. Er übernahm damit den bisherigen Aufgabenbereich von Philipp Jenninger und wurde außerdem als Nachfolger von Staatssekretär Waldemar Schreckenberger zum Chef des Bundeskanzleramts berufen.

Als Nachfolger des am 16. Juni 1985 verstorbenen Staatsministers im Auswärtigen Amt, Alois Mertes, wurde am 4. September 1985 Lutz Stavenhagen berufen.

Nach einer schon länger bekannten Planung,[1] dass sich Bundesfamilienminister Heiner Geißler ganz auf sein Amt als CDU-Generalsekretär und die Vorbereitung der Bundestagswahl 1987 konzentrieren sollte, trat Geißler schließlich am 25. September 1985 als Bundesminister zurück. Seine Nachfolgerin wurde auf Geißlers Empfehlung die bisherige Leiterin des hannoverschen „Instituts Frau und Gesellschaft“ Rita Süssmuth.[2] Bundeskanzler Kohl hatte für dieses Amt zunächst Gertrud Höhler favorisiert; da sie nicht verheiratet war, galt sie in den Unionsparteien jedoch als nicht durchsetzbar.[3]

Der Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Walter Wallmann, war schon länger als Bundesminister im Gespräch gewesen.[4] Als im Gefolge der Katastrophe von Tschernobyl vom 26. April 1986 ein Bundesumweltministerium eingerichtet werden sollte, wurde Wallmann am 9. Juni 1986 zum ersten Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ernannt.[5]

Politische Maßnahmen

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Es gab eine Abnahme bei den industriellen Bundesbeteiligungen, indem teilweise oder vollständig Anteile aufgegeben wurden z. B. an der Volkswagen AG, VIAG AG, VEBA AG und Salzgitter AG. Insgesamt sank die Zahl der mittelbaren Beteiligungen von 958 am Ende des Jahres 1982 auf 337 im Jahr 1989. Da der Erlös dieser Privatisierungen aus dem Zeitraum von 1983 bis 1990 im Verhältnis zum Gesamthaushalt relativ gering war, waren die Entscheidungen zur Privatisierung von Bundesbeteiligungen nicht haushalts- sondern ordnungspolitisch begründet.[6]

Liste der deutschen BundesregierungenListe der deutschen Bundesminister

Einzelnachweise

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  1. Gibt Geißler auf? In: Der Spiegel. Nr. 3, 1985, S. 14 (online).
  2. Mal was Neues. In: Der Spiegel. Nr. 37, 1985, S. 26 (online).
  3. „Die Chancen stehen fifty-fifty“. In: Der Spiegel. Nr. 33, 1985, S. 17–19 (online).
  4. Schweift ab. In: Der Spiegel. Nr. 13, 1986, S. 23–25 (online).
  5. „Wallmann kann nur Propaganda machen“. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1986, S. 17–22 (online).
  6. Peter Erdmeier: Die Privatisierung von Unternehmensbeteiligungen des Landes Berlin seit der Wiedervereinigung.: Ausdruck wirtschaftspolitischer Neubesinnung oder finanzpolitischen Zwangs? 2000, S. 113 ff., doi:10.17169/refubium-6278 (fu-berlin.de [abgerufen am 25. November 2021]).