Knapp-daneben-Effekt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Knapp-daneben-Effekt (im Englischen Near-Miss Effect) ist eine kognitive Verzerrung in der Psychologie. Er beschreibt die Tendenz, in Spielsituationen die Gewinnwahrscheinlichkeit eines kommenden Durchlaufs für höher zu halten, wenn das Ziel zuvor knapp verfehlt wurde.

Die 2009 von R. L. Reid vorgenommenen neuropsychologischen Untersuchungen zeigten, dass die Gehirnaktivität von Spielsüchtigen beim knappen Verfehlen eines Gewinns der Gehirnaktivität beim Gewinnen ähnelt.[1]

Bei Menschen, die an Spielsucht leiden, ist dieser Effekt stärker ausgeprägt als bei Gelegenheitsspielern.

  • Dixon, M. R., Nastally, B. L., Jackson, J. E., & Habib, R. (2009): Altering the Near-Miss Effect in slot machine gamblers.  Journal of Applied Behavior Analysis, 42, 913–918.
  • Foxall, G. R. & Sigurdsson, V. (2012): When loss rewards: The near-miss effect in slot machine gambling. Analysis of Gambling Behavior, 6, 5–22.
  • Habib, R. & Dixon, M. R. (2010): Neurobehavioral Evidence for the “Near-Miss” Effect in Pathological Gamblers. Journal of the Experimental Analysis of Behavior, 93, 313–328.
  • Lisa Kuhn: Das Spiel mit dem Glück: Zur Konsumpsychologie auf dem staatlichen Glücksspielmarkt, Diplomica Verlag, 2014, S. 35–50, ISBN 9783958507494

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Reid, R.L. The psychology of the near miss. J Gambling Stud 2, 32–39 (1986). doi:10.1007/BF01019932