Diese Seite wurde als informative Liste oder Portal ausgezeichnet.

Liste der Top-30-Schellackplatten des Duke Ellington Orchestra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hinweise zur Nutzung der Liste
Diese Liste enthält Titel und Komponist(en) der Stücke, Aufnahmedatum, Datum des Eintritts in die Charts, höchste Position und Verweildauer in den Charts. Die Voreinstellung erfolgt nach dem Eintrittsdatum in die Charts. Darüber hinaus kann sie nach dem Titel und Musiklabel sortiert werden.

In der Liste der Top-30-Schellackplatten des Duke Ellington Orchestra sind alle Stücke des Orchesters aufgenommen, die zwischen 1927 (East St. Louis Toodle-Oo) und 1953 (Boo-Dah) die Hitparaden (Top 30) der Vereinigten Staaten erreichten, darunter drei Nummer-eins-Hits zwischen 1930 und 1938. Der Musikhistoriker Joel Whitburn wertete hierzu für sein Buch Pop Memories 1890-1954 verschiedene Hitparaden parallel aus, darunter auch Verkäufe von Noten, Radioeinsätze, offizielle Verkaufslisten der Musiklabels sowie Charts aus dem Branchenblatt Variety. Die Daten beziehen sich also nicht nur auf das Magazin Billboard, das erst seit Ende 1935 / Anfang 1936 eine wöchentliche Hitparade veröffentlicht hatte.[1]

Duke Ellington während einer Konzertpause 1965

Auf Schellackplatten vertrieben wurden neben reinen Jazz-Titeln auch „als ‚kommerziell‘ eingestufte Erfolgsaufnahmen, eben die vom großen Publikum akzeptierten Titel. Denn diese waren im und neben dem Radio das wohl wichtigste Medium; sie machten die Musiker bekannt, gaben ihnen die Chance für weitere Aufnahmen und verhalfen ihnen zu Einnahmen.“[2] Im Falle des Orchesters von Duke Ellington waren es die daraus resultierenden Tantiemen, die in den späteren Zeiten des „Big-Band-Sterbens“ den Fortbestand des Orchesters sicherstellten. Die chronologische Liste verdeutlicht auch „den allmählichen Geschmackswandel zu mehr Jazz und dann auch wieder die Abkehr von jazzbetonter Musik im Laufe der Jahre“ und „die große Bedeutung der Jazzmusiker für die gesamte populäre Musik vor allem die der 1930er und 1940er Jahre (…) Etliche der Songs aus Filmen und Musicals hatten nur durch sie Erfolg in den Charts und wurden durch die Jazz- und Swing-Versionen zu Evergreens“.[2][3]

Titel, Komponist(en) Musiklabel, Katalog-Nr. Datum der Aufnahme Datum des Charteintritts Höchste Platzierung Wochen Anmerkungen
East St. Louis Toodle-Oo
(Ellington)
Columbia
953
14. März 1927 30. Juli 1927 10 4
Duke Ellington Orchestra: „East St. Louis Toodle-Oo“
Duke Ellington Orchestra: „East St. Louis Toodle-Oo“
Duke Ellingtons erster Hit war berühmt durch die Growling-Effekte von Bubber Miley und „Tricky Sam“ Nanton.[2] B-Seite war „Hop Head“.
Black and Tan Fantasy
(Ellington)
Victor Records
21137
26. Okt. 1927 3. Mai 1928 15 3

Nach einer ersten Aufnahme am 7. April 1928 für Brunswick kam erst die zweite Version für Victor in die Charts.[2] B-Seite war „Hop Head“.

Creole Love Call
(Ellington)
Victor
21137
26. Okt. 1927 5. Mai 1928 19 1 Das Stück war auf der 78er gekoppelt mit „The Blues I Love to Sing“. In beiden Stücken sang Adelaide Hall.[4] Der Creole Love Call wurde dann zu einem langlebigen Ellington-Klassiker. Teile der Komposition bauen auf King Olivers „Camp Meeting Blues“ auf.[5]
Doin’ the New Low Down
(Fields – McHugh)
Okeh
8602
10. Juli 1928 24. Nov. 1928 20 1 Der Tänzer Bill Robinson stellte den Song des Songschreiber-Teams Dorothy Fields und Jimmy McHugh in der Revue Blackbirds of 1928 vor; Sänger ist hier Irving Mills.[2]
Diga Diga Doo
(Fields – McHugh)
Okeh
8602
10. Juli 1928 1. Dez. 1928 17 1 Ein weiterer Song aus der Revue Blackbirds of 1928.[2] Der Song erschien bei Okeh unter dem Pseudonym „The Harlem Footwarmers“.
The Mooche
(Ellington)
Okeh
8623
1. Okt. 1928 29. Dez. 1928 16 2 Das Stück war nach einem langsamen Tanz der Zeit benannt; 1930 nahm ihn Ellington erneut auf. „Eine weitere Dschungel-Nummer, die ein langes Leben haben sollte. (…) The Mooche zeigt wieder die Merkmale von Ellingtons Methode: Die Tonartverschiebung, den Wechsel zwischen Dur und Moll, den scharfen Kontrast in den Farben, wenn sich die Musik durch die Band bewegt.“[5] B-Seite war „Hot and Bothered“.
Three Little Words
(Kalmar – Ruby)
Victor
22528
28. Aug. 1930 18. Okt. 1930 1 13 Ellingtons erster Nummer-1-Hit; er blieb drei Wochen in dieser Position. Der Gesang stammt von Bing Crosby und seinen Rhythm Boys. Das Stück wurde auch durch den Film Check and Double Check bekannt, in dem das Orchester mitwirkte.[2]
Ring Dem Bells
(Mills – Ellington)
Victor
22528
26. Aug. 1930 29. Nov. 1930 17 1 Ein weiterer Song aus dem Film Check and Double Check. Cootie Williams ist als Scatsänger zu hören. „Das Stück verdient unser Interesse durch die geschickte Verwendung von Ruf und Antwort, die die einfache Melodie rhythmisch viel komplexer erscheinen lässt, als wenn sie nur allein dastehen würde.“[5]
Blue Again
(Fields – McHugh)
Victor
22603
28. Nov. 1930 7. Feb. 1931 12 2 Ein durch die Ipanema Troubadours bekannter Schlager, mit Sid Gary als Sänger.[2] Auf der B-Seite befand sich „To Whom It May Concern“, eine Aufnahme von Bert Lowns Biltmore Hotel Orchestra.
Mood Indigo
(Ellington)
Victor
22587
10. Dez. 1930 14. Feb. 1931 3 10
Duke Ellington Orchestra: „Mood Indigo“
Duke Ellington Orchestra: „Mood Indigo“

Das Stück wurde ein Jahr zuvor von Ellington als „Dreamy Blues“ eingespielt. Die Solisten sind hier Arthur Whetsol (tp) und Barney Bigard (cl).[2] „Ellingtons erster richtiger Hit.“[6] B-Seite war „When a Black Man’s Blue“.

Rockin’ in Rhythm
(Mills – Ellington)
Brunswick
6038
14. Jan. 1931 14. März 1931 19 1 Die zweite Aufnahme des Instrumentalstücks, das auf einem Thema von Harry Carney beruht. Es wurde zu einer der bekanntesten Ellington-Kompositionen, bei der wiederum die Herkunft der Teile schwer zu bestimmen ist.[2] B-Seite war „Twelfth Street Rag“.
Creole Rhapsody I/II
(Ellington)
Brunswick
6093
16. Jan. 1931 18. Juli 1931 18 2 Das erste „ernste“ und längere von Ellington komponierte Stück in den Charts und „entscheidend für seine Karriere, denn es wurde von jenen, die im Jazz eine potentielle Kunstform sahen, als Beweis dafür genommen, dass Ellington ein wirklicher Komponist war.“[5]
Limehouse Blues
(Furber – Braham)
Victor
22743
16. Juni 1931 22. Aug. 1931 13 3

Eine angeblich von den Califormia Rambers und Red Nichols eingeführte Melodie aus einem englischen Musical, die durch die Ellington-Version zum Jazzstandard wurde. „Limehouse“ ist ein Stadtteil von Stepney im Londoner Hafengebiet an der nördlichen Themse.[2]

It Don’t Mean a Thing (If It Ain’t Got That Swing)
(Ellington)
Brunswick
6265
2. Feb. 1932 27. Feb. 1932 6 6 Ellingtons 14. Stück in den Charts wurde zum Leitbild für die aufkommende Swingära. Die Sängerin ist Ivie Anderson, Solisten sind Tricky Sam Nanton, Johnny Hodges, Harry Carney und der Bandleader.[2]
Creole Rhapsody I/II
(Ellington)
Victor
36049
11. Juli 1931 19. März 1931 6 6 Die zweite Einspielung des längeren Stücks; die Solisten sind Arthur Whetsol, Cootie Williams, Tricky Sam Nanton, Johnny Hodges, Barney Bigard und Ellington. Die Überlänge entstand „durch eine das 32taktige Song-Schema erweiternde, echte mehrteilige Komposition mit Programm-Charakter.“[6]
Rose Room (In Sunny Roseland)
(Williams/Hickman)
Brunswick
6265
11. Feb. 1932 26. März 1932 17 1 Das Stück war dem Tanzsaal des St. Frances Hotel in San Francisco gewidmet. Der Bandleader Art Hickman hatte es schon 1917 komponiert. Fletcher Henderson, Artie Shaw und Benny Goodman nahmen es bald in ihre Repertoires auf. Die Harmonien waren Grundlage für Ellingtons Komposition „In a Mellotone“.[2]
Moon Over Dixie (Mills – Koehler – Ellington) Brunswick
6317
2. Feb. 1932 18. Juni 1932 14 3
Duke Ellington Orchestra: „Moon Over Dixie“ (1932)
Duke Ellington Orchestra: „Moon Over Dixie“ (1932)

Ein Tagesschlager mit Schlagzeuger Sonny Greer als Sänger. Den Text schrieb Ted Koehler.[2] B-Seite war „Baby When You Ain’t There.“

Blue Ramble
(Ellington)
Brunswick
6336
18. Mai 1932 9. Juli 1932 16 3 Die Ellington-Komposition war mit dem Standard „Sheik of Araby“ gekoppelt; Solisten dieses Instrumental-Stücks im „Jungle Style“ waren Lawrence Brown, Arthur Whetsol und Cootie Williams.[2]
Drop Me Off in Harlem
(Ellington)
Brunswick
6527
17. Feb. 1933 6. Mai 1933 17 3 Das melodische Stück wurde von Ellington nur dieses eine Mal eingespielt. Lediglich 1957 machte Ella Fitzgerald eine Aufnahme mit dem Ellington-Orchester.[2] B-Seite war „Slippery Horn.“
Sophisticated Lady
(Parish – Mills – Ellington)
Brunswick
6600
16. Mai 1933 27. Mai 1933 3 16 Auf der Rückseite befand sich der nachfolgende Hit „Stormy Weather“. Ellington hatte das Stück zuvor schon bei der „Drop Me Off in Harlem“-Session für Columbia eingespielt; erfolgreich in den Charts war jedoch die Brunswick-Version.[2] B-Seite war „Stormy Weather.“
I’m Satisfied
(Ellington)
Brunswick
6638
15. Aug. 1933 2. Sep. 1933 11 3 Nach seiner Rückkehr von der Europa-Tournee aufgenommen. Sängerin ist Ivie Anderson.[2] B-Seite war „Jive Stomp.“
In the Shade of the Old Apple Tree
(Williams – Van Alstyne)
Brunswick
6646
15. Aug. 1933 30. Sep. 1933 13 2 Ein damals längst vergessener Song aus dem Jahr 1905; Solisten sind Freddy Jenkins (tp), Joe Nanton (tb), Johnny Hodges (as) und Barney Bigard (cl).[2]
Saturday Night Function
(Bigard – Ellington)
Columbia
2832
28. Mai 1929 25. Nov. 1933 14 2 Eine offiziell unter dem Namen des Schlagzeugers Sonny Greer veröffentlichte Schallplatte, womit Ellington ihn für sein Orchester bekannter machen wollte.[2]
Daybreak Express
(Ellington)
Victor
24501
4. Dez. 1933 17. Feb. 1934 10 7 „Bei Daybreak Express experimentierte Ellington erstmals auf den Harmonien von Tiger Rag und konstruierte eine perfekte akustische Impression eines fahrendes Zuges.“[6] „Duke verwendete den Eisenbahneffekt in verschiedenen seiner Stücke, (…) aber Daybreak Express ist ein Meisterwerk dieses Genre. (…) Das Stück ist natürlich Programmmusik, ein Schaustück, das Ellingtons Liebe zum reinen Klang demonstriert.“[5] Die Aufnahme wurde 1953 als Soundtrack für einen Kurzfilm mit demselben Titel verwendet.
Cocktails for Two
(Johnston – Coslow)
Victor
24617
12. Apr. 1934 5. Mai 1934 1 15 Zweiter Nummer-1-Hit, der fünf Wochen in dieser Position blieb, gleichzeitig Ellingtons 25. Erfolgs-Schallplatte. Der Song wurde in dem Film-Musical Murder at the Vanities von Carl Brisson vorgestellt und dann in dem Film-Musical She Loves Me Not von Miriam Hopkins gesungen. Spike Jones nahm 1941 eine Jux-Version auf.[2]
Moonglow
(HudsonVenutiDe Lange)
Brunswick
6987
12. Sep. 1934 6. Okt. 1934 2 16 Versionen dieses Stückes von vier Interpreten waren in den Charts notiert; Ellingtons Version hielt sich zwei Wochen auf #2. 1936 hatte Benny Goodman damit einen Hit.[2]
(In My) Solitude
(Ellington)
Brunswick
6987
12. Sep. 1934 27. Okt. 1934 2 16 Der Evergreen im Ellington-Repertoire kam im selben Jahr in einer Version der Mills Brothers in die Charts. Der Song wurde dann von der ASCAP zum besten Song des Jahres gewählt.[2]
Saddest Tale
(Ellington)
Brunswick
7310
12. Sep. 1934 17. Nov. 1934 9 3 Solisten dieses Stücks sind neben Ellington Barney Bigard, Joe Nanton, Johnny Hodges, Cootie Williams und Harry Carney auf der Bassklarinette.[2] B-Seite war „Jump’n’bout Rhythm.“
Merry-Go-Round
(Mills – Ellington)
Brunswick
7440
30. Apr. 1935 8. Juni 1935 6 5 Eine Neueinspielung der 1933er-Version, die damals nicht die Charts erreicht hatte. Ellington zog für die Aufnahme zwei Bassisten hinzu, Hayes Alvis und Billy Taylor.[2] Es ist eines der „hervorragendenm Beispiele für Dukes Fähigkeit, ein motorisches Geräusch oder gar das Gefühl einer Karussellfahrt in Musik umzusetzen.“[6]
In a Sentimental Mood
(Ellington)
Brunswick
7461
30. Apr. 1935 13. Juli 1935 14 3 Die Solisten dieses Ellington-Evergreens waren Otto Hardwicke, Harry Carney (ss), Rex Stewart (cor), Lawrence Brown (tb).[2] B-Seite war „Showboat Shuffle.“
Accent on Youth
(Seymor – Lawnhurst)
Brunswick
7514
19. Aug. 1935 21. Sep. 1935 6 7 Der Titelsong des gleichnamigen Films. Erstmals ist Tenorsaxophonist Ben Webster bei einer Aufnahme des Orchesters dabei; Solist ist Johnny Hodges.[2] B-Seite war „Truckin’.“
Cotton
(Koehler – Bloom)
Brunswick
7526
19. Aug. 1935 12. Okt. 1935 4 6 Ein Song aus der Cotton Club Parade 1935. Erst wieder im März 1936 hatte Ellington einen Hit in den Charts.[2] B-Seite war „Margie“.
Isn’t Love the Strangest Thing?
(Benny Davis – J. Fred Coots)
Brunswick
7625
27. Feb. 1936 28. März 1936 12 3 Die einzige Version des Stücks, die in die Charts gelangte. Sängerin ist Ivie Anderson. Ellington-Biograph Hans Ruland zählt ihn zu den „harmlosen kommerziellen Titeln, die vor allem von Ivie Andersons Charme leben.“[6] B-Seite war „That Never to Be Forgotten Night“.
Love Is Like a Cigarette
(Jerome – Kent)
Brunswick
7627
28. Feb. 1936 4. Apr. 1936 8 10 Ellington hatte Erfolg mit dem alten Song aus dem Broadway-Musical Algeria (1908); weitere bemerkenswerte Jazz-Einspielungen des Stücks gab es nicht. Sein Biograph James Lincoln Collier erwähnt zu dem „harmlosen“,[6] „abscheulich kommerziellen Titel“, dass in den Jahren nach dem Tod seiner Mutter „sein Elan so zerstört war, dass seine Produktivität stark abfiel“. In den ersten zwölf Monaten nach ihrem Tod nahm er nur 16 Titel auf, darunter „Isn’t Love is the Strangest Thing?“ und eben „Love Is Like a Cigarette“.[5]
Clarinet Lament (Barney’s Concerto)
(Ellington – Bigard)
Brunswick
7650
27. Feb. 1936 9. Mai 1936 12 3
Brunswick-78er: „Clarinet Lament“ des Duke Ellington Orchestra
Brunswick-78er: „Clarinet Lament“ des Duke Ellington Orchestra

Ein eigens für die Band geschriebenes Original von Ellington und Feature für den Klarinettisten Barney Bigard.[2] Hier „kommt einmal mehr Bigards wundervoll melodiös in sich verschlungenes Spiel, dessen Virtuosiät nie showverdächtig wirkte, voll zur Geltung.“[6] B-Seite war „Echoes of Harlem“´.

Echoes of Harlem (Cootie’s Concerto)
(Ellington)
Brunswick
7650
27. Feb. 1936 16. Mai 1936 19 1 Weiteres Feature-Szück für einen Ellington-Solisten, das auch in Versionen anderer Trompeter wie Roy Eldridge und Jonah Jones sowie mehrfach von Cootie Williams aufgenommen wurde.[2]
Oh Babe! Maybe Someday
(Ellington)
Brunswick
7667
9. Apr. 1936 6. Juni 1936 8 5 Trotz des Charterfolgs erlebte das Stück keine weiteren Einspielungen durch das Ellington-Orchester.[2] B-Seite war „Monopoly Swing“ vom Will Hudson Orchestra.
Jazz Lips
(Ellington)
Bluebird
6396
14. Nov. 1929 20. Juni 1936 20 1 Das Stück ist nicht identisch mit dem gleichnamigen Song von Lil Hardin, das Louis Armstrongs Hot Five 1926 aufnahmen. Solisten sind Cootie Williams (tp) und Tricky Sam Nanton (tb).[2] B-Seite war „Sloppy Joe“.
Yearning for Love (Lawrence’s Concerto)
(Mills – Mitchell – Parish – Ellington)
Brunswick
7752
28. Feb. 1936 31. Okt. 1936 16 1 Dies war eine weitere Komposition, mit der Ellington einen seiner Musiker herausstellte, diesmal seinen Posaunisten Lawrence Brown, die allerdings damals wenig Anklang fand, „wo doch Dorsey und Teagarden auf dieser Sweet-Masche ritten …“.[6] Ein nächster Hit für das Ellington-Orchester folgte erst im Mai 1937.
The New East St. Louis Toodle-Oo
(Ellington – Miley)
Master
101
5. März 1937 1. Mai 1937 16 2 Eine Neueinspielung seiner ersten Erkennungsmelodie von 1927. Solisten sind cootie Williams und Barney Bigard.[2] B-Seite war „I’ve Got to Be a Rug Cutter“.
There’s a Lull in My Life
(Gordon – Warren)
Master
117
9. Apr. 1937 22. Mai 1937 18 1 Ein Song aus dem Filmmusical Wake Up and Live (1937); im Jazzbereich kam auch Teddy Wilson mit diesem Song in die Charts.[2] B-Seite war „It’s Swell on You“.
Scattin’ at the Kit-Kat
(Mills – Ellington)
Master
123
5. März 1937 5. Juni 1937 17 1 Der Titel bezog sich auf den Club Kit-Kat in London-Haymarket, den Ellington und seine Musiker bei ihrer Europa-Tournee 1933 oft besucht hatten.[2] B-Seite war „New Birmingham Breakdown“.
Caravan
(Ellington – Tizol)
Master
131
20. Mai 1937 3. Juli 1937 4 18 Einer von Ellingtons „Latin“-Titeln wie „Bakiff“, „Moon Over Cava“ oder „Moonlight Fiesta“, der seinen Erfolg überwiegend der Handschrift Juan Tizols verdankt, der auch ein geschmeidiges Posaunen-Solo spielt. „Caravan“ war einer der Titel, die Ellington ständig im Repertoire behielt und der zu einem der bekanntesten Jazzstandards wurde. 1949 hatte Billy Eckstine mit „Caravan“ die nächste Hit-Notierung.[2]
All God’s Chillun Got Rhythm
(Kahn – Kaper – Jurman)
Master
137
8. Juni 1937 31. Juli 1937 14 2 Der Bronislau-Kaper-Song stammte aus dem Marx-Brothers-Film A Day at the Races (1937). Am selben Tag entstand von dem Song eine weitere Aufnahme für das Musiklabel Variety mit Ivie Anderson sowie Rex Stewart, Harry Carney und Hayes Alvis unter der Bandbezeichnung Ivie Anderson & Her Boys from Dixie. Ivie hatte den Song auch in dem Film zusammen mit Harpo Marx präsentiert.[2] B-Seite war „Alabama Home“.
Azure
(Mills – Ellington)
Master131 14. Mai 1937 21. Aug. 1937 13 4 Obwohl es noch weitere Einspielungen durch Cab Calloway, J. C. Heard, Les Brown und andere gab, kam nur die Originalversion in die Charts. Arrangeur war Joe Lippman.[2] „verhalten vorgetragen von Bigard zusammen mit Carney an der Bassklarinette in trauriger Ellington-Mood.“[6]
Harmony in Harlem
(Mills – Ellington – Hodges)
Brunswick
8044
20. Sep. 1937 12. Feb. 1938 15 2 Ein weiteres Feature-Stück Ellingtons, bei dem er Solisten herausstellte, diesmal Cootie Williams und Johnny Hodges. Spätere Einspielungen gab es von Charlie Barnet und 1940 durch eine All-Star-Band um Benny Carter namens The Quintones.[2]
If You Were in My Place
(Nemo – Mills – Ellington)
Brunswick
8093
24. Feb. 1938 19. März 1938 10 3 In die Charts kam lediglich Ellingtons Original, obwohl es noch weitere Versionen von Jimmy Dorsey (mit June Richmond) und Mildred Bailey gab. Bandsängerin ist wieder Ivie Anderson.[2]
I Let a Song Go Out of My Heart
(Nemo – Richmond – Mills – Ellington)
Brunswick
8108
3. März 1938 26. März 1938 1 19 Der dritte Nummer-1-Hit des Ellington-Orchesters, der sich drei Wochen an der Spitze hielt. Instrumentalnummer mit einer einprägsamen Passage zu Anfang des Stücks mit zwei Saxophonen in einem gemeinsamen Chorus; das Baritonsaxophon Harry Carneys übernimmt die Hauptmelodie; die Altsaxophone von Hodges/Carney die Begleitung. Im folgenden Jahr kam der Song in fünf Versionen in die Top 20: von Ellington, Goodman, Mildred Bailey, Hot Lips Page und Connee Boswell.[2] Charakteristisch durch jene „unbeschreibliche Ellington-Mood, einer Mischung aus Glamour und Trauer.“[6] B-Seite war „The Gal from Joe’s“.
The Gal from Joe’s
(Mills – Ellington)
Brunswick
8108
2. Feb. 1938 30. Apr. 1938 20 1 Das lyrische Altsaxophon von Johnny Hodges setzt nach der 1-2-3-4-Eröffnung mit Phrasen ein, die sich vom Wah-Wah der Blechbläser absetzen. Ein Jahr später kam Charlie Barnet mit dem Stück noch einmal in die Top 20.[2]
Lambeth Walk
(Furber – Gay)
Brunswick
8204
4. Sep. 1938 10. Sep. 1938 7 7 Ein Song aus dem englischen Theatermusical Me and My Girl (1938), den Ellington zu einem Tageshit machte. Hits in den Top 20 schafften auch Al Donahue und Russ Morgan.[2]
Prelude to a Kiss
(Gordon – Mills – Ellington)
Brunswick
8204
9. Aug. 1938 29. Okt. 1938 18 8 Ein weiteres Stück der „Lambeth Walk“-Session, der zu einem Klassiker im Ellington-Repertoire wurde. Ein zweiter Take, auf derselben Session eingespielt, wurde auf Columbia veröffentlicht. Später entstanden auch Gesangsversionen des Stücks von Billie Holiday, Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan und June Christy. Ellington konnte dann erst wieder im Mai 1940 einen Hit in den Charts platzieren, wohl auch bedingt durch seine Europa-Tournee vom 1. April bis 10. Mai 1939.[2]
You, You, Darlin’
(Scholl – Jerome)
Victor
26537
6. März 1940 11. Mai 1940 28 1 Im April waren der Sweet-Bandleader Kay Kyser und kurz nach Ellington Bob Crosby mit dem Tagesschlager in den Hitparaden. Bandsänger war hier Herb Jeffries.[2] B-Seite war „So Far, So Good“.
Ko-Ko
(Ellington)
Victor
26577
6. März 1940 1. Juni 1940 25 1
Duke Ellington Orchestra: „Ko-Ko“
Duke Ellington Orchestra: „Ko-Ko“
Der Klassiker der Blanton-Webster-Band, heute als einer der bemerkenswertesten Titel des Ellington Repertoires angesehen, schaffte es lediglich eine Woche auf Rang 25 der Charts. Die Solisten dieser Aufnahme waren Juan Tizol im ersten Chorus und Tricky Sam Nanton. Aufnahmen anderer Musiker gab es von „Ko-Ko“ in der Swingära nicht.[2] Die Ellington-Komposition ist nicht mit Charlie Parkers gleichnamigem Stück von 1945 zu verwechseln. B-Seite von „Ko-Ko“ war „Conga Brava“.
At a Dixie Roadside Diner
(Leslie – Burke)
Victor
26719
28. Mai 1940 21. Sep. 1940 27 1 Der in Chicago eingespielte Schlager wurde nur vom Ellington-Orchester und von Charlie Barnet aufgenommen.[2] B-Seite war „The Greatest Mistake“.
Sepia Panorama
(Ellington)
Victor
26731
24. Juli 1940 2. Nov. 1940 24 1 „Sepia Panorama“ war ein reines Jazz-Stück und einer der vielen „Farbkompositionen“ Ellingtons. Die Solisten waren Bassist Jimmy Blanton, Ellington selbst und Ben Webster. Das Stück wurde von keinen weiteren Musikern aufgenommen.[2]
Flamingo
(GrouyaAnderson)
Victor
27326
28. Dez. 1940 14. Juni 1941 11 4 Dieser Song wird vor allem mit der Rhythm-and-Blues-Version von Earl Bostic aus dem Jahr 1951 in Verbindung gebracht; den ersten Erfolg hatte damit aber das Ellington-Orchester mit Herb Jeffries als Bandsänger. Nur in Ellingtons Aufnahme, die in Chicago entstand, war der Song von Edmund Anderson (Text) und Ted Grouya in den Charts notiert. Er wurde auch noch von Will Bradley, Bob Crosby, Gene Krupa und Jimmie Lunceford eingespielt.[2]
Take the “A” Train
(Billy Strayhorn)
Victor
27380
15. Feb. 1941 26. Juli 1941 11 7 Unter den ersten Nummern, die der neu hinzugekommene Arrangeur Billy Strayhorn schrieb, war auch seine wohl bekannteste Komposition Take the “A” Train, die dann zur Erkennungsmelodie der Band wurde. Der Titel rührte daher, dass die Stadt New York ihrem U-Bahnsystem in den nördlichen Stadtteilen die Linie „D“ hinzufügte, die in die Bronx abbog, sodass man, um nach Harlem zu kommen, wo Ellington auftrat, nicht mehr einen beliebigen Zug nach Norden nehmen konnte. Strayhorn musste nun daran danken, die Linie „A“ zu nehmen.[2]
I Got it Bad and That Ain’t Good
(Ellington – Webster)
Victor
27531
26. Juni 1941 11. Okt. 1941 13 3 Das von Ivie Anderson gesungene Lied war Teil des Ellington-Musicals Jump for Joy, das mehrere Monate in Los Angeles gespielt wurde, aber nie den Broadway erreichte. Auch die Schallplatten-Aufnahme entstand in Hollywood in derselben Besetzung wie Take the “A” Train.[2] B-Seite war „Chocolate Shake“, gesungen von Ivy Anderson.
Don’t Get Around Much Anymore
(Ellington)
Victor
26610
4. Mai 1940 1. Mai 1943 8 14 Nach dem recording ban erschien die als „Never No Lament“ aufgenommene Komposition nach drei Jahren mit neuem Titel und wurde zum Erfolg. Das Stück stellt Johnny Hodges und Cootie Williams mit seiner Growling-Trompete heraus.[2] B-Seite war „Cotton Tail“. Der Titel gelangte 1943 auch auf #1 der Harlem Hit Parade.
Perdido
(Tizol)
Victor
27880
21. Jan. 1942 22. Mai 1943 21 1 Die im Jahr zuvor in Chicago eingespielte Nummer wurde trotz eines größeren Erfolgs in den Charts ein Jazz-Klassiker, geprägt von den Latin-Elementen des aus Puerto Rico stammenden Ventil-Posaunisten Juan Tizol. Durch den recording ban gab es von diesem Stück zunächst keine weiteren Einspielungen weiterer Künstler.[2] B-Seite war „Rain Check.“
Take the “A” Train
(Strayhorn)
Victor
27380
15. Feb. 1941 3. Juli 1943 19 1 Zum zweiten Mal gelangte Ellingtons Erkennungsmelodie in die Charts und war somit insgesamt acht Wochen unter den Top 20 verzeichnet.[2] Zum Erfolg trug auch Ray Nances erstes Trompetensolo in der Strayhorn-Nummer bei.[6] B-Seite war „The Sidewalks of New York“.
Bojangles (A Portrait of Bill Robinson)
(Ellington)
Victor
26644
28. Mai 1940 14. Aug. 1943 19 1 das bereits 1940 in Chicago eingespielte Stück ist den Tänzer Bill „Mr Bojangles“ Robinson gewidmet; es gehört in die Reihe musikalischer Porträts von Künstlern, die Ellington bewunderte und im Laufe der Jahre komponierte, so über die Sängerin Florence Mills, den Pianisten Willie The Lion Smith, den Variete-Star Bert Williams und eben „Mr. Bojangles“.[2]
A Slip of the Lip (Can Sink a Ship)
(Henderson – Ellington)
Victor
1528
28. Juli 1942 6. Nov. 1943 19 1 Das im Vorjahr in Chicago eingespielte Stück war die erste Erfolgskomposition seines Sohnes Mercer, die dieser mit dem Pianisten Luther Henderson geschrieben hatte. Ellington nahm es mit Ray Nance (Gesang) auf. Gekoppelt war er mit „Sentimental Lady“, dem nachfolgenden Hit des Orchesters.[2] Der Titel gelangte 1944 auch auf #1 der Harlem Hit Parade.
Sentimental Lady
(Ellington)
Victor
1528
28. Juli 1942 13. Nov. 1943 19 1 Ellingtons 64. Erfolgstitel erschien auch auf einer V-Disc. Das Count Basie Orchestra brachte ihn als „I Didn’t Know About You“ im Februar 1945 erneut in die Charts.[2] Der Titel gelangte auch 1944 auf #1 der Harlem Hit Parade.
Do Nothing till You Hear from Me
(Bob Russell – Ellington)
Victor
1547
15. März 1940 22. Jan. 1944 10 6 Das rund vier Jahre zuvor in Chicago aufgenommene Stück ist eines der beiden Trompetenkonzerte, nämlich das „Concerto for Cootie“. Der neue Titel brachte einen für die Kriegszeit und die Situation der in Europa und am Pazifik kämpfenden Soldaten aktuellen Bezug. Das Stück kam 1944 in drei Versionen in die Charts, neben dem Original von Ellington auch von Woody Herman und von Stan Kenton, der damit seinen ersten Hit verzeichnen konnte.[2]
Main Stem
(Ellington)
Victor 1556 26. Juni 1942 25. März 1944 23 1 Das zwei Jahre zuvor in Hollywood eingespielt Stück tauchte unter mehreren Titeln in Ellingtons Diskografie auf, als „Main Stem“, „Altitude“ oder „On Becoming a Square“. Danach dauerte es wieder ein halbes Jahr, bis Ellington mit „I’m Beginning to See the Light“ in die Charts kam.[2]
I’m Beginning to See the Light
(James – Ellington – Hodges – George)
Victor
1618
1. Dez. 1944 3. Feb. 1945 6 12 Duke Ellingtons erster nach Ende des recording ban aufgenommener Hit; zeitgleich waren er und Mitkomponist Harry James damit in den Hitparaden. Im April 1945 folgte noch Ella Fitzgerald mit den Ink Spots. Nun dauerte es genau ein Jahr bis zu Ellingtons nächstem Hit „Come to Baby, Do“.[2] Der Song gelangte auf #4 der „Race Records“ Charts 1945
Come to Baby, Do
(James – Miller)
Victor
1748
8. Okt. 1945 2. Feb. 1946 13 1 Der Hit war auch in einer Version von Les Brown in den Charts erfolgreich; weitere Aufnahmen des Stücks spielten Georgie Auld, Nat King Cole und Jimmy Dorsey ein. Erst im Juni 1953 folgte Ellingtons nächster und vorletzter Charts-Hit „Satin Doll“ 1953.[2]
Satin Doll
(Mercer – Strayhorn – Ellington)
Capitol
2458
6. Apr. 1953 11. Juni 1953 27 3 Das Stück entstand bei Ellingtons erster Session in Hollywood bei seinem neuen Musiklabel Capitol. Trotz seines geringen Erfolgs in den Charts blieb der Titel fortan ständig im Band-Repertoire und wurde zu einem Jazz-Standard, vergleichbar mit den in dieser Zeit entstandenen Nummern „Lullaby of Birdland“ von George Shearing oder „Take Five“ des Dave Brubeck Quartetts.[2] Earl Hines beanspruchte später dessen Urheberschaft.[6]
Boo-Dah
(Strayhorn)
Capitol 9. Apr. 1953 21. Nov. 1953 30 1 Das kurz nach der „Satin Doll“-Session entstandene Stück war seit 1927 der siebzigste und letzte Hit des Duke Ellington Orchestra in den Billboard-Charts Top 30. Der Titel bezieht sich auf den Klang der Melodie und wurde von Billy Strayhorn in der Zeit der Tanzveranstaltungen der Ellington-Band geschrieben. Solisten sind hier der Trompeter Ray Nance und der Klarinettist Jimmy Hamilton.[2]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Außerdem führt Whitburn ab den späten 1930er Jahren eine Top 30 auf, in den früheren Jahren wertete er nur die 10–20 erfolgreichen Titel jeder Woche aus.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk Gerhard Klußmeier: Jazz in the Charts. Another view on jazz history. Liner notes und Begleitbuch der 100-CD-Edition. Membran International GmbH. ISBN 978-3-86735-062-4
  3. Basis für die Liste ist Joel Whitburns Werk Pop Memories 1890-1954 (Record Research Inc., Menomone Falls, Wisconsin, 1986), das die nach den Billboard-Charts ermittelten Titel verzeichnet, die unter den Top 30 Publikumserfolge waren – errechnet nach den Plattenverkäufen, Radio- und Jukebox-Einsätzen sowie den damals noch weitgehend unmanipulierten Hitparaden. Vgl. Gerhard Klußmeier: Jazz in the Charts, S. 9.
  4. A. H. Lawrence: Duke Ellington and His World (London: Routledge, 2001) S. 96 ISBN 0-415-93012-X
  5. a b c d e f James L. Collier: Duke Ellington. Genius des Jazz. Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-35839-X
  6. a b c d e f g h i j k l Hans Ruland Duke Ellington - Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten, Oreos Verlag 1983