Michael Ande

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Michael Ande (* 5. Oktober 1944 in Bad Wiessee) ist ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher.

Ande begann seine Karriere beim Kinderfunk des Bayerischen Rundfunks und wurde durch eine Hauptrolle im deutsch-französischen Spielfilm Marianne, meine Jugendliebe (1955) zum Kinderstar. Danach spielte er in den Filmen Die Trapp-Familie (1956) und der Fortsetzung Die Trapp-Familie in Amerika (1958) neben Ruth Leuwerik, Hans Holt und Josef Meinrad mit. Beide Filme waren die Vorlage für das spätere Hollywood-Musical The Sound of Music mit Julie Andrews.

1961 wirkte er an der Kleinen Komödie München an der Seite von Axel von Ambesser in Terence Rattigans Der schlafende Prinz und Noël Cowards Weekend mit.

In dem Vierteiler Die Schatzinsel – nach dem Roman von Robert Louis Stevenson, der Weihnachten 1966 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde – spielte er die Hauptrolle des Jim Hawkins. Im Jahr 1969 übernahm Ande die Hauptrolle in der Abenteuer-Fernsehserie Die Reiter von Padola, die in den ARD-Regionalprogrammen ausgestrahlt wurde. In dem ARD-Fünfteiler Die Powenzbande (1973) spielte er mit Helga Anders zusammen.

Ebenfalls mit von Ambesser spielte er 1974 in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt in der Komödie Der Wendepunkt von Françoise Dorin, in der Regie von Heinz Marecek. 1975 war er hier in der Titelrolle von Carl Borro Schwerlas Graf Schorschi neben Erni Singerl zu sehen. 1984 trat er in der Dramatisierung des Romans Drei Männer im Schnee von Erich Kästner gemeinsam mit Karl Schönböck und Franz Muxeneder auf.

Als Kriminalassistent Gerd Heymann war er seit 1977 in der ZDF-Krimiserie Der Alte neben allen vier Hauptkommissaren als assistierender Ermittler zu sehen. Ande ist damit der dienstälteste Ermittler im deutschen Fernsehen. Am 8. April 2016 wurde nach 39 Jahren und über 400 Folgen die letzte Episode unter seiner Mitwirkung ausgestrahlt.[1]

In Synchronstudios lieh Ande vielen ausländischen Kollegen seine Stimme, darunter Micky Dolenz in der Jugendserie Die Monkees (1967), Michael Sarrazin in Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß (1969), Sam Neill in Schlafende Hunde (1982) und James Woods in Katzen-Auge (1986). Er war in den 1970er Jahren die Standardstimme des Martial-Arts-Darstellers Fu Sheng. Anfang der 2000er-Jahre sprach er die Hauptfigur des Bären in der Kinderserie Der Bär im großen blauen Haus.

Ende der 1960er Jahre versuchte er sich zudem als Sänger (Schlagermusik).

Ande lebt mit seiner Familie in Schliersee.

Filmografie (Auswahl)

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  • 1968: Geschmackssache – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1968: Sattwerden und Hungrigbleiben – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1968: Das Strohpuppenspiel – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1968: Der schwarze Mann – Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
  • 1969: Das Feld – Regie: Gustav Burmester
  • 1970: Der Vertrauensbruch – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1970: Etwas ist aus – Regie: Hartmut Kirste
  • 1970: Vierzig Zigaretten am Tag, das bringt einen ja um! – Regie: Günter Bommert
  • 1970: Sebastian, Sebastian – Regie: Ulrich Gerhardt
  • 1970: Sozusagen als Exempel – Regie: Hermann Naber
  • 1971: Entführungen – Regie: Oswald Döpke
  • 1971: Rickie – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1971: Ein bisschen Nebel – ein bisschen Wind – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1972: Großes Schnarchen eines Wappentieres – Regie: Hans Rosenhauer
  • 1974: Das da damals – Regie: Gerlach Fiedler
  • 1976: Das Minarett, das zum Mond fliegt – Regie: Otto Düben
  • 1976: Schöner Wohnen – Regie: Fritz Schröder-Jahn
  • 1977: Die Comtesse – Regie: Andreas Weber-Schäfer
  • 1978: Kleinsteubers Wache – Regie: Bernd Lau
  • 1968 Es gibt sicher eine Tür/Nimm meine Hände, Vogue Schallplatten – DV 14722 (Single)
  • 1968 Irgendwann kommt die Liebe (A little me, a little bit you)/Du gehörst zu mir (Cherry Cherry), Metronome Records (Single)
  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 17.

Einzelnachweise

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  1. Joachim Huber: Michael Ande verlässt den „Alten“. In: Der Tagesspiegel vom 5. Februar 2016 (abgerufen am 6. Februar 2016).