Packing (Phallus)

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Packing (von engl. „to pack“ für füllen) bezeichnet das Tragen einer Polsterung oder eines phallischen Objekts vorne in der Hose oder Unterwäsche, um den Anschein eines Penis[1] oder einer Ausstülpung zu erwecken.[2] Es wird häufig von trans Männern praktiziert. Auch Menschen, die sich als Männer verkleiden, können packen.[3] Das entgegengesetzte Verhalten, nämlich das Verstecken einer Wölbung in der Leistengegend, wird als Tucking bezeichnet.

Packer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zum Packing verwendeten Objekte, Packer genannt, haben zum Teil lediglich die Form eines Penis, können aber auch eine Nachbildung der Hoden beinhalten. Packer werden verwendet, um für Männer hergestellte Kleidung richtig zu tragen, was ein Sicherheitsgefühl (geringere Chance, als trans erkannt zu werden) und eine verminderte Geschlechtsdysphorie zur Folge hat. Viele trans Männer führen „Packing“ gewöhnlich täglich für den Rest ihres Lebens aus, oft kombiniert mit Binding, einem Verfahren zum Verstecken der Brüste. Andere trans Männer praktizieren Packing je nach Bedarf für ihr persönliches Wohlbefinden oder für Drag-Veranstaltungen. Ohne die Verwendung eines Packers ist die Optik mancher Kleidungsstücke sichtbar leer.[4] Es gibt Packer, die mit medizinischem Haftmittel befestigt werden können, andere werden durch die Kleidung oder (seltener) durch spezielle Bänder an ihrem Platz gehalten. Zu unterscheiden von den Packers sind Penisprothesen, die zur Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit in einen Penis implantiert werden, sowie den Suspensorien, die zum Beispiel im Ballett für eine einheitliche Form der Genitalien eingesetzt werden.

Soft-Packing[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Packer fürs Soft-Packing

Soft-Packing ist das Packing mittels Objekten, die nicht zum Geschlechtsverkehr verwendet werden können.[5] Selbst hergestellte Packer können aus aufgerollten Socken bestehen.[6] Es gibt viele im Handel erhältliche Packer, die die Größe, Form, Farbe und Beschaffenheit männlicher Genitalien realistisch nachbilden. Alle Softpacker sind aus weichem, flexiblem Material gefertigt und simulieren einen schlaffen Penis. Der Begriff Packer bezeichnet am häufigsten die weichen Modelle, die nicht für sexuelle Aktivitäten verwendet werden. Einige wenige Packer können als Stand-to-Pee-Geräte (STP) verwendet werden. Sie bestehen aus einem Gefäß, das in die Harnröhre der tragenden Person eingeführt wird. Der Packer verfügt über einen Schlauch, der vom Behälter zur Spitze führt und es dem Träger ermöglicht, durch die Prothese zu urinieren.[7]

Hard-Packing[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Packer fürs Hard-Packing

Der Begriff Hard-Packing bezieht sich auf das Packen mit einem Gerät, das für die sexuelle Penetration verwendet werden kann. Einige dieser Packer bestehen aus festerem Material wie Silikon und sind flexibel genug zum Packen, aber fest genug für die sexuelle Penetration. Andere bestehen aus noch festerem Material und haben entweder einen inneren Stab, der in der Form bleibt, in die er gebogen wird, oder ein inneres Scharnier an der Basis. Mit diesen Modellen kann der Packer sowohl eine schlaffe Position simulieren (wenn auch nicht das Gefühl einer schlaffen Position) als auch eine sehr feste, erigierte Position. Es sind dabei gewisse Ähnlichkeiten zu einem Dildo erkennbar.

Slang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausbuchtung, die einige Crossdresser und trans Männer zu erreichen versuchen, ist manchmal unter dem informellen Begriff Mooseknuckle (zu Deutsch: Elchknöchel) bekannt.[8][9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rachel Venning, Claire Cavanah: Sex Toys 101: A Playfully Uninhibited Guide. Simon & Schuster, 2003, ISBN 978-0-7432-4351-3, S. 86– (google.com [abgerufen am 26. November 2012]).
  2. Catherine Williamson: Providing care to transgender persons: a clinical approach to primary care, hormones, and HIV management. In: Journal of the Association of Nurses in AIDS Care. Band 21, Nr. 3, 2010, S. 221–229, doi:10.1016/j.jana.2010.02.004 „wearing ‘soft packers’ (soft penis-shaped silicone or plastic forms) to create a male bulge“
  3. Cathy Winks, Anne Semans: The Good Vibrations Guide to Sex: The Most Complete Sex Manual Ever Written. Cleis Press, San Francisco 2002, ISBN 1-57344-158-9, S. 199– (google.com [abgerufen am 26. November 2012]).
  4. FTM Resource Guide: Packing: Creating a Realistic Bulge. Auf: ftmguide.org; zuletzt abgerufen am 17. Juni 2023.
  5. Emma Taylor, Lorelei Sharkey: Em & Lo's Sex Toy: An A-Z Guide to Bedside Accessories. Chronicle Books, San Francisco 2006, ISBN 0-8118-5283-0, S. 180– (google.com [abgerufen am 26. November 2012]).
  6. Allgemeine Tipps – TransMann e.V.®. In: transmann.de. Abgerufen am 2. Oktober 2022.
  7. The Fenway Guide To Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender Health. American College of Physicians Press, Philadelphia 2008, ISBN 978-1-930513-95-2, S. 350– (google.com [abgerufen am 26. November 2012]).
  8. News 24: 5 famous moose knuckles exposed. Auf: channel24.co.za vom 21. Februar 2014; zuletzt abgerufen am 22. Juni 2023.
  9. THEGAYUK: Declan Donnelly’s trouser bulge was very very distracting on last night’s I’m A Celeb. Auf: thegayuk.com vom 8. Dezember 2018; zuletzt abgerufen am 22. Juni 2023.