Ralph Arthur Roberts

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Geburtshaus des Schauspielers Ralph Arthur Roberts
Gedenktafel am Geburtshaus des Schauspielers Ralph Arthur Roberts

Ralph Arthur Roberts (* 2. Oktober 1884 als Robert Arthur Schönherr in Meerane; † 12. März 1940 in Berlin) war als Regisseur, Ideengeber, Drehbuchautor, insbesondere jedoch als Schauspieler in vielen deutschen Spielfilmen tätig. Daneben war er Bühnenschriftsteller und ab 1928 Leiter des Berliner Theaters in der Behrenstraße.

Grabstätte

Der Sohn des Bäckers Carl Robert Schönherr und seiner Ehefrau Berta Elisabeth geb. König wuchs in Dresden auf, besuchte das Neustädter Gymnasium und nahm Schauspielunterricht bei Adolf Winds. 1903 debütierte er am Residenztheater Wiesbaden. Er spielte vorübergehend am Trianon-Theater in Berlin und am Schauspielhaus Breslau. Ab 1907 ist er in Hamburg nachweisbar, wo er 1909 Mitglied des Thalia Theaters wurde.

Nach der Kriegsteilnahme als Offizier spielte er weiter am Thalia Theater, wo er auch Regie führte. 1921 übernahm er die Direktion des Komödienhauses in Berlin, und 1928 eröffnete er sein eigenes Theater in der Behrenstraße. Dort brachte er wiederholt selbstverfasste Stücke zur Uraufführung. Eine ganze Reihe auch international erfolgreicher[1] Lustspiele verfasste er gemeinsam mit seinem Hausautor Leo Lenz.[2]

Zudem übernahm der Mann mit dem Monokel zahlreiche Nebenrollen in Filmen. Meist spielte er Herren von Rang wie Direktoren und Unternehmer. Bekannt sind dabei vor allem seine komischen Züge, die er zum Beispiel als Staatsanwalt in Der Maulkorb und als König Karl X. in Tanz auf dem Vulkan bis zu einem hohen Maß an Selbstironie ausspielen konnte.

Das von ihm komponierte und getextete Walzerlied Auf der Reeperbahn nachts um halb eins wurde vor allem durch den Filmklassiker Große Freiheit Nr. 7 von 1943/44 mit Hans Albers, Ilse Werner, Hans Söhnker, Gustav Knuth u. a. berühmt. Des Weiteren wurde es auch in dem Film Auf der Reeperbahn nachts um halb eins von 1954 mit Hans Albers, Heinz Rühmann, Gustav Knuth u. a. verwendet. Ralph Arthur Roberts komponierte diesen Klassiker bereits 1912 für seine Revue "Bunt ist die Welt".[3] Er erlag im März 1940 in seiner Wohnung in der Lichtensteinallee 3 am Tiergarten seinem Herzleiden[4] und wurde auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf beigesetzt. Laut Sterbeurkunde war er „gottgläubig“.[4]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bor.: Leo Lenz wird Siebzig. In: Thüringer Landeszeitung. 3. Januar 1948 (Tag im Zeitungsausschnitt nicht angegeben, 3. Januar geschlussfolgert).
  2. Theater-, Musik- und Filmkritiken im Dritten Reich. 1932/1933. Berliner Theater. NZZ, 22. Oktober 1934, Mittagausgabe, Nr. 1894. In: horst-schroeder.com. Horst Schroeder, 10. August 2016, abgerufen am 11. Oktober 2017.
  3. http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016339/images/index.html?seite=695
  4. a b Sterberegister Nr. 922/1940, StA Tiergarten von Berlin
Commons: Ralph Arthur Roberts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien