Robert I. (Parma)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Robert I. von Parma, um 1900

Herzog Robert I. Karl Ludwig Maria von Parma aus dem Hause Bourbon-Parma (* 9. Juli 1848 in Florenz; † 16. November 1907 in der Villa delle Pianore bei Lucca, Italien) war bis 1859 der letzte regierende Herzog von Parma, Piacenza und Guastalla.

Robert war der älteste Sohn von Herzog Karl III. von Parma (1823–1854) und seiner Gattin Prinzessin Louise Marie Therese von Frankreich (1819–1864) aus dem Hause Bourbon, einzige Tochter des Herzogs von Berry, Charles Ferdinand de Bourbon, und seiner Gattin Prinzessin Maria Karolina von Neapel-Sizilien.

Am 26. März 1854 wurde sein Vater, Herzog Karl III., bei einem Attentat so gefährlich durch Dolchstiche verwundet, dass er tags darauf verstarb, worauf sein ältester Sohn als Herzog Robert I. proklamiert wurde. Für den noch unmündigen Herzog übernahm dessen Mutter, die Schwester des Grafen von Chambord, die Regentschaft. Ihre kluge Regierung verschaffte ihr persönlich hohes Ansehen, konnte jedoch den Sturz der Dynastie nach der militärischen Niederlage der Schutzmacht Österreich im Sardinischen Krieg 1859 gegen Napoleon III. und das Königreich Sardinien-Piemont nicht verhindern. Im Juni 1859 flüchtete die Herzogin-Regentin mit ihren Kindern vor den piemontesischen Truppen in die Schweiz und später nach Österreich. Im März 1860 schlossen die Revolutionäre das Doppelherzogtum Parma und Piacenza dem Königreich Sardinien an, es ging 1861 im neuen Einheitsstaat Italien auf.

1. Ehefrau Prinzessin Maria Pia von Neapel-Sizilien (1849–1882), 12fache Mutter
2. Ehefrau Infantin Maria Antonia von Portugal (1862–1959), ebenfalls 12fache Mutter

Robert heiratete am 5. April 1869 auf Schloss San Martino bei Lucca seine Cousine (2. Grades) Prinzessin Maria Pia von Neapel-Sizilien (1849–1882), Tochter König Ferdinand II. und seiner zweiten Gattin Erzherzogin Maria Theresia von Österreich. Einige Kinder waren geistig und körperlich behindert. Dies ergab sich durch die zu nahe Verwandtschaft der Eheleute. Aus der Ehe gingen zwölf Kinder hervor:

Herzog Robert mit seinen achtzehn Kindern

In zweiter Ehe heiratete Robert am 15. Oktober 1884 auf Schloss Fischhorn nahe Zell am See die Infantin Maria Antonia von Portugal (1862–1959), Tochter von König Michael I. aus dem Haus Braganza und seiner Gattin Prinzessin Adelheid von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Aus der Ehe gingen ebenfalls zwölf Kinder hervor:

Seit 27. August 1889 war Robert von Bourbon-Parma im Besitz von Schloss Schwarzau am Steinfeld in Niederösterreich. Er veränderte das Schlossgelände in Schwarzau durch zahlreiche Um- und Zubauten.

Herzog Robert war ein gemütlicher Mann ohne große Herrscherambitionen und hatte sich mit dem Verlust abgefunden.

Wir sind französische Fürsten, die in Italien regiert haben

Herzog Robert I. von Parma
  • Beate Hammond: Maria Theresia, Elisabeth, Zita – Jugendjahre großer Kaiserinnen. Ueberreuter Verlag 2004
Commons: Herzog Robert I. von Parma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Karl III.Herzog von Parma
1854–1860
––
––Titularherzog von Parma
1860–1907
Heinrich