St. Adolfus (Düsseldorf-Pempelfort)

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St.-Adolfus-Kirche (2008)
Kirchenportal (2022)

Die katholische Kirche St. Adolfus steht in Düsseldorf-Pempelfort, Kaiserswerther Straße 60. Die an der Südseite der Kirche verlaufende Cordobastraße ist ein Hinweis darauf, dass die Kirche dem spanischen Märtyrer St. Adolphus geweiht ist, den – Schilderungen des Priesters Eulogius zufolge – der Emir von Córdoba im 9. Jahrhundert hinrichten ließ.[1]

St. Adolfus folgt dem neoromanischen Stil. Die Kirche hat zwei Türme und ist als Basilika ausgelegt. Die Turmfassade, deren Aufbau starke Ähnlichkeit zur Turmfassade der Kirche St. Heribert in Köln-Deutz aufweist, bildet den Blickpunkt der Pfalzstraße.

Vollendete Adolfus-Kirche von der Fischerstraße aus gesehen (1914)

St. Adolfus wurde vom Architekten Caspar Clemens Pickel 1898 entworfen. Aus Geldmangel wurde zunächst nur der Mittelteil bis zur Vierung ohne Türme erbaut. 1903 wurde die Kirche eingesegnet, 1904 wurde St. Adolfus zur eigenen Pfarrei. Der vollständige Ausbau der Kirche erfolgte in den Jahren 1911 bis 1913. In eklektizistischer Manier zeigen die Türme auch maurische Architekturelemente und Dekors. Sie knüpfen damit insbesondere an Gestaltungselemente der Mezquita de Córdoba an. Die Glocken wurden 1942 beschlagnahmt. Bei Bombenangriffen 1943 wurde die Kirche schwer, 1944 dann fast vollständig zerstört. Im November 1945 wurde eine Notbaracke als Ersatzkirche eingeweiht.

Der Wiederaufbau der Kirche begann 1947. Bereits 1949 konnte in einem fertiggestellten Teil wieder die Messe gelesen werden, im selben Jahr kehrte das nicht eingeschmolzene Geläut zurück. 1951 schließlich wurde die Kirche erneut fertiggestellt. Das Christus-Mosaik über dem Hauptaltar (1955) und die neuen Kirchenfenster (1956) stammen von Richard Seewald. Eine umfassende Renovierung begann 1975 und kam 2005 endgültig zum Abschluss. Die Kirchengemeinde Sankt Adolfus ist seit 2013 Teil der Kirchengemeinde Heilige Dreifaltigkeit.

Die Orgel wurde 1952 von der Orgelbaufirma Romanus Seifert & Sohn erbaut. Das Kegelladen-Instrument hat 46 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.[2]

I Hauptwerk C–
Quintadena 16′
Principal 8′
Gemshorn 8′
Flöte 8′
Oktave 4′
Rohrflöte 4′
Superoktave 2′
Hohlflöte 2′
Rauschpfeife 223
Mixtur V 2′
Trompete 16′
Kupfertrompete 8′
Clairon 4′
II Rückpositiv C–
Rohrgedackt 8′
Weidenpfeife 8′
Principal 4′
Hornprinzipal 4′
Nasard 223
Kleinprinzipal 2′
Terz 135
Scharf IV 1′
Krummhorn 8′
Tremulant
III Schwellwerk C–
Prinzipal 8′
Lieblich Gedackt 8′
Violflöte 8′
Flötenschwebung 8′
Nachthorn 4′
Quintatön 4′
Blockflöte 2′
Principal 1′
Mixtur V 113
Dulcian 16′
Schalmei-Oboe 8′
Kropftrompete 4′
Tremulant
Pedal C–
Principalbass 16′
Quintbass 1023
Subbass 16′
Zartbass 16′
Octavbass 8′
Bassflöte 8′
Choralbass 4′
Oktave 2′
Hintersatz V 223
Posaune 16′
Basstrompete 8′
Trompete 4′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Im Jahr 1913, kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges lieferte die Glockengießerei Otto aus Bremen-Hemelingen ein sechsstimmiges Geläute aus Bronze mit einem Gewicht von fast 12 Tonnen für die Kirche St. Adolfus in Düsseldorf-Pempelfort. Die Glocken haben die Beschlagnahmen beider Weltkriege unbeschadet überstanden. Es ist das größte Otto-Geläute aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, das in der Erzdiözese Köln noch erhalten ist.[3][4][5]

Daten des Geläutes von St. Adolfus, Düsseldorf
Glocke Name Durchmesser Gewicht Schlagton Inschrift
I Adolfus 1910 mm 4600 kg LOB, RUHM, PREIS UND EHRE SEI DIR, CHRISTUS, DEM ERLÖSER
II Georg 1610 mm 2650 kg c′ HEUTE, WENN IHR GOTTES STIMME HÖRT, VERHÄRTET EURE HERZEN NICHT
III Josef 1432 mm 1850 kg d′ GEHET ZU JOSEF, UND WAS ER EUCH SAGT, DAS TUET
IV Maria 1270 mm 1300 kg e′ ZEIGE, DASS DU MUTTER BIST, DURCH DICH NEHME DER HERR UNSERE BITTE ENTGEGEN
V Helena 1070 mm 0800 kg g′ LASSET UNS GOTT UNSEREN HERRN PREISEN, INDEM WIR DEM BEISPIEL DER HEILIGEN HELENA FOLGEN
VI Elisabeth 0960 mm 0600 kg a′ IHRE HAND REICHTE SIE DEM NOTDÜRFTIGEN UND IHRE RECHTE DEM ARMEN

Das Läutemotiv ist Doppeltes Te Deum.

Commons: St. Adolfus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Igor Pochoshajew: Adolfus von Sevilla. Darstellung der Heiligengeschichte nach historischen Quellen, u. a. von Florez, Usard und Eulogius. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. April 2010; abgerufen am 5. September 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.troesser.net
  2. Nähere Informationen zur Orgel (Memento vom 24. Dezember 2011 im Internet Archive)
  3. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588 (hier insbesondere 53, 85, 302, 405, 461, 519).
  4. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (hier insbesondere S. 104, 269, 271, 377, 469, 483).
  5. Erzbistum Köln – Glockenbuch Düsseldorf, S. 250: Düsseldorf-Pempelfort, St. Adolfus

Koordinaten: 51° 14′ 21,1″ N, 6° 46′ 34,9″ O