Tischtennisweltmeisterschaft 1939

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Tischtennisweltmeisterschaft
1938 EnglandEngland WM 1939 1947 Frankreich 1946
Datum 6. – 11.3.1939
Austragungsort Agypten 1922 Kairo
Sieger
Einzel (♂) EnglandEngland Richard Bergmann
Einzel (♀) Tschechoslowakei 1920 Vlasta Depetrisová
Doppel (♂) EnglandEngland Victor Barna
EnglandEngland Richard Bergmann
Doppel (♀) Deutsches Reich NS Hilde Bussmann
Deutsches Reich NS Trude Pritzi
Doppel (Mixed) Tschechoslowakei 1920 Bohumil Váňa
Tschechoslowakei 1920 Věra Votrubcová
Mannschaft (♂) Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei
Mannschaft (♀) Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Die 13. Tischtennisweltmeisterschaft fand vom 6. bis 11. März 1939 in Kairo (Ägypten) im Landwirtschaftlichen Ausstellungsgebäude (Société Royale d' Agriculture) statt. Erstmals wurde sie außerhalb von Europa veranstaltet. Gleichzeitig war es die letzte Weltmeisterschaft vor dem Zweiten Weltkrieg.

Titelgewinner waren die Tschechoslowakei bei den Herrenmannschaften, Deutschland bei den Damenmannschaften, Richard Bergmann (ENG) und Vlasta Depetrisová (TCH) im Einzel, Victor Barna/Richard Bergmann (ENG) und Hilde Bussmann/Trude Pritzi (Deutschland) im Doppel sowie Bohumil Váňa/Věra Votrubcová (TCH) im Mixed.

In Ägypten hatte der Tischtennissport in den letzten Jahren einen gewissen Aufschwung genommen. Bereits 1937 und 1938 entsandte das Land eine Mannschaft zu den Tischtennis-Weltmeisterschaften. Nun hatte man als Nationaltrainer den Polen Alex Ehrlich verpflichtet. Mit viel Aufwand bereitete man die Durchführung der Weltmeisterschaft im eigenen Land vor. Die Vorrunde wurde im Palais de la Société Royal d’Agriculture gespielt, das Endspiel fand schließlich in der Ausstellungshalle der Foudavag-Universität im Kairoer Vorort Heliopolis statt. Die letzten Spiele im Herreneinzel wurden in das Opernhaus von Kairo verlegt, wo der ägyptische König Faruq zeitweise zuschaute.

Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland sollten starke „großdeutsche“ Mannschaften antreten. Bei den Herren verzichtete man aber auf eine Anmeldung, weil die Österreicher Richard Bergmann (Auswanderung nach England) und Alfred Liebster nicht zur Verfügung standen. Dagegen konnten die Damen mit Hilde Bussmann und Trude Pritzi eine sehr starke Mannschaft stellen.

Neben der deutschen Herrenmannschaft fehlten noch die Mannschaften von Ungarn und USA aus politischen oder Kostengründen. Dafür nahmen erstmals folgende Nationen teil: Griechenland (Herren), Palästina (Herren und Damen), Luxemburg (Herren und Damen). Damit war diese Weltmeisterschaft schwach besetzt. Insgesamt nahmen ca. 50 Ägypter und weitere ca. 50 Spieler aus 13 Nationen teil. Im Mannschaftswettbewerb traten elf Herren- und fünf Damenteams an.

Die Emigranten durften nicht in den Mannschaften eingesetzt werden, sie konnten nur in den Einzel- und Doppelwettbewerben starten. Betroffen waren Richard Bergmann (England, vorher Österreich) und Victor Barna (England, vorher Ungarn).

Die guten Platzierungen einiger Ägypter erklären sich teilweise mit der „wohlwollenden“ Auslosung der Veranstalter: In den Einzel- und Doppelwettbewerben loste man so, dass die Einheimischen erst spät gegen starke ausländische Gegner antreten mussten.

  • Wegen der hohen Temperaturen wurden erstmals kurze Hosen als Spielkleidung gesellschaftsfähig.
  • Nach einer 0:3-Niederlage im ersten Spiel gegen Ägypten trat die Damenmannschaft von Palästina nicht mehr an.
  • Griechenland und Estland wurden in den Weltverband ITTF aufgenommen.
Wettbewerb Rang Sieger
Mannschaft Herren 1. Tschechoslowakei (Václav Tereba, Bohumil Váňa, Miloslav Hamer[1], Rudolf Karlecek)
2. Jugoslawien (Ladislav Hexner, Žarko Dolinar, Tibor Harangozo, Max Marinko, Adolf Herskovic)
3. England (Ken Hyde, Hyman Lurie, Ken Stanley, Ernest Bubley, Arthur Wilmott)
Mannschaft Damen 1. Deutschland (Hilde Bussmann, Trude Pritzi; Mannschaftsführer: P. Steffenhagen)
2. Tschechoslowakei (Vlasta Depetrisová, Marie Kettnerová, Věra Votrubcová)
3. Rumänien (Sari Szasz-Kolosvary, Angelica Adelstein-Rozeanu)
Herren Einzel 1. Richard Bergmann – ENG
2. Aloizy Ehrlich – POL
3. Žarko Dolinar – YUG
3. Bohumil Váňa – TCH
Damen Einzel 1. Vlasta Depetrisová – TCH
2. Trude Pritzi – AUT
3. Samiha Naihi – EGY
3. Marie Kettnerová – TCH
Herren Doppel 1. Victor Barna/Richard Bergmann – ENG
2. Miloslav Hamer[1] – TCH/Josef Tartakower – LUX
3. Raoul Bedoc/Michel Haguenauer – FRA
3. Hyman Lurie/Ken Hyde – ENG
Damen Doppel 1. Hilde Bussmann/Trude Pritzi – GER
2. Angelica Adelstein-Rozeanu/Sari Szasz-Kolosvary – ROM
3. Věra Votrubcová/Vlasta Depetrisová – TCH
3. Samiha Naili – EGY/Marie Kettnerová – TCH
Mixed 1. Bohumil Váňa/Věra Votrubcová – TCH
2. Václav Tereba/Marie Kettnerová – TCH
3. Marcel Geargoura – EGY/Hilde Bussmann – GER
3. Mansour Helmy – EGY/Trude Pritzi – AUT

Medaillenspiegel

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 Rang  Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 3 2,5 3,5 9
2 England England 2 0 2 4
3 Deutsches Reich NS Deutsches Reich 2 0 0,5 2,5
4 Rumänien Konigreich Rumänien 0 1 1 2
4 Jugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien 0 1 1 2
6 Osterreich Österreich 0 1 0,5 1,5
7 Polen 1928 Polen 0 1 0 1
8 Luxemburg Luxemburg 0 0,5 0 0,5
9 Agypten 1922 Ägypten 0 0 2,5 2,5
10 Dritte Französische Republik Frankreich 0 0 1 1
Total 7 7 12 25

Einzelnachweise

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  1. a b Oft – auch in der ITTF-Datenbank – wird der Name mit "Hamr" angegeben. In tschechischen Quellen findet sich aber die Schreibweise "Hamer": Filmdatenbank, Pingpong