Waldemar von Preußen (1817–1849)

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Prinz Waldemar von Preußen
Lord Hardinge (auf dem Schimmel) und Prinz Waldemar (mit Mütze) besichtigen das Schlachtfeld von Ferozeshah

Prinz Friedrich Wilhelm Waldemar von Preußen (* 2. August 1817 in Berlin; † 17. Februar 1849 in Münster) war ein preußischer Generalmajor.

Seine Eltern waren Prinzessin Marianne und Prinz Wilhelm, der jüngste Bruder des Königs Friedrich Wilhelm III.

Zu seinem zehnten Geburtstag wurde Waldemar, wie alle geborenen Prinzen des preußischen Königshauses, mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet sowie à la suite des II. Bataillons des 4. Garde-Landwehr-Regiments gestellt. Der junge Prinz absolvierte die im preußischen Hochadel übliche Kadettenerziehung, die nahtlos in eine militärische Laufbahn mündete. Seine eigentliche militärische Laufbahn begann am 7. April 1835, als er zum aktiven 2. Garde-Regiment zu Fuß versetzt wurde. Es folgten am 26. Juni 1836 die Beförderung zum Premierleutnant und am 29. März 1838 die Beförderung zum Kapitän. Am 4. Dezember 1838 wurde der Prinz mit gleichzeitiger Beförderung zum Major dem Garde-Dragoner-Regiment zugeteilt, und gleichzeitig zum Kommandeur des III. Bataillons im 3. Garde-Landwehr-Regiment ernannt. Nach diesen Tätigkeiten bei der Infanterie und Kavallerie wurde er am 3. November 1842 für ein Jahr zur Garde-Artillerie-Brigade kommandiert. Am 30. März 1844 wurde er zum Oberst befördert.

Im gleichen Jahr 1844 trat der Prinz zusammen mit dem Hauptmann im Generalstab Eduard von Oriola, dem Leutnant Albrecht Wilhelm von der Groeben sowie dem Arzt Werner Friedrich Hoffmeister eine längere Auslandsreise nach Indien an, die bis in den Himalaya und an die Grenze Tibets führte. Während des Aufenthaltes in Indien beobachtete die Reisegesellschaft an der Seite der Engländer den Ersten Sikh-Krieg. Waldemar war bei den großen Gefechten bei Mudki am 18. Dezember 1845, bei Ferozeshah am 21. und 22. Dezember 1845 und bei Sobraon am 10. Februar 1846 anwesend. Während der Schlacht von Ferozeshah wurde Werner Hoffmeister getötet.[1] 1846 kehrte Waldemar nach Berlin zurück, wo er und Oriola mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet wurden. In den Folgejahren publizierte die Berliner Deckersche Hofdruckerei in mehreren, wissenschaftlich und künstlerisch aufwendig hergestellten Büchern und Alben die Erträge der Reise. Diese Werke gelten im Antiquariatsbuchhandel als seltene Sammlerstücke.

Am 3. Juli 1846 erfolgte seine Ernennung zum Generalmajor à la suite des Garde-Dragoner-Regiments und am 15. August 1846 die Bestallung zum Regimentskommandeur. Im Juli 1848 erhielt er den „Master of Arts“-Doktortitel der Universität Cambridge. Am 9. März 1848 wurde er Kommandeur der 13. Kavallerie-Brigade in Münster in Westfalen. Dort starb er jedoch bereits am 17. Februar 1849. Er wurde in der Familiengruft im Berliner Dom beigesetzt.

Bereits 1834 benannte man nach ihm die Waldemarstraße[2] in der Berliner Spandauer Vorstadt. Der Name wurde kurz nach seinem Tod 1849 übertragen auf eine neue Straße[3] in der gerade angelegten Luisenstadt; ein Bereich, in dem zu dieser Zeit auch nach seiner Mutter sowie seinem Bruder Adalbert, seinem Onkel Heinrich und seiner Tante Alexandrine Straßen und Plätze benannt wurden (Mariannenplatz, Heinrichplatz).

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 6, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1938], DNB 367632810, S. 155, Nr. 1771.
  • W. Hoffmeister, Arzt des Waldemar v. Preußen: Briefe aus Indien. In: Mitglieder der bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Gelehrte Anzeigen. Jahrgang 1847. Band 24, 25, Franz, München 1847.
  • [Eduard von Oriola, laut Vorwort von Alexander von Humboldt in Band 1]: Zur Erinnerung an die Reise des Prinzen Waldemar von Preußen nach Indien in den Jahren 1844–1846. Die Illustrationen ausgeführt nach Reiseskizzen des Prinzen von Ferdinand Bellermann und Hermann Kretzschmer. Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker), Berlin 1853 [2 Bände, das „Prachtwerk“]
  • E. von Sydow: Reise des Prinzen Waldemar von Preussen nach Indien in den Jahren 1844–1846 und das im Jahre 1855 erschienene Prachtwerk zur Erinnerung an dieselbe. In: A. Petermann (Hrsg.): Mittheilungen aus Justus Perthes’ Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie. Jahrgang 1855, Heft XII, Gotha 1855
  • J.[Johann] G.[Gottlieb] Kutzner: Die Reise Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Waldemar von Preußen nach Indien in den Jahren 1844 bis 1846. Aus dem darüber erschienenen Prachtwerke im Auszuge mitgetheilt. Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker), Berlin 1857
  • Johann Friedrich Klotzsch und Christian August Friedrich Garcke: Die botanischen Ergebnisse der Reise seiner Königl. Hoheit des Prinzen Waldemar von Preussen in den Jahren 1845 und 1846. Durch Dr. Werner Hoffmeister […] auf Ceylon, dem Himalaya und an den Grenzen von Tibet gesammelte Pflanzen. Königliche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker), Berlin 1862, [2 Bände]. Nachdruck, Norderstedt: Hansebooks, 2016, ISBN 978-3-7428-4872-7.
  • Georg von Helldorf: Die Errichtung des Garde-Dragoner-Regiments im Jahre 1815. Berlin 1865
  • Bernhard von PotenWaldemar, Friedrich Wilhelm Waldemar, Prinz von Preußen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 688.
  • Rolf Weber: Porträts und historische Darstellungen in der Miniaturensammlung des Museums für Indische Kunst Berlin (= Veröffentlichungen des Museums für Indische Kunst, Band 6). Museum für Indische Kunst, Berlin 1982, ISBN 3-88609-025-6

Einzelnachweise

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  1. Bernard Le Calloc’h: Kanum, the Village of Alexander Csoma de Körös. A Narrative of Werner Hoffmeister. In: The Tibet Journal. Band 21, Nr. 1, Dharamsala, Spring 1996, S. 47–57.
  2. Waldemarstraße (Berlin-Mitte). In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
  3. Waldemarstraße (Berlin-Kreuzberg). In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)