Weiß (Sieg)

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Weiß
(auch Weißbach)
Die Weiß bei Niederdielfen

Die Weiß bei Niederdielfen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 27216
Lage im Kreis Siegen-Wittgenstein; Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Sieg → Rhein → Nordsee
Quelle nahe Wilgersdorf an der Kalteiche im Rothaargebirge
50° 48′ 3″ N, 8° 9′ 9″ O
Quellhöhe ca. 493 m ü. NHN[1]
Mündung in Siegen in die SiegKoordinaten: 50° 52′ 26″ N, 8° 1′ 4″ O
50° 52′ 26″ N, 8° 1′ 4″ O
Mündungshöhe ca. 235 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 258 m
Sohlgefälle ca. 14 ‰
Länge 18,1 km[2]
Einzugsgebiet 71,463 km²[2]
Linke Nebenflüsse siehe unten
Rechte Nebenflüsse siehe unten
Einwohner im Einzugsgebiet über 20.000 (s. u.)
Die Weißquelle im Frühling 2014 (Austritt aus einer Gesteinsspalte unterhalb des Holzstücks)

Die Weißquelle im Frühling 2014 (Austritt aus einer Gesteinsspalte unterhalb des Holzstücks)

Die Weiß im Siegener Ortsteil Hain, 1909. Auf dem Siegberg das Obere Schloss

Die Weiß im Siegener Ortsteil Hain, 1909. Auf dem Siegberg das Obere Schloss

Die Weiß (auch Weißbach) ist ein 18,1 km[2] langer, orographisch linker und östlicher Zufluss der Sieg im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Am 3. Juni 1311 wurde die Weiß in einer aus der Stadt Siegen stammenden Urkunde als „Weste“ erwähnt.[3][4]

Die Quelle der Weiß, die Weißquelle, liegt innerhalb Nordrhein-Westfalens etwa 220 m nordwestlich der Grenze zu Hessen. Sie befindet sich im Rothaargebirge 1,6 km südlich von Wilgersdorf, 1,3 km östlich der Kalteiche (579,3 m) und knapp 600 m nördlich von deren östlicher Nachbarerhebung Hirschstein (562,9 m) auf etwa 493 m ü. NHN. In zirka 125 m Entfernung führt westlich an der Quelle die Landesstraße 904 vorbei, die Wilnsdorf (im Norden) mit der hessischen Landesgrenze (im Süden) verbindet (jeweils Luftlinie). Direkt an der Weißquelle vorbei verläuft der Wilgersdorfer Rundwanderweg Auf Bergmannspfaden.[5] Die Weißquelle ist von einer kleinen Lichtung im Staatswald Kalteiche umgeben. Sie ist nicht eingefasst, sondern tritt aus einer Gesteinsspalte hervor; das Quellwasser rinnt über abgestufte Felsen zu Tal.[6]

Die Weiß verläuft in überwiegend nordwestlicher Richtung. Bereits nach etwa 20 m Fließstrecke wird sie von einem Rinnsal gespeist, das etwa 400 m (Luftlinie) westsüdwestlich der Weißquelle an der L 904 auf 521 m Höhe entspringt. Das Flüsschen läuft durch Wilgersdorf, wo es unter anderem das Wasser des Breitenbachs aufnimmt, welches aus der vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) gefassten Quelle Goldschmiedsborn am Hang der Kalteiche austritt.[6] Später, nach Unterqueren der Bahnlinie Dillstrecke nimmt die Weiß rechtsseitig ihren größten Zufluss Bichelbach auf. Danach passiert sie die Anzhäuser Mühle mit dem dortigen Industriegebiet Anzhäuser Mühle und erreicht nach kurz darauf Anzhausen. Am Ortsausgang fließt linksseitig der Wabach hinzu, der etwa 100 m oberhalb seiner Mündung vom Bösselbach gespeist wird. Nach anschließendem Passieren des Gewerbegebiets Klabach-Mühlengraben und südlichem Passieren von Flammersbach, wo die Weiß den gleichnamigen Bach aufnimmt, verläuft sie an Niederdielfen vorbei und nimmt dort linksseitig die Dielfe auf. Ein Stück weiter durchfließt sie das Gewerbegebiet Weißtal. Dann erreicht die Weiß die Stadt Siegen. Dort durchfließt sie den Stadtteil Kaan-Marienborn, in dem sie einen weiteren Breitenbach aufnimmt, sowie den Ortsteil Hain, wo sie zwischen Siegberg und Lindenberg mehrfach überbrückt ist.[7]

Nach einem kurzen unterirdischen Flussabschnitt mündet die Weiß in der Siegener Unterstadt nahe dem Apollo-Theater, etwas südwestlich beziehungsweise südlich der Bahnhofsstraße, auf rund 235 m ü. NHN Höhe in die dort von Nord-Nordosten kommende Sieg.

Zwischen Quelle und Mündung der Weiß liegt ein Intervall von etwa 258 Höhenmetern, was einem mittleren Sohlgefälle von circa 14 ‰ entspricht.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

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Das Einzugsgebiet der Weiß ist 71,463 km²[2] groß. Zu ihren Zuflüssen gehören (flussabwärts sortiert):

Name

Lage Länge
in km
EZG
in km²
Mündungs­höhe[8]
in m ü. NHN
GKZ[Z 1] Durchflossene Orte
(* Mündung)
namenlos? rechts 0,82 427 27216-12
Immelsbach rechts 0,84 390 Wilgersdorf *
Breitenbach links 1,96 375 27216-14 Wilgersdorf *
Schönbach links 1,13 359
Bleielsbach rechts 0,68 350 Birkenhof (Wilgersdorf)
namenlos? links 1,12 340
Wimmersbach links 1,00 330
Erbstruth links 0,91 312 Rudersdorf (Gewerbe)
Bichelbach rechts 6,09 15,93 312 27216-2 Gernsdorf, Rudersdorf
Wabach rechts 3,22 3,75 299 27216-32 Anzhausen *
Klabach links 1,94 290 27216-332 Anzhausen (Gewerbe)
Flammersbach rechts 3,52 2,40 286 27216-34 Flammersbach *
Dielfe links 4,12 6,64 278 27216-4 Oberdielfen, Niederdielfen
Filsbach rechts 0,68 277
namenlos? links 1,15 274 27216-52 Niederdielfen *
Feuersbach rechts 4,18 6,05 266 27216-6 Feuersbach
Breitenbach rechts 4,59 5,05 258 27216-72 Breitenbach, Kaan-Marienborn *
Bürbach rechts 3,17 3,94 246 27216-74 Bürbach, Siegen *
Fludersbach links 4,05 4,58 240 27216-8 Siegen *

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer mit zur besseren Lesbarkeit eingefügtem Trenner hinter dem Präfix, das einheitlich für den allen gemeinsamen Vorfluter Weiß steht.

Einwohner und Dichte

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Zu den Dörfern Wilnsdorfs, die zum Einzugsgebiet der Weiß gehören, zählen Wilgersdorf, Anzhausen, Flammersbach, Rudersdorf, Gernsdorf, Niederdielfen und Oberdielfen. Bei Siegen sind dies Kaan-Marienborn, Bürbach, Volnsberg, Breitenbach und Feuersbach.

Es wohnen im Einzugsgebiet der Weiß über 20.000 Menschen, wobei alleine schon in den Siegener Ortsteilen fast 7.000 Menschen zusammen wohnen. Die Gesamtdichte beträgt rund 280 Einwohner je Quadratkilometer.

Charakteristisch für die Weiß ist ihr enges Tal mit einem hohen Waldanteil. Im Uhrzeigersinn grenzt das Einzugsgebiet der Weiß an jenes der Werthenbach (nördlich und nordöstlich), Dill (östlich und südöstlich), Heller (südöstlich), Eisernbach (südlich), Leimbach (südwestlich) sowie Zinsenbach, Schmällenbach und Halbach (nordwestlich).

An der obig erwähnten Grenze von Nordrhein-Westfalen zu Hessen beginnt im Gebiet von Kalteiche und Hirschstein die Westerwaldvariante des Rothaarsteigs.

Commons: Weiß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. a b c d Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 76–79, Nr. 125
  4. Diese Urkunde nennt Einkünfte der Siegener Martinikirche, darunter die aus einer Mashütte am Unterlauf der Weiß im Siegener Vorort Hain, im Schriftstück bezeichnet als „Mashutte uf der Weste“. Quelle: Originaltext der Urkunde aus dem Jahr 1311, mit Übersetzung aus dem Mittellateinischen von Günther Zimmermann: Die Urkunde vom 3. Juni 1311, Kapitel in: „ecclesia extra muros“ – 1311–2011, 700 Jahre Martinikirche in Siegen. Jubiläums-Festschrift, erschienen in der Reihe Siegener Beiträge – Jahrbuch für regionale Geschichte. Sonderband 2011, Vorländer, Siegen 2011 ISSN 1435-1412. S. 19 ff.
  5. Ulrike Poller, Wolfgang Todt: Wandern auf Bergmannspfaden. Wilnsdorf – Siegerland-Wittgenstein. (PDF) Archiviert vom Original am 25. April 2009; abgerufen am 30. Mai 2016., in: Wanderhöhepunkte links und rechts des Rothaarsteigs, S. 4. W&A Marketing & Verlag GmbH, Niederkassel 2007, abgerufen am 11. Mai 2014, auf siegen-wittgenstein.de (PDF; 3,02 MB)
  6. a b Wilgersdorfer Bäche, die in die Weiß münden auf wilgersdorf.info (abgerufen am 11. Mai 2014)
  7. Siegener Zeitung (Hrsg.): Stadtplan Siegen, Verlag Vorländer, Siegen 1963
  8. Nordrhein-Westfalen 3D., Das interaktive Kartenwerk, Version 1.5