Yassin Musharbash

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Yassin Musharbash, 2013

Yassin Musharbash (* 18. Dezember 1975 in Dissen) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Musharbash, Sohn des aus Jordanien emigrierten Lehrers und SPD-Politikers Nazih Musharbash und einer Deutschen,[1] wuchs in Bad Iburg in der Nähe von Osnabrück auf. Er studierte Arabistik und Politologie an der Georg-August-Universität in Göttingen sowie an der Universität Bir Zait im Westjordanland.

Er begann schon während des Studiums als Journalist zu arbeiten, unter anderem für die taz, die Jordan Times und die Neue Osnabrücker Zeitung. Bis 2012 war er Redakteur in der Onlineredaktion des Spiegels. Seit 1. März 2012 ist Musharbash für das Investigativressort der Wochenzeitung Die Zeit tätig,[2][3] für die er 2016/2017 aus Amman berichtete.[4]

2006 erschien Musharbashs erstes Buch im Verlag Kiepenheuer & Witsch, das Sachbuch Die neue Al-Qaida. Innenansichten eines lernenden Terrornetzwerks. 2011 veröffentlichte er im selben Verlag seinen ersten Roman, einen Thriller unter dem Titel Radikal, der im selben Jahr auch als Hörbuch und 2013 in finnischer Übersetzung erschien.[5] Im Jahre 2009 erschien im Heyne Verlag Wir Wickelprofis: So wird die Elternzeit für Väter zum Kinderspiel, von Markus Kamrad, Yassin Musharbash und Jonas Viering.

Sein Politthriller Radikal wurde von Jens Groß für die Bühne bearbeitet und 2012 im Berliner Maxim-Gorki-Theater uraufgeführt.[6]

Musharbash ist Mitgründer des PEN Berlin.[7] Er lebt in Berlin und hat zwei Töchter.[8]

Veröffentlichungen

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„Hate Poetry“

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Von 2012 bis 2015 trat Musharbash zusammen mit den Journalisten Mely Kiyak, Deniz Yücel, Özlem Topçu, Özlem Gezer, Hasnain Kazim, Doris Akrap und Ebru Taşdemir im Rahmen der „antirassistischen Leseshow“ Hate Poetry[9] auf, bei denen sie im Stile eines Poetry Slams rassistische Leserbriefe vorlesen. „Selten war Rassismus so unterhaltsam“, urteilte darüber Die Welt,[10] während die taz[11] von einer „kathartischen Lesung“ sprach. In einem Beitrag für 3sat sagte Musharbash: „Das zeigt sich bei allen Briefen, die alle von uns bekommen: Dass es einfach Leute gibt, die damit nicht klarkommen, dass jemand, der einen nicht bio-deutschen Namen hat, in einer deutschen Zeitung schreiben darf. Das ist für viele offenbar ein unvorstellbarer Skandal.“[12]

  • Für Hate Poetry wurden Musharbash und die anderen Gründungsmitglieder in der Kategorie „Sonderpreis“ als Journalisten des Jahres 2014 ausgezeichnet. „Hate Poetry ist zur Marke und zum Vorbild für andere Redaktionen geworden: witzig, klug, unterhaltsam, schockierend und Augen öffnend. Er hilft zudem den betroffenen Journalisten, mit rassistischen Anfeindungen umzugehen“, hieß es in der Begründung der Jury.[13]
  • 2018: Nannen Preis in der Kategorie Beste investigative Leistung für Ein Anschlag ist zu erwarten[14]
Commons: Yassin Musharbash – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 21. August 2011, S. 25
  2. Artikel für Die Zeit
  3. a b Noodls: Yassin Musharbash und Martin Kotynek verstärken Investigativ-Ressort der Zeit
  4. Archivlink (Memento vom 5. November 2016 im Internet Archive)
  5. Autorenprofil beim Kiepenheuer & Witsch-Verlag
  6. Premiere am 13. Oktober 2012 im Maxim Gorki Theater Berlin: Radikal - Yassin Musharbash - Ein Politthriller (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive), Spieldauer: 1:40h
  7. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Juni 2022; abgerufen am 17. Juli 2022.
  8. Interview mit Yassin Musharbash auf Krimicouch vom September 2011.
  9. Selbstdarstellung der Hate Poetry (Memento vom 26. Dezember 2014 im Internet Archive), abgerufen am 20. Dezember 2014
  10. „Gehen Sie doch zurück nach Fickdeppenarschland“, Die Welt vom 1. Februar 2013
  11. „Lachen im Fickdeppenarschland“, die tageszeitung vom 2. April 2012
  12. 3sat: „Hate Poetry: Rassistische Leserbriefe unterhaltsam gelesen“
  13. Begründung der Jury vom 19. Dezember 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014
  14. NANNEN PREIS 2018. Nominierte und Preisträger (Memento vom 18. April 2018 im Internet Archive)