ʿAdschība (Sängersklavin)

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ʿAdschība (arabisch عجيبة, geb. im 12. oder 13. Jahrhundert; gest. im 13. Jahrhundert) war eine Sängersklavin und Konkubine des vierten Ayyubiden-Sultans al-Kamil Muhammad (reg. 1218–1238).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ʿAdschība wird in den Quellen als äußerst schöne, junge Frau und begnadete Sängerin beschrieben.[1] Ihr Besitzer, der vierte Ayyubiden-Sultan al-Kamil Muhammad (reg. 1218–1238), soll schwer in sie verliebt gewesen sein und regelmäßig die Nacht mit ihr verbracht haben.[1] Sie wohnte seinen Sitzungen sowohl hinter einem Vorhang verborgen als auch öffentlich bei und musizierte mit der Harfe und der Rahmentrommel.[1]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der klassisch-arabischen Literatur wird ʿAdschība unter anderem in Ibn Fadlallah al-Umaris (1301–1349) Hauptwerk, dem Lexikon Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār, in seinem Kapitel über bekannte Sängersklavinnen aufgeführt. Er berichtet umfangreich von ihren Liedern und Gedichten.[2]

Anekdoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sultan al-Kamil wurde von einem seiner Qadis wegen seiner ausgiebigen Trinkgelage kritisiert, wobei der Qadi betonte, dass al-Kamils Sohn noch betrunkener umherging als ʿAdschība.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arabische Primärquellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ibn Fadlallah al-Umari (1301–1349): Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār. Ins Deutsche übersetzt von Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021.

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021 S. 268–277.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 269.
  2. Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 268–277.
  3. Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 268–271.