Botho Höfer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Botho Höfer (* 15. Mai 1880 in Berlin; † 9. Dezember 1958 ebenda) war ein deutscher Filmarchitekt mit langjähriger Karriere beim heimischen Unterhaltungskino.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Höfer hatte eine Ausbildung zum Theatermaler erhalten und erlernte sein Handwerk bei Professor Kurz. Anschließend arbeitete er viele Jahre lang mit Willi Ohranski zusammen. Danach ging Höfer für fünf Jahre nach Sibirien und wurde schließlich Maler der kaiserlich-japanischen Armee, für die er eine Reihe von Schlachtengemälden anfertigte. Sein Werk Winterabend in Sibirien fand sogar Einzug in den kaiserlichen Palast in Tokio. Auch im Ersten Weltkrieg beschäftigte sich Botho Höfer als Maler und Zeichner; mehrere seiner Skizzen wurden in der Leipziger Illustrierten und der Berliner Illustrirten Zeitung veröffentlicht.

Nach dem Krieg erhielt Höfer die Gelegenheit, in München als Szenenbildner beim Film zu arbeiten. Nur wenig später, 1921, kam er nach Berlin und erstellte Entwürfe für die Produktionsfirma Richard Oswalds. Ab 1923 war Höfer für die unterschiedlichsten Berliner Firmen tätig und stattete zeitweise bis zu zehn Filme pro Jahr, primär schlichte Lustspiele für ein anspruchsarmes Publikum aus. Mit dem Kollegen Bernhard Schwidewski besaß er zeitweise die gemeinsame Dekorationsfirma „Höfer & Schwidewski“. Gegen Ende der Stummfilm-Ära bildete Höfer mit dem Kollegen Hans Minzloff ein festes Arbeitsteam.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Höfer Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Er war 1940 mit dem Ölgemälde Im stillen Tal auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten. Das Bild erwarb die Reichsführung der SS für 1450 RM.[1] Höfer war kaum mehr für den Spielfilm tätig, erst zu Beginn der 40er Jahre kehrte er zum Filmkulissenbau zurück. Seine letzten Entwürfe (1949–1953), die Höfer stets in Kooperation mit Kollegen Franz Bi fertigstellte, entstanden fast ausschließlich für Münchner Produktionsfirmen. Dennoch blieb Botho Höfer bis zu seinem Tode 1958 weiterhin in Berlin ansässig.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Im stillen Tal — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 14. Juli 2023.