Christian Schodos

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Blauer Salon, Wilmersdorf 2021
Wilmersdorf 2022

Christian Schodos (* 14. März 1965 in Berlin-Wilmersdorf) ist ein deutscher Schauspieler, Musicaldarsteller und Sänger.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Schodos kam im Sankt-Gertrauden-Krankenhaus zur Welt und wuchs in Berlin-Moabit auf. 1974 zogen seine Eltern als Erstbezieher in die neu geschaffene Gropiusstadt, wo Christian den Rest seiner Grundschulzeit verbrachte. Im Jahr 1977 wechselte er in die Clay-Oberschule (Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe). Dort war ein von der Bundesregierung in Bonn finanziertes Musik-Modell geschaffen worden,[1] das für die Schüler wöchentlich acht Stunden Musikunterricht vorsah, Schodos belegte u. a. Klavier und Vibraphon. Im Alter von 15 Jahren kam Christian Schodos an die Berliner Musikschule Neukölln,[2] war dort drei Jahre Teil des ersten Musicalprojekts unter Jonathan Kinsler und erlernte Singen und Stepptanz. In dieser Zeit hatte er seine ersten Auftritte auf der Bühne. Später arbeitete er noch einige Monate in Europas größtem Schallplattenladen, dem Bote & Bock im Europa-Center.

Schodos studierte von 1986 bis 1989 Musical an der Universität der Künste in Berlin. Während des dritten Semesters spielte er seine erste Hauptrolle in den Berliner Kammerspielen,[3] danach trat er in der Berliner Theaterszene auf. Er spielte u. a. an der Neuköllner Oper, am KAMA-Theater,[4] dem Hansa Theater, der ufaFabrik, dem Metropol-Theater und dem Kleinen Theater am Südwest-Korso. Er spielte an der Seite von Dagmar Biener, Brigitte Grothum, Marion Kracht, Uwe Kröger, Corny Littmann, Brigitte Mira, Marianne Rosenberg, Peter Schiff und Hans von Borsody. Schodos wurde für seine Darstellung in „Heinz Rühmann, der Clown“ für den Publikumspreis „Goldener Vorhang“ und für die Musicalproduktion „No Sex!“ für den Friedrich-Luft-Kritikerpreis nominiert.

2001 spielte und sang er an der Seite von Marianne Rosenberg in dem Kurt-Weill-Musical „Die Venus (one touch of venus)“ am Berliner Schlossplatz in einer eigens für diese Produktion gebauten Spielstätte mit 750 Plätzen. 2003 folgten Konzerte gemeinsam mit Marianne Rosenberg im Duetteprogramm „Cocktails for two“.

Schodos hat zwei Solo-CDs veröffentlicht, die erste erschien 2003 mit dem Pianisten Wolfgang Köhler und enthält Songs aus dem American Songbook. Die zweite CD erschien 2004 mit dem Wolfgang Köhler Trio und dem Billroth Streichquartett unter dem Titel „Weil ich dich liebe muß ich lügen. Eine Hommage an den Komponisten Werner Richard Heymann“.

2012–2016 arbeitet er als Schauspieltrainer u. a. für die Montag Stiftung und La Red Berlin in Berliner Haftanstalten als Schauspieltrainer. Diese Arbeit wurde in dem Buch Freispieler – Theater im Gefängnis dokumentiert.

Er war seit 2005 das Gesicht von Werbespots für fast 100 Print-, Kino- und Fernsehkampagnen, und dabei u. a. zu sehen mit Ottmar Hitzfeld, Désirée Nick und Franziska van Almsick.

Seit 2017 ist Christian Schodos auch an diversen Berliner Volkshochschulen als Dozent tätig.

Theater (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016 Kleidercode, Film DVD Regie: Claudia Boysen
  • 2016 Mutter reicht's jetzt, Fernsehfilm ARD Regie: Matthias Tiefenbacher
  • 2015 Gefährlich Pfade, Film DVD Regie: Claudia Boysen
  • 2012 Holz – Lahn, Web-Serie Regie: Joseph Bolz, Philipp Fröhlich
  • 2010 1 mal 1, Film DVD, Regie: Michael Gautsch
  • 2008 Nächste Generation, Kurzfilm Regie: Thorsten Schmidt
  • 2006 Game Over, Kurzfilm Regie: Franziska Schlotterer, Jette Müller
  • 2005 Der Beichtstuhl, Kurzfilm Regie: Nico Hammerschlag
  • 2004 Verbotene Liebe, ARD Regie: Petra Clever
  • 2002 Herzschlag-Ärzteteam Nord, ZDF Regie: Sebastian Monk
  • 2001 Streit um Drei, ZDF Regie: Wolfram Hundhammer
  • 1999 Judge, Columbia TriStar, Pilot Regie: Tom Walschak

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Metzler: Für eine Bühnenrevue über das Leben des Schauspielers schlüpft der 34-Jährige in die Rolle eines Clowns. In: Tagesspiegel. 28. Dezember 1999 (tagesspiegel.de).
  • Freispieler – Theater im Gefängnis. In: Elisabeth Hoffmann (Hrsg.): Projektdokumentation „Gefängnis – Kunst – Gesellschaft“. Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-2349-9.
  • Patricia Parsow: Christian - erst Rühmann, dann Pantoffelheld … In: Berliner Kurier. 30. März 2000.
  • Patricia Parsow: Christian Schodos - ein Star wie ein Chamäleon. In: Berliner Kurier. 28. Juni 2000.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christian Schodos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chronik der Clay-Schule
  2. Chronik
  3. Das erste ständig spielende Kinder- und Jugendtheater Berlins (Berliner Kammerspiele, 1966–1999) war im Kopfbau der Alten Meierei (10559 Berlin, Alt Moabit 98) untergebracht. Siehe: Meierei C. Bolle
  4. Gretchen in der Warteschleife. In: Der Spiegel. Online, 14. November 1993 (spiegel.de).
  5. Andreas Lehmann: Kleiner Mann, opportun. In: FAZ. 22. November 1999, S. 6 (fazarchiv.faz.net).
  6. Klaudia Brunst: Alltäglicher Irrsinn. In: TAZ. 17. April 1993 (taz.de).