Christoph Liechtenstein

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Christoph Liechtenstein

Christoph Liechtenstein
Christoph Liechtenstein

Luftrettungszentrum Daten
Betreiber: Alpine Air Ambulance
Träger: AAA Alpine Air Ambulance
Hubschraubertyp: Airbus Helicopters H 135
Inbetriebnahme: 19. Dezember 2018[1]
Standort: Heliport Balzers
Einsatzbereitschaft: 24 Stunden
Besonderheiten: Einziger Rettungshubschrauber im Fürstentum Liechtenstein
Koordinaten: 755090 / 214999Koordinaten: 47° 4′ 4,3″ N, 9° 28′ 50,1″ O; CH1903: 755090 / 214999
Höhe: 1584 ft
Besatzung
Pilot: Alpine Air Ambulance
Arzt: Alpine Air Ambulance
HEMS Technical Crew Member: Alpine Air Ambulance
HB-ZSJ startet vom Kantonsspital St. Gallen

Christoph Liechtenstein ist der Funkrufname eines Rettungshubschrauber im Fürstentum Liechtenstein, der von der AAA Alpine Air Ambulance betrieben wird.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rettungshubschrauber kommt im Vierländereck Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein zum Einsatz. Er führt primär Einsätze im Rheintal durch. Der Hubschrauber verfügt über eine Seilwinde und eine Longline zur Bergrettung und ist nachtflugtauglich.[2] Neben dem Hubschrauber wird auch ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) für Liechtenstein betrieben. Der Hubschrauber und das NEF sind am Heliport Balzers stationiert. Disponiert wird der Hubschrauber von der Landesnotruf- und Einsatzzentrale der Landespolizei Liechtenstein. Er kann aber auch direkt über den Notruf 144 angefordert werden. Auch andere Rettungsleitstellen sowie die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) Vorarlberg in Feldkirch sowie die Zentrale Koordinierungsstelle für Intensivtransport in Baden-Württemberg (ZKS), fordern den Rettungshelikopter regelmässig an.

Genehmigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Stationierung dieses Rettungshubschraubers schreibt das BAZL:[3] "Weiter ist ein Genehmigungsverfahren durchzuführen, da es sich aufgrund der Neustationierung des Rettungshelikopters EC 135 mit den geplanten 1200 Flugbewegungen und dem neuen nächtlichen Flugbetrieb um wesentliche Betriebsänderungen handelt. Hierzu ist nach liechtensteinischem Recht eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Das Genehmigungsverfahren für die Betriebsänderungen wird daher sowohl neue Lärmberechnungen als auch die Umweltauswirkungen umfassen müssen." Diese Dokumente stehen nach wie vor aus.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Planung für einen eigenen Rettungshubschrauber-Standort wurde Anfang 2018 begonnen.[5]

Ursprünglich wurde der Rettungsdienst in Liechtenstein nur durch das Liechtensteinische Rote Kreuz (LRK) durchgeführt. Dafür betreibt das LRK am Landesspital Liechtenstein zwei Notfall-Ambulanzen. Einen geregelten Notarztdienst bietet das LRK nicht an. Nachdem der Notruf 144 am 1. Oktober 2017 an die Landespolizei Liechtenstein übergegangen war, war der Rettungsdienst auch für andere Anbieter zugänglich.[6]

International hat sich seit langem der Dispositionsstandard etabliert, unabhängig von Anbietern das am besten geeignete Rettungsmittel aufzubieten – zumeist jenes, welches am schnellsten am Einsatzort sein kann. Die Einsatzleitzentrale der Landespolizei arbeitet unabhängig und koordiniert die Rettungsmittel aller Anbieter. Am 19. Dezember 2018 wurde der erste Liechtensteiner Rettungshubschrauber offiziell in Betrieb genommen. Im ersten Betriebsjahr wurde der Hubschrauber 400 Mal eingesetzt, wobei 40 bis 50 Nachteinsätze – also in der Zeit zwischen 22 Uhr abends und 6 morgens – stattfanden.

Hubschrauber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HB-ZSJ ist ein Rettungshubschrauber vom Typ Airbus Helicopters H 135 Baujahr 1998. Ursprünglich befand sich der Hubschrauber im Besitz der «Schider Helicopter Service GmbH» in Waidring kurz SHS. Die SHS ist ein Österreichischer Notarzthubschrauber-Betreiber mit vier Einsatz-Basen in Waidring, Kufstein, Zell Am See und Kaltenbach.[7] Sein ursprüngliches Kennzeichen und Funkrufzeichen war OE-XML. Ursprünglich war er weinrot lackiert. 2016 wurde er von der AAA übernommen und erhielt die Schweizer Kennung HB-ZSJ. Ursprünglich war er als Reserve für den Aargauer Rettungshubschrauber HB-ZJE geplant ( BOS Funk Rufzeichen «Lions  1»). HB-ZSJ hatte das BOS Funk Rufzeichen «Lions  3». Disponiert wurde er vom Sanitätsnotruf in Aarau. Seit 1. Oktober 2017 fliegt er Einsätze mit dem BOS Funk Kennzeichen «Christoph Liechtenstein» nachdem AAA einen weiteren Hubschrauber im Aargau mit Kennzeichen HB-ZJD in Betrieb genommen hat und den Hubschrauber der AP³ zur Verfügung stellte.

Einsatzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Staatsgebiet des Fürstentum Liechtenstein umfasst das Einsatzgebiet das österreichische Bundesland Vorarlberg, die Schweizer Kantone St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Graubünden und den deutschen Landkreis Lindau und kann in der ganzen Schweiz disponiert werden.

Einsatzarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Notfallrettungseinsätzen fliegt Christoph Liechtenstein Verlegungsflüge. Im ersten Betriebsjahr waren vier von fünf Einsätzen Rettungsflüge, bei denen es immer um «Gefahr um Leib und Leben» ging.

Der Hubschrauber ist speziell für die Bergrettung ausgerüstet. Deshalb wird er auch für Rettungs-, Such- und Bergungseinsätze in der Alpenrettung eingesetzt.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christoph Liechtenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. AP3 Luftrettung eröffnet Rettungshelikopterbasis Balzers. blaulicht-iv.ch, abgerufen am 2. Dezember 2023.
  2. Liechtenstein: AP3 Luftrettung blickt auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück. cockpit.aero, 16. Dezember 2019, abgerufen am 2. Dezember 2023.
  3. Genehmigungsverfahren. (PDF) Bundesamt für Zivilluftfahrt, 24. Mai 2019, abgerufen am 2. Dezember 2023.
  4. IG Fluglärm Balzers. Abgerufen am 2. Dezember 2023.
  5. Liechtenstein: AP3 Luftrettung plant Gründung neuer Heli-Station. rth.info, 10. November 2018, abgerufen am 2. Dezember 2023.
  6. Sanitätsnotruf bei der Landespolizei integriert. vaterland.li, 1. Oktober 2017, abgerufen am 2. Dezember 2023.
  7. Stützpunktübersicht. In: notarzthelicopter.at. Schider Helicopter Service GmbH, abgerufen am 3. April 2023.