Karnak

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Karnak in Hieroglyphen
M17Q3
X1
Y1VQ1Q1Q1X1
O49

Ipet-sut
Jpt-swt
Auserwählter Ort

Karnak (Ägypten)
Karnak (Ägypten)
Karnak
Moderne Läden am Eingang des Karnak-Tempels

Karnak (arabisch الكرنك al-Karnak – „befestigtes Dorf“) ist eine Kleinstadt in Oberägypten mit 26.488 Einwohnern (2006)[1], am östlichen Nilufer etwa 2,5 km nordöstlich von Luxor. Berühmt ist Karnak durch die größte Tempelanlage Ägyptens, den Karnak-Tempel, auch Reichstempel genannt.[2] Die Stadt Karnak erhielt ihren Namen in Anlehnung an den von hohen Mauern umgebenen Tempel.[3] Die drei Tempelkomplexe von Karnak nahmen den nördlichen Teil des antiken Theben-Ost ein.

Entstehung und Besiedlung Karnaks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung des Nilufers hatte einen großen Einfluss auf die Entstehung der Tempelanlage und auf die Besiedlung Karnaks. Die Stadt Karnak, welche den Tempel-Komplex umgibt, wurde im frühen Mittleren Reich unter der Herrschaft von Sesostris I. erbaut. Die exakte Datierung der Entstehung Karnaks und der genaue Zusammenhang zwischen der Stadt selbst und der Tempelanlage sind schwer zu erfassen. Die Forschung ist sich jedoch einig, dass Karnak sich in der 11. Dynastie erheblich in Richtung Westen weiterentwickelte. Dies liegt mitunter an der menschlichen Besetzung des Nilufers.

Der Ursprung der menschlichen Besiedlung der Stadt war ein Hügel, welcher sich im Südosten Karnaks befand. Hier wurden die ältesten Nachweise für menschliche Siedlungen entdeckt, welche vermutlich bis in die Erste Zwischenzeit oder sogar bis ins späte Alte Reich zurückgehen. Die Ausweitung der Siedlungen begann also vermutlich im Alten Reich und erstreckte sich bis ins 3. Jahrtausend v.Chr[4].

Tempelbezirke von Karnak[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tempelanlage besteht aus drei von Mauern umgebenen Bereichen, dem Bezirk des Amun, dem Bezirk des Month und dem Bezirk der Mut.[5] Neben diesen drei großen Tempelbezirken gibt es noch den Aton-Tempel, das Gem-pa-Aton, das Echnaton im sechsten Jahr seiner Regierungszeit in Karnak erbauen ließ.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dieter Arnold: Die Tempel Ägyptens. Götterwohnungen, Baudenkmäler, Kultstätten. Artemis & Winkler, Zürich 1992, ISBN 3-86047-215-1.
  • Ludwig Borchardt: Zur Baugeschichte des Amonstempels von Karnak (= Untersuchungen zur Geschichte und Altertumskunde Aegyptens. Band 5, Nr. 1). Reprografischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1905; Olms, Hildesheim 1964.
  • Sergio Donadoni: Theben. Heilige Stadt der Pharaonen. Hirmer, München 2000, ISBN 3-7774-8550-0, (Originalausgabe: Tebe. Electa, Mailand 1999, ISBN 88-435-9983-6, (= Centri e monumenti dell'antichita)).
  • Wolfgang Helck: Kleines Lexikon der Ägyptologie. 4. überarbeitete Auflage. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-44704-027-0.
  • Eberhard Otto: Topographie des thebanischen Gaues (= Untersuchungen zur Geschichte und Altertumskunde Aegyptens. 16). Akademie-Verlag u. a., Berlin u. a. 1952.
  • Helen Strudwick, Nigel Strudwick: Thebes in Egypt. A guide to the tombs and temples of ancient Luxor. British Museum Press, London 1999, ISBN 0-7141-1918-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karnak – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Karnak – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen nach dem ägyptischen Zensus von 2006 (Memento vom 15. August 2012 auf WebCite), Central Agency for Public Mobilization and Statistics, eingesehen am 21. Januar 2015.
  2. Wolfgang Helck: Kleines Lexikon der Ägyptologie. Wiesbaden 1999, S. 141f. → Karnak.
  3. Thomas Kühn: Karnak - Himmel auf Erden. In Kemet. Heft 1, 2001, ISSN 0943-5972.
  4. Guillaume Charloux: The shifting Nile and the origins and development of ancient Karnak. In: Antiquity. Band 5, Nr. 19. Cambridge University Press, September 1931, ISSN 0003-598X, S. 919–939, doi:10.1017/s0003598x00038096 (10.15184/aqy.2021.73 [abgerufen am 24. Mai 2024]).
  5. D. Arnold: Die Tempel Ägyptens. Götterwohnungen, Baudenkmäler, Kultstätten. Zürich 1992, Der Amun-Bezirk von Karnak S. 111–123, Der Month-Bezirk von Karnak S. 123–125, Der Mut-Bezirk von Karnak S. 125.
  6. D. Arnold: Die Tempel Ägyptens. Götterwohnungen, Baudenkmäler, Kultstätten. Zürich 1992, Das Aton-Heiligtum Echnatons in Karnak-Ost S. 126–127.

Koordinaten: 25° 43′ N, 32° 39′ O