Periodsäure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von ortho-Periodsäure
Allgemeines
Name Periodsäure
Andere Namen
  • Perjodsäure
  • Überiodsäure
  • Orthoperiodsäure
Summenformel H5IO6
Kurzbeschreibung

farbloser, fast geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10450-60-9
EG-Nummer 233-937-0
ECHA-InfoCard 100.030.839
PubChem 25289
Wikidata Q411297
Eigenschaften
Molare Masse 227,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

122 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung bei 130–140 °C[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 271​‐​314​‐​372​‐​400
P: 210​‐​260​‐​273​‐​280​‐​303+361+353​‐​305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Periodsäure, auch Perjodsäure, ist eine Säure des Elements Iod. Ihre Salze heißen Periodate und können als Oxidationsmittel beispielsweise in organischen Synthesen dienen.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbindung ist als Orthoperiodsäure (H5IO6) die einzige in Wasser beständige Iod(VII)-Säure.

Sie ist ein starkes Oxidationsmittel und eine schwache mehrbasige Säure mit einem pKs-Wert von 3,29.[3]

Orthoperiodsäure kristallisiert monoklin, Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2, mit den Gitterparametern a = 5,28 Å, b = 18,35 Å, c = 4,95 Å und β = 111,4°.[4] Sie hat eine nahezu oktaedrische Struktur, wobei die Doppelbindung zum Sauerstoff mehr Platz beansprucht und damit eine Ligandenebene etwas eindrückt. Es ergeben sich Winkel von unter 90° zwischen den Liganden.

Beim Erhitzen im Vakuum bildet sich durch fortgesetzte Kondensationsreaktionen über oligo-Periodsäuren, beispielsweise die Triperiodsäure (H7I3O14), die polymere meta-Periodsäure ((HIO4)n). In den oligo-Periodsäuren und der meta-Periodsäure ist das Iod verzerrt oktaedrisch von Sauerstoffatomen umgeben. Die Oktaeder sind jeweils über zwei Ecken miteinander verknüpft.[5]

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orthoperiodsäure wird aus Bariumorthoperiodat und Salpetersäure hergestellt. Man macht sich zunutze, dass Bariumnitrat in Salpetersäure unlöslich ist.[6]

Die Anodische Oxidation von Iodsäure führt ebenfalls zur Periodsäure.[7]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Datenblatt Periodsäure zur Synthese bei Merck, abgerufen am 10. November 2021.
  2. a b Eintrag zu Periodsäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 14. Juli 2014.
  3. Cotton-Wilkinson: Anorganische Chemie, 3. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim 1974, ISBN 3-527-25503-6.
  4. Y.D. Feikema: The Crystal Structures of Two Oxy-Acids of Iodine. I. A Study of Orthoperiodic Acid, H5IO6, by Neutron Diffraction. In: Acta Crystallographica, 20, 1966, S. 765–769, doi:10.1107/S0365110X66001828.
  5. Holleman/Wiberg: Anorganische Chemie, 103. Auflage, Band 1: Grundlagen und Hauptgruppenelemente, de Gruyter, 2017, ISBN 978-3-11-026932-1.
  6. G. Brauer (Hrsg.): Handbook of Preparative Inorganic Chemistry, 2nd ed., Vol. 1, Academic Press 1963, S. 322–323.
  7. Periodsäure. In: Spektrum der Wissenschaft. Abgerufen am 19. Februar 2024.