Präsidentschaftswahl in Aserbaidschan 2008

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Präsidentschaftswahl 2008
Staat Aserbaidschan Aserbaidschan
Datum 15. Oktober
Wahlbeteiligung 75,1 %
Kandidaten İlham Əliyev İqbal Ağazadə Fazil Mustafayev
Parteien YAP ÜP BQP
Stimmen 3.232.259
88,7 %
104.279
2,9 %
89.985
2,5 %
Zusammenfassung der Stimmen
İlham Əliyev (YAP)
88,7 %
İqbal Ağazadə (ÜP)
2,9 %
Fazil Mustafayev (BQP)
2,5 %
Qüdrət Həsənquliyev (BAXCP)
2,3 %
Qulamhüseyn Əlibəyli (Parteilos)
2,2 %
Fuad Əliyev (ALDP)
0,8 %
Hafiz Hacıyev (MMP)
0,7 %
Präsident vor der Wahl
İlham Əliyev
2003 2013

Die Präsidentschaftswahl in Aserbaidschan 2008 fand am 15. Oktober statt. Die Wahl wurde von den wichtigsten Oppositionsparteien boykottiert, sodass ein Sieg von İlham Əliyev, dem Kandidaten der Partei Neues Aserbaidschan schon im Voraus als sicher galt.[1]

4,8 Millionen Menschen waren wahlberechtigt.[1]

Wahlkampf und Boykott[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Wahl stellten sich sieben Kandidaten auf. Die wichtigsten Oppositionsparteien, darunter Volksfront-Partei Aserbaidschans, die Liberale Partei Aserbaidschans und Aserbaidschanische Demokratische Partei, stellten keine Kandidaten auf und riefen zum Boykott der Wahl auf. Dies wurde damit begründet, dass die Opposition im Wahlkampf behindert werde und die Wahl so eine Farce sei, die nur zur Legitimierung des Präsidenten diene.[2] Die Aserbaidschanische Kommunistische Partei hingegen unterstützte den amtierenden Präsidenten İlham Əliyev.[3]

Laut der Organisation Reporter ohne Grenzen hätte der Präsidenten mehr als 44 Prozent der gemessenen Zeit im Fernsehen bekommen, seine Konkurrenten maximal 1,5 Prozent. Außerdem seien in den Medien soziale und politische Probleme nicht behandelt worden.[1]

Wahlverlauf und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wahl fand am Mittwoch, dem 15. Oktober 2008 statt, der für arbeitsfrei erklärt wurde. Die Wahl wurde von 1200 Wahlbeobachtern von Europa, GUS und den USA beobachtet[2], darunter 430 der OSZE, des Europarates und des Europaparlamentes.[4]

Die Oppositionspartei Müsawat kritisierte, dass Wähler zur Abstimmung gedrängt worden seien. Einige Firmenmitarbeiter sollen gezwungen worden sein, in ihrem Betrieb abzustimmen, damit der Arbeitgeber die Stimmabgabe kontrollieren kann.[2]

Laut Beobachtern der GUS verlief die Wahl transparent und ruhig.[2] Boris Frlec, Leiter der OSZE-Wahlbeobachter, bestätigte die Transparenz am Wahltag, kritisierte jedoch den fehlenden politischen Wettbewerb im Vorfeld.[4] Bei der Wahl selbst gab es technisch gesehen ... diesmal kein großes Problem.[5]

Wahlergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach vorläufigen Angaben der Wahlkommission erhielt İlham Əliyev 89,0 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung liege bei 77 %.[4] Dadurch änderte sich letztendlich das Gefüge in der Politik Aserbaidschans nicht.

Kandidaten Parteien Stimmen %
İlham Əliyev Partei Neues Aserbaidschan 3.232.259 88,7
İqbal Ağazadə Hoffnungspartei 104.279 2,9
Fazil Mustafayev Große Schöpfung 89.985 2,5
Qüdrət Həsənquliyev Volksfront Ganz Aserbaidschans 83.037 2,3
Qulamhüseyn Əlibəyli Parteilos 81.120 2,2
Fuad Əliyev Liberaldemokratische Partei 28.423 0,8
Hafiz Hacıyev Moderne Gleichheitspartei 23.771 0,7
Gesamt 3.642.874 100
Ungültige Stimmen 57.760 1,6
Wähler 3.700.634 75,1
Wahlberechtigte 4.927.561
Quelle: CEC

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wahlergebnis bei der Aserbaidschanischen Wahlbehörde (Memento vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive) (aserbaidschanisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Opposition boykottiert Wahlen in Aserbaidschan. In: Tagesspiegel. 14. Oktober 2008 (Online).
  2. a b c d Süddeutsche Zeitung: Präsident Alijew bestätigt@1@2Vorlage:Toter Link/www.sueddeutsche.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., vom 15. Oktober 2008
  3. today.az
  4. a b c ntv.de: Wahl in Aserbaidschan nicht wirklich demokratisch, vom 16. Oktober 2008
  5. Welt online: Präsident in Aserbaidschan vor Wiederwahl, vom 15. Oktober 2008