Schönrade (Kreis Heiligenbeil)

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Untergegangener Ort
Schönrade
(kein russischer Name bekannt)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Erste Erwähnung 1412
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 27′ N, 20° 10′ OKoordinaten: 54° 27′ 0″ N, 20° 10′ 0″ O
Schönrade (Kreis Heiligenbeil) (Europäisches Russland)
Schönrade (Kreis Heiligenbeil) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schönrade (Kreis Heiligenbeil) (Oblast Kaliningrad)
Schönrade (Kreis Heiligenbeil) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Schönrade war ein Ort im ostpreußischen Kreis Heiligenbeil. Seine Ortsstelle gehört heute zum Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) der Russischen Föderation.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsstelle Schönrades liegt am Nordufer der Wituschka (deutsch Jarft) im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad, 15 Kilometer östlich der ehemaligen Kreisstadt Heiligenbeil (russisch Mamonowo) bzw. 32 Kilometer westlich der heutigen Rajonshauptstadt Bagrationowsk (deutsch Preußisch Eylau).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung Schönrades erfolgte im Jahre 1412.[1] Als Gutsbezirk kam das Dorf 1874 zum neu errichteten Amtsbezirk Groß Rödersdorf (russisch Nowosjolowo) im Kreis Heiligenbeil in Ostpreußen.[2] Nach 25 Jahren – am 18. Oktober 1899 – wurde das Gutsdorf in den Amtsbezirk Jäcknitz (russisch Usornoje) umgegliedert.[3]

125 Einwohner zählte Schönrade im Jahre 1910.[4]

Am 30. September 1928 schloss sich der Gutsbezirk Schönrade mit dem Nachbargutsbezirk Lauenfeld[5] zur neuen Landgemeinde Schönrade zusammen.[3]

Der dritte Amtsbezirk, dem Schönrade schließlich zugehörte, wurde am 12. Juli 1929 der Amtsbezirk Hermsdorf (russisch Pogranitschny).[6] Im Jahre 1933 belief sich die Zahl der Einwohner Schönrades auf 189, im Jahre 1939 auf 215.[7]

Als 1945 in Kriegsfolge die Provinz Ostpreußen zwischen der Sowjetunion und Polen geteilt wurde, gehörte Schönrade zum nördlichen, d. h. sowjetischen Teil. Das Dorf lag nur fünf Kilometer von der russisch-polnischen Staatsgrenze entfernt. Doch findet es in den Folgejahren keine Erwähnung mehr, es fehlt eine russische Namensgebung, und auch die Zugehörigkeit zu einem Dorfsowjet ist nicht bekannt. Wegen seiner Grenznähe dürfte der Ort wohl nicht mehr regulär besiedelt worden sein, wurde aufgegeben und gilt heute als untergegangen. Die Ortsstelle liegt im Munizipalkreis Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)).

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war Schönrade bis 1945 in den Sprengel Hermsdorf der Vereinigten Kirchengemeinden Hermsdorf/Pellen (Pogranitschny (RUS)/Piele (PL)) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kaum noch erkennbare Ortsstelle Schönrades liegt westlich der kommunalen Nebenstraße 27K-157, die von Pogranitschny (Hermsdorf) über Iljitschowka (Lank) bis nach Pjatidoroschnoje (Bladiau) verläuft.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dietrich Lange: Schönrade, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Groß Rödersdorf
  3. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Jäcknitz
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Heiligenbeil
  5. kein russischer Name bekannt
  6. Rolf Jehke: Amtsbezirk Hermsdorf
  7. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Heiligenbeil
  8. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 459