Stefan Winners

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Stefan Winners (* 17. Februar 1967 in Essen) ist ein deutscher Unternehmer der Digital- und Technologiewirtschaft.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stefan Winners wurde am 17. Februar 1967 in Essen-Kettwig geboren. Sein Vater war Universitätsprofessor für Mathematik in Essen, er hat zwei jüngere Geschwister.

Nach Abschluss seines Studiums als Diplom-Kaufmann an der Universität Passau und beruflichen Stationen bei Bertelsmann, awk Aussenwerbung und der Vogel Business Medien wechselte er im Juni 2005 zum Burda-Konzern.[1]

Vorstandsvorsitzender bei der Tomorrow Focus AG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winners war von Juni 2005 bis September 2012 Vorstandsvorsitzender/CEO der börsennotierten Tomorrow Focus AG in München, einer Beteiligungsgesellschaft von Hubert Burda Media. Winners richtete das Unternehmen neu aus, indem er digitale Geschäftsmodelle dazu kaufte und andere Geschäfte verkaufte. So wurden unter anderem die HolidayCheck AG (2006), Elitepartner (2007) und jameda (2007) erworben, während unter anderem Bellevue and More (2007) und Playboy (2010) verkauft wurden. Das Unternehmen, das 2004 einen Umsatz von 48,8 Mio. Euro und ein EBIT von −3,0 Mio. Euro auswies[2], wuchs bis Ende des Geschäftsjahres 2012 auf einen Umsatz von 149,1 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis von 20,0 Mio. Euro.[3]

Der Aktienkurs der TOMORROW FOCUS AG stieg in dieser Zeit von 2,15 auf 4,90 Euro in 2011.[4] Für seine Tätigkeit wurde Winners 2011 mit dem Sauren Golden Award als Unternehmer des Jahres ausgezeichnet.[5]

Vorstandsmitglied bei Hubert Burda Media[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Oktober 2012 bis Dezember 2019 war Winners Vorstandsmitglied bei Hubert Burda Media in München. Er war zudem Vorsitzender des Verwaltungsrats und geschäftsführender Direktor der Burda Digital SE (vormals Burda Digital GmbH), die die Digitalaktivitäten von Burda in den deutschsprachigen Ländern bündelte.[6] Dort verantwortete er die börsennotierten Unternehmen HolidayCheck Group AG sowie die New Work SE (vormals XING AG), die Hubert Burda Media mehrheitlich im Januar 2013 übernommen hatte.[7] Die New Work SE verdreifachte den Umsatz von 2013 auf 2019 mit 270 Mio. Euro und der Aktienkurs stieg von 44 Euro pro Aktie im Januar 2013 auf bis zu 375 Euro im Juni 2019.[8]

Winners war auch von Mai 2012 bis Juni 2016 Mitglied des Aufsichtsrats der zooplus AG in München. In dieser Zeit erhöhte sich der Umsatz des Unternehmens von 319,2 Mio. Euro auf 908,6 Mio. Euro. Der Aktienkurs stieg von 45,12 Euro auf 121,50 Euro im gleichen Zeitraum, bis Burda 2016 die letzten Anteile an der zooplus AG verkauft hatte.[9]

Zudem verantwortete Winners die Unternehmen Burda Forward Group (unter anderem Focus.de, chip.de) sowie die ComputerUniverse, Cyberport, jameda und weitere Geschäfte.[10]

Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschafte der Geschäftsbereich Digital einen Umsatz von 1.434 Mrd. Euro mit 4500 Mitarbeitern, was 51,3 % des Gesamtumsatzes von Hubert Burda Media ausmachte.[11]

Winners gab im März 2020 bekannt, dass er den Aufsichtsratsvorsitz der HolidayCheck Group AG sowie der New Work SE mit dem Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niederlegen und damit Ende Juni 2020 aus dem Burda Konzern ausscheiden werde.[12]

Börsengänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winners war von Juli 2020 an Senior Advisor für Lakestar Venture Capital in Zürich, der Risikokapitalgesellschaft von Klaus Hommels. Mit ihm brachte er als CEO Lakestar SPAC 1, das erste europäische Technologie-SPAC, im Februar 2021 an die Börse in Frankfurt und erzielte einen IPO-Erlös von 275 Mio. Euro. Der Börsengang war vielfach überzeichnet. Die Firma fusionierte im September 2021 mit der HomeToGo SE und wurde dabei mit 1,2 Mrd. Euro bewertet.[13]

Danach gründete er gemeinsam mit Cornelius Baur, Axel Herberg, Stefan Oschmann, Thomas Rudolph und Peer Schatz die European Healthcare Acquisition and Growth Company. Beim Börsengang in Amsterdam im November 2021 wurden 200 Mio. Euro erlöst. Winners ist Chairman der Gesellschaft.[14]

Aufsichtsrats- und Beiratsmandate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winners ist Mitglied des Beirats und Aufsichtsrats der Giesecke und Devrient GmbH in München, Chairman der DoDo Group SE in Prag sowie der Cepres GmbH in München. Außerdem ist er als Beirat für weitere Unternehmen in Deutschland und den USA tätig. Er berät zudem Unternehmen in Europa, den USA und Asien.[15]

Tätigkeit als Investor und Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winners investiert seit 2011 in Digital-, Technologie- und Green-Tech-Unternehmen in Deutschland und den USA. Er ist Alumnus der Harvard Business School (AMP) und äußert sich regelmäßig in Debatten über die Zukunft der digitalen Gesellschaft.[16]

Winners unterstützt unter anderem verschiedene Sozialprojekte, etwa in der Kap-Provinz in Südafrika.[17] Er ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in München.[18]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. medientage.de, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  2. Tomorrow Focus Geschäftsbericht 2004, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  3. Tomorrow Focus Geschäftsbericht 2012, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  4. boerse.de, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  5. dasinvestment.de, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  6. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  7. Wirtschaftswoche, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  8. finanzen.net, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  9. finanzen.net, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  10. Burda, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  11. Statista, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  12. Meedia, abgerufen am 22. April 2020.
  13. FAZ, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  14. Manager Magazin, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  15. winners.digital.de, abgerufen am 22. November 2023.
  16. Focus, abgerufen am 22. April 2020.
  17. Rotary Club München-Ost, abgerufen am 22. April 2020.
  18. vdz Akademie, abgerufen am 8. Oktober 2019.