Ärmelband

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Als Ärmelbander werden verschiedene militärische Tätigkeits- oder Tapferkeitsauszeichnungen bei deutschen Armeen seit dem Kaiserreich bezeichnet. Bei der Bundeswehr werden sie als Traditions- und Verbandsabzeichen an beiden Unterärmeln getragen.

Bei der Wehrmacht wurden die persönliche Auszeichnungen seit 1941 am linken Unterärmel getragen.[1] Darüber hinaus gab es Ärmelstreifen, die am rechten Unterärmel getragen wurden. Sie galten als Traditions- und Verbandsabzeichen und wurden an bestimmte Truppenteile der Wehrmacht, der SA und der SS verliehen.

Bei der Bundeswehr wurde mit der Einführung der Ehrennamen Ärmelbänder für die Angehörigen dieser Einheiten vergeben. Dieses wird am Dienstanzug getragen.

Ärmelband des Wachbataillon BMVg
Bei der Streitkräftebasis
Beim Heer
Ärmelbänder der Traditionsgeschwader der Bundeswehr
Bei der Luftwaffe

Nationale Volksarmee

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In der Nationalen Volksarmee und anderen bewaffneten Einheiten der DDR gab es eine Reihe von Zugehörigkeits-Ärmelstreifen:

Einheit Stiftung Stiftungsgrund Aufschrift / Aussehen Charakter
Wachregiment der NVA, vermutlich WR „Friedrich Engels“ NVA-Wachregiment
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Grenztruppen der DDR GRENZTRUPPEN DER DDR
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ Wach.-Rgt. F. Dzierzynski
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Die Ärmelbänder der Wehrmacht im Überblick

Die erste derartige Auszeichnung wurde von Adolf Hitler am 16. Oktober 1941 mit dem Ärmelband Kreta nach der Luftlandeschlacht um Kreta gestiftet. In Folge wurden bis 1945 insgesamt vier Ärmelbänder gestiftet:

Ärmelbänder als Tapferkeitsauszeichnung wurden bisher nur von der Wehrmacht verliehen.

Verleihungsbestimmungen

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Zunächst gab es einzelne Verleihungsbestimmungen für die drei Teilstreitkräfte, ab dem Ärmelband Afrika wurden diese aber für Luftwaffe, Heer, Marine und Waffen-SS zusammengeführt. Für die Erlangung eines der Ärmelbänder waren verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen.

Für das Ärmelband Kreta
  • Heer: Soldaten, die bis 27. Mai 1941 auf der Insel gelandet waren, sowie Soldaten, die am 19. Mai 1941 in See gegangen und am Seegefecht vor Kreta beteiligt waren.
  • Marine: Alle Marineangehörigen, die bis zum 27. Mai 1941 auf dem Luft- oder Seewege Kreta erreichten, sowie die Marineangehörigen, die am 21. /22. Mai 1941 mit der ersten bzw. zweiten Transportstaffel an den Seegefechten bei Sparta und Milos teilnahmen. Außerdem konnten diejenigen Marineangehörigen berücksichtigt werden, die beim ersten Panzertransport vom Festland nach Kreta am 26. bis 27. Mai 1941 teilnahmen.
  • Luftwaffe: Fallschirmjäger, die über Kreta abgesprungen oder luftangelandet worden waren, sowie die Besatzungen der Kampfgeschwader z. b. V. (zur besonderen Verwendung), die zum Absetzen von Fallschirmjägern oder zur Landung auf Kreta eingesetzt waren, sowie die Flugzeugbesatzungen der bis 27. Mai 1941 mit Kampfaufträgen über Kreta oder im Seegebiet um die Insel eingesetzten Aufklärungs-, Jagd-, Kampfflieger, Stuka- und Zerstörerverbände.
Für das Ärmelband Afrika
  • Einsatz für vier Monate auf afrikanischem Boden
  • Verwundung bei diesem Einsatz
  • Erkrankung an einer Tropenkrankheit auf afrikanischem Boden
  • Nach dem Erhalt einer deutschen Tapferkeitsauszeichnung auf afrikanischem Boden
Für das Ärmelband Kurland
  • Teilnahme an mindestens drei Kurlandschlachten oder
  • ununterbrochener Aufenthalt von drei Monaten im Bereich der Heeresgruppe Kurland oder
  • Verwundung im Kurlandkessel
Für das Ärmelband Metz 1944
  • Ehrenvoller, mindestens siebentägiger Einsatz im Rahmen der Kampfgruppe von Siegroth
  • Verwundung in der Schlacht um Metz

Außerdem konnte es als „Traditionsabzeichen“ von allen Offizieren, Beamten, Unteroffizieren und Mannschaftsdienstgraden der „Schule Vlf. Fhj. d. Inf. Metz“ erworben werden.

Die Ärmelstreifen gehen auf ähnliche Bänder des Reichsheeres zurück, bei der bestimmte Einheiten solche Ärmelstreifen trugen. Ärmelstreifen dienten der Kenntlichmachung der Zugehörigkeit zu bestimmten Truppenteilen und mussten als solche beim Verlassen einer Einheit entfernt werden. Die Streifen wurden am Waffenrock (Heer), Tuchrock (Luftwaffe), Rock (Marine) und an der Feldbluse am rechten Ärmel getragen.

Ärmelstreifen des Heeres

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Einheit Stiftung Stiftungsgrund Aufschrift / Aussehen Charakter
Nachrichten-Lehrabteilung, Panzer-Lehrregiment 21. Juni 1939 Spanischer Bürgerkrieg 1936 Spanien 1939
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Infanterieregiment 199 (ab November 1943) bzw. 19 (ab September 1944) 21. September 1939 Übernahme der Tradition des Kgl. Bayer. Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 16. Der Ärmelstreifen wurde dem Gren. Regt. 199 am 12. November 1943 verliehen in Erinnerung an das Kgl. Bayer. Res. Inf. Rgt. „List“, in dem Hitler im Ersten Weltkrieg gedient hatte. Infanterie-Regiment List Erinnerungs-Ärmelstreifen
Infanterieregiment 227 9. August 1940 Übernahme der SA-Standarte „Feldherrnhalle“ in das Heer Feldherrnhalle
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Gebirgsjägerbrigade 139 13. April 1945[2] Unfalltod von Eduard Dietl am 24. Juli 1944 Generaloberst Dietl Erinnerungs-Ärmelstreifen
Soldaten der Festung Metz, Schule VI für Fahnenjunker 24. Oktober 1944 Kampf um Metz Metz 1944
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Kavallerieregiment 5 29. Dezember 1944 95. Geburtstag des Feldmarschalls August von Mackensen Feldmarschall v. Mackensen
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Propagandatruppe 16. August 1938 Propagandakompanie
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Division Großdeutschland 20. Juni 1939 Großdeutschland
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Feldgendarmerie 1939 Feldgendarmerie Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Stammpersonal der Heeresunteroffiziersvorschulen 1939 Unteroffiziersvorschule
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Soldaten des Führerhauptquartiers August 1939 Führerhauptquartier
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Feldpost 29. September 1939 Feldpost
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Filmtrupps des OKH 19. Mai 1941 Filmtrupps Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Afrikakorps 18. Juli 1941 Afrikakorps
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Stabshelferinnen 1942 Stabshelferin des Heeres Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Regiment und Ersatzbataillon "Brandenburg" 17. August 1944 Brandenburg
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
44. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 26. Februar 1945 Hoch und Deutschmeister Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
OT, RAD und Polizei Einheit im Einsatz Deutsche Wehrmacht Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Heeresmusikschule Heeresmusikschule
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen

Ärmelstreifen der Luftwaffe

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Einheit Stiftung Aufschrift / Aussehen Charakter
Jagdgeschwader 2 25. März 1935 Jagdgeschwader Richthofen
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Kampfgeschwader 157, später umbenannt in Kampfgeschwader 27 18. April 1935[3] Geschwader Boelcke
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Sturzkampfgeschwader 162, später umbenannt in Sturzkampfgeschwader 2 und Schlachtgeschwader 2 18. April 1935[3] Geschwader Immelmann
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Zerstörergeschwader 142, später umbenannt in Zerstörergeschwader 26 6. April 1936[4] Geschwader Horst Wessel
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Kampfgeschwader 152, später umbenannt in Kampfgeschwader 1 20. April 1936[5] Geschwader Hindenburg
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Kampfgeschwader 253, später umbenannt in Kampfgeschwader 4 4. Juni 1936[6] Geschwader General Wever
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Jagdgeschwader 132, später umbenannt in Jagdgeschwader 26 8. Dezember 1938[7] Jagdgeschwader Schlageter
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Kampfgeschwader 53, Flakregiment 9, Luftnachrichtenregiment 3 12. Juni 1939 Legion Condor
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Aufklärungsgruppe 10 5. September 1939[8] Tannenberg
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Jagdgeschwader 3 20. Dezember 1941 Jagdgeschwader Udet
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Jagdgeschwader 51 20. Dezember 1941 Jagdgeschwader Mölders
Erinnerungs-Ärmelstreifen
Jagdverband 44 Geschwader Galland
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Jagdgeschwader Freiherr von Richthofen 29. Oktober 1935[9] Jagdgeschwader Frhr. v. Richthofen Nr. 1 1917/18
Weltkriegs-Erinnerungs-Ärmelstreifen
Jagdstaffel Boelcke Nr. 2 29. Oktober 1935[9] Jagdstaffel Boelcke Nr. 2 1916/18
Weltkriegs-Erinnerungs-Ärmelstreifen
Fallschirmjäger-Regiment 1 22. Mai 1942[10] Fallschirm-Jäger Rgt. 1
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Fallschirm-Divisionen ab Juni 1942[11] Fallschirm-Jäger Rgt. 1
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring 22. Mai 1942[10] HERMANN GÖRING
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Kriegsberichterstatter 20. November 1940 Kriegsberichter der Luftwaffe
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Soldaten des Führerhauptquartiers August 1939 Führerhauptquartier
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen

Ärmelstreifen der Kriegsmarine

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Einheit Stiftung Aufschrift / Aussehen Charakter
Soldaten des Führerhauptquartiers August 1939 Führerhauptquartier
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Marinehelfer Marinehelfer
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Marinehelferinnen Marinehelferin
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Marineoberhelfer Marineoberhelfer
Zugehörigkeits-Ärmelstreifen
Ärmelstreifen der SS
SS-Kriegsberichter
SS-Standarte Kurt Eggers

In der Waffen-SS wurden Ärmelstreifen am linken Ärmel mit der Truppenzugehörigkeit (Division, Bataillon oder Sondereinheit) getragen. Siehe etwa SS-Standarte Kurt Eggers.

Ärmelband Gibraltar

Im Deutschen Heer des Kaiserreichs gab es seit dem 24. Januar 1901 ebenfalls Ärmelbänder. Preußische Verbänden mit hannoveranischer Tradition (namentlich die Infanterie-Regimenter Nr. 73 und 79 sowie das Jäger-Bataillon Nr. 10) besaßen die Erlaubnis, ein Band mit der Inschrift „GIBRALTAR“ tragen zu dürfen. Dieses geht auf die Würdigung durch Georg III. vom 14. Oktober 1783 zurück, der das Ärmelband in seiner ursprünglichen Form verlieh.

  • Sascha Ulderup: Ärmelbänder / cuff titles Kreta - Afrika - Kurland - Metz 1944 Verlag Ulderup / Paßmann, Kappeln 2014, ISBN 978-3-9817001-0-7
  • Kurt-Gerhard Klietmann: Auszeichnungen des Deutschen Reiches. 1936–1945. Motorbuch, Stuttgart 1981, ISBN 3-87943-689-4.
  • Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die Deutsche Wehrmacht. Uniformen und Ausrüstung 1933–1945. 3 Bände. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992–1995.
  • Adolf Schlicht: Die deutsche Wehrmacht. Uniformen und Ausrüstung 1933–1945. Band 1: Das Heer. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-613-01390-8.
  • Adolf Schlicht: Die deutsche Wehrmacht. Uniformen und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-613-01656-7.
Commons: Ärmelbänder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Adolf Schlicht: Die deutsche Wehrmacht – Uniformen und Ausrüstung 1933-1945 Band 3: Die Luftwaffe, Motor Buch Verlag, ISBN 3-613-02001-7
  2. Aufgrund der Kriegsereignisse wurde das Ärmelband aber nicht mehr an die Truppe ausgegeben.
  3. a b Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1935. S. 80, Nr. 164.
  4. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1936. S. 179, Nr. 457.
  5. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1936. S. 226, Nr. 568.
  6. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1936. S. 265, Nr. 686.
  7. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1939. Teil C, S. 13, Nr. 48.
  8. Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1939. Teil C, S. 329, Nr. 813.
  9. a b Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1935. S. 392, Nr. 816.
  10. a b Luftwaffen-Verordnungsblatt Jahrgang 1942. S. 759, Nr. 1381.
  11. Zeitschrift Uniformen-Markt. Jahrgang 1944, Heft 9, S. 2.