Aluminiumamalgam

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Aluminiumamalgam ist eine Legierung zwischen Aluminium mit Quecksilber (ein „Amalgam“). Es entsteht, wenn man Aluminium mit Quecksilber zur Reaktion bringt.

Im Unterschied zu Aluminium kann sich auf Aluminiumamalgam keine schützende Oxidschicht ausbilden, so dass Aluminiumamalgam chemisch sehr reaktiv ist.[1] Dies wird genutzt, um Aluminium für bestimmte Reaktionen zu aktivieren. Dazu wird dieses meist nicht vollständig, sondern nur oberflächlich in ein Aluminiumamalgam verwandelt.[2] An der Luft bildet Aluminiumamalgam lange weiße fadenartige Aluminium(III)-oxid Strukturen. Bei Kontakt mit Wasser zersetzt es sich.[3]

Aluminiumamalgam wird als Reduktionsmittel verwendet.[4][5] Es kann beispielsweise dazu verwendet werden, Nitrophenole in Aminophenole überzuführen.[6][7]

Da Flugzeuge und auch moderne Schiffe zum großen Teil aus Aluminium gefertigt sind, kann auslaufendes Quecksilber zur Bildung von Aluminiumamalgam führen und Strukturschäden, auch in der Außenhülle, verursachen.[8] Deswegen ist das Mitführen von Quecksilber und Quecksilbersalzen in Flugzeugen eingeschränkt bzw. verboten.[9][10] Es wird vermutet, dass dies im Zweiten Weltkrieg gelegentlich für Sabotageaktionen genutzt wurde.[11]

Einzelnachweise

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  1. Jahresbericht uber die Fortschritte der chemischen Technologie und technischen Chemie. Otto Wigand, 1859, S. 5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 2065.
  3. Karl-Heinz Lautenschläger: Taschenbuch der Chemie. Harri Deutsch Verlag, 2007, ISBN 978-3-8171-1761-1, S. 439 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Satya Prakash: Modern Inorganic Chemistry. S. Chand, 1987, ISBN 81-219-0074-3, S. 957 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Friedrich Klages: Lehrbuch der organischen Chemie. Bd. 1. Systematische organische Chemie. Hälfte 2. Stickstoff- und andere Nichtmetallverbindungen, metallorganische Verbindungen, cyclische Verbindungen u. a. Walter de Gruyter, 1953, ISBN 3-11-157251-X, S. 538 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Hans Adolf Wislicenus, Ludwig Kaufmann: Notiz über die Reactionen des amalgamierten Aluminiums. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 28, Nr. 2, 1895, S. 1983–1986, doi:10.1002/cber.189502802163.
  7. Houben-Weyl Methods of Organic Chemistry Vol. II, 2nd Edition: Oxidation, Reduction, Special Topics. Thieme, 2014, ISBN 978-3-13-199202-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Christian Vargel: Corrosion of Aluminium. Elsevier, 2004, ISBN 0-08-044495-4, S. 158 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. AvStop Online Magazine : Chapter 7. Special Problems
  10. Ulrich Müller Charles E. Mortimer: Chemie: Das Basiswissen der Chemie. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 3-13-151710-7, S. 499 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).