Arthur Hornbui Bell

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Arthur H. Bell und seine Frau Leah Bell

Arthur Hornbui Bell (* 14. Februar 1891 in New York City; † März 1973 vermutlich in Bloomfield, New Jersey) war ein US-amerikanischer Kleinkünstler und Rassist. Er war der „Grand Dragon“ (Leiter eines Staates) des Ku-Klux-Klan in New Jersey. Verschiedenen Quellen nach war er außerdem als Anwalt tätig.[1]

Kindheit und Jugend

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arthur Hornoi Bell wurde in New York City als Sohn eines Engländers geboren.[2] Zusammen mit seiner Frau Leah, geborene Hamlin, trat er als Varieté-Duo namens „Bell and Bell“[3] Nach dem Ersten Weltkrieg traten sie gemeinsam vor US-Truppen in Europa für „Y“ und die „Overseas Theater League“ der YMCA auf.[4][5] Leah Bell fuhr während der Vorstellung Einrad und die beiden hatten eine Bauchredner-Show. Die Show wurde von Benjamin Franklin Keith organisiert und hatte Auftritte in Belgien, England, Frankreich und den Niederlanden.[6][7]

Im Ku-Klux-Klan

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1922 wurde Bell „Grand Dragon“ des Ku-Klux-Klans in New Jersey und blieb in dieser Position bis 1940. Seine Frau leitete die „Women of the Ku Klux Klan“ in New Jersey und sprach regelmäßig auf Klanveranstaltungen. Die beiden Klanorganisationen galten als relativ friedlich im Vergleich zum Rest des Klans.[8][9] 1925 schrieb er eine Einleitung zu Alma Whites Pro-Klan-Buch The Ku Klux Klan in Prophecy.[10]

1926 schrieb er eine weitere Einleitung zum Buch Klansmen: Guardians of Liberty. Als Kopf des Klans war er verantwortlich dafür, dass die ehemalige Militärbasis Camp Evans zu einem Sommerlager des Klans wurde.[11] Im gleichen Jahr wurden ihm 1.596,96 US-Dollar bezahlt, um den Sohn des „King Kleagle“ (eine Art Oberoffizier) vor einer Anklage wegen Untreue zu retten.[12] 1928 griff er New Yorks Gouverneur Alfred E. Smith an und bezeichnete ihn als unfähig, die Geschicke des Staates zu lenken.[13]

Bell war außerdem Vizepräsident des German American Bund.[14] 1940 gelang es James Colescott ihn als Klananführer abzulösen.[15][16][17] Im gleichen Jahr versuchte ihm das Komitee für unamerikanische Umtriebe unter Leitung von Martin Dies junior nachzuweisen, dass er gemeinsame Sache mit den Nationalsozialisten machen würde und er versucht hätte, den Klan mit den Nazis zusammenzubringen. Bell wurde vom militärischen Geheimdienst interviewt und das Verfahren wurde letztlich eingestellt.[6]

Später änderte Bell seine Überzeugungen und erklärte in der Presse, dass Toleranz als Schulfach gepredigt werden sollte.[18]

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • The Ku Klux Klan Or the Knights of Columbus Klan: America Or Rome. 1921.
  • Klansmen: Guardians of Liberty von Alma White (Einleitung).
Commons: Arthur Hornbui Bell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. David Mark Chalmers: Hooded Americanism: The History of the Ku Klux Klan. 1987, ISBN 0-8223-0772-3 (Google Books).
  2. Michael R. Wild, great-grandson of Arthur H. Bell and Leah: Kopie eines Plakats sowie die Volkszählung 1920 in New Jersey, Essex County, Bloomfield.
  3. Women of the Klan. University of California Press, 1992, ISBN 0-520-07876-4 (Google Books).
  4. Arthur H. Bell passport application page 2 bei Wikimedia Commons
  5. Arthur H. Bell passport application page 1 bei Wikimedia Commons
  6. a b Michael R. Wild: Investigation Report of Arthur Bell Army Air Forces. FOI/PA No. 1133485-000, Unclassified 17. September 2009, case #690F-09
  7. Entertaining the American Army. Association Press, 1921, S. 251 (Google Books).
  8. The good of the Klan. Archiviert vom Original am 30. Juni 2008; abgerufen am 14. August 2008.
  9. Dragon’s Praise. Time Magazine, 3. Januar 1927, abgerufen am 14. Juni 2008.
  10. Alma Bridwell White: Klansmen: Guardians of Liberty. Pillar of Fire, 1926 (Google Books).
  11. Klan Has Summer Resort. Buys Old Marconi Radio Station of 396 acre on Shark River. New York Times, 20. Juni 1926, abgerufen am 14. Juni 2008.
  12. Jersey Klan Head Sued by Ziegler Kin. Eloping Pastor’s Parents Seek $1,596 Paid, They Say, to Avert Embezzlement Action. He Was Freed By Court. Couple Declare They Acted Without Advice. Minister and Wife Now in Virginia. New York Times, 13. März 1926, abgerufen am 14. Juni 2008.
  13. Klan Dragon Calls Smith Unfit. New York Times, 8. September 1928, abgerufen am 14. August 2008.
  14. Craig Wade Wyn: The Flaming Cross. 1998 (Google Books).
  15. Jersey Klan Leader Doubts His Dismissal. Grand Giant Says Wizard Sent Message for Bund Rally. New York Times, 24. August 1940, abgerufen am 14. Juni 2008.
  16. Jersey Klan Leader Repudiates Bund. Declares Imperial Wizard Is Opposed to All Alien Groups. New York Times, 23. August 1940, abgerufen am 14. Juni 2008.
  17. Klan Official’s Ouster Decreed. Los Angeles Times, 23. August 1940, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Juni 2008.@1@2Vorlage:Toter Link/pqasb.pqarchiver.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  18. Jan King: The Bedsheets Are Flapping Again. New York Times, 30. Dezember 1979, abgerufen am 14. Juni 2008.