Baillonella toxisperma

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Baillonella toxisperma

Baillonella toxisperma

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Sapotengewächse (Sapotaceae)
Gattung: Baillonella
Art: Baillonella toxisperma
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Baillonella
Pierre
Wissenschaftlicher Name der Art
Baillonella toxisperma
Pierre

Baillonella toxisperma oder der Moabi, ist ein Baum in der Familie der Sapotengewächse aus dem zentralen bis westlichen Afrika. Es ist die einzige Art der Gattung Baillonella.

Baillonella toxisperma wächst als sehr großer, halbimmergrüner Baum mit sehr breiter Krone bis 60–70 Meter hoch und ist damit einer der größten, das Kronendach überragende Emergent Afrikas. Der Stammdurchmesser erreicht 3–5 Meter. Die raue, sehr dicke, braune bis graue Borke ist furchig. Es werden nur Wurzelanläufe gebildet, keine Brettwurzeln.

Die einfachen, gestielten Laubblätter sind schraubig an den Zweigenden angeordnet. Der schlanke, teils behaarten Blattstiel ist 3–4 Zentimeter lang. Die ganzrandigen, bespitzten bis zugespitzten, geschwänzten und verkehrt-eiförmigen, -eilanzettlichen Blätter sind 15–30 Zentimeter lang und 5–10 Zentimeter breit. Es sind größere, haltbare und eilanzettliche Nebenblätter vorhanden. Die jüngeren Blätter sind unterseits rötlich behaart und verkahlen dann.

Die Blüten erscheinen in dichten Büscheln am Zweigende. Die zwittrigen, cremefarbenen bis grünlich-weißen Blüten sind gestielt und mit doppelter Blütenhülle. Der 2–3 Zentimeter lange Blütenstiel ist rötlich behaart. Die 8 außen rötlich behaarten, 1 Zentimeter langen Kelchblätter stehen in zwei Kreisen. Die verwachsene, kleine Krone besitzt eine kurz 2,5 Millimeter lange, behaarte Kronröhre mit 8 längeren, dreiteiligen Lappen. Zwei seitliche, ausladende Lappensegmente sind größer, das mittlere, aufrechte ist kleiner. Es sind 8 kurze, freie Staubblätter und alternierend 8 größere, behaarte Staminodien in der Kronröhre vorhanden. Der langhaarige, achtkammerige Fruchtknoten ist oberständig mit relativ kurzem Griffel.

Es werden 5–8 Zentimeter große, anfänglich „bereifte“, zur Reife grünliche bis gelbliche und rundliche, ein- bis zwei(drei)samige, glatte Beeren gebildet. Die glatten, braunen und glänzenden, ellipsoiden Samen sind bis 4 Zentimeter groß, mit einer großen Narbe (Hilum) auf einer Seite. Das duftende Fruchtfleisch ist gelb.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.

Die Erstbeschreibung der Gattung Baillonella und der Art Baillonella toxisperma erfolgte 1890 durch Jean Baptiste Louis Pierre in Notes Bot. Sapot.: 14. Der Gattungsname ehrt den französischen Arzt und Botaniker Henri Ernest Baillon (1827–1895).[1]

Synonyme der Art sind Baillonella obovata Pierre ex Dubard, Baillonella pierreana (englisch) A.Chev., Mimusops djave Engl., Mimusops obovata Engl., Mimusops pierreana Engl.

Die Früchte sind essbar, obwohl sie milchsafthaltig sind.

Das Fett aus den Samen wird als Speisefett (Adjab-, Njavebutter) oder medizinisch und kosmetisch verwendet. Es ist ähnlich wie Sheabutter. Die Pressrückstände der Fettgewinnung werden manchmal als Fischgift verwendet.

Das recht schwere, harte Holz ist bekannt als Moabi, Muabi oder als African pearwood, Afrikanisches Birnenholz.

  • A. Engler: Monographieen Afrikanischer Pflanzen-Familien und -Gattungen. VIII: Sapotaceae, Engelmann, 1904, S. 81 f, T. XXXII, XXXIII, online bei DigiZeitschriften.
  • K. Kubitzki: The Families and Genera of Vascular Plants. Vol. VI: Flowering Plants Dicotyledons, Springer, 2004, ISBN 978-3-642-05714-4, (Reprint), S. 400, 402.
  • Quentin Meunier, Carl Moumbogou, Jean-Louis Doucet: Les arbres utiles du Gabon. Presses Agronomiques de Gembloux, 2015, ISBN 978-2-87016-134-0, S. 278 f, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • O. Eyog Matig, O. Ndoye u. a.: Les fruitiers forestiers comestibles du Cameroun. IPGRI, 2006, ISBN 978-92-9043-707-9, S. 147 ff.
Commons: Baillonella toxisperma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5, doi:10.3372/epolist2018.