Bombay, Baroda and Central India Railway

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bombay, Baroda and Central India Railway
Erhaltene Lokomotive der BB&CI im National Rail Museum of India
Erhaltene Lokomotive der BB&CI im National Rail Museum of India
Streckenlänge:1905: 4863 km
1943: 5424 km
Spurweite:1676, 1000 und 762 mm

Die Bombay, Baroda and Central India Railway, abgekürzt BB&CI oder BB&CIR, war eine Eisenbahngesellschaft, die von 1855 bis 1951 im Westen Indiens tätig war.[1][2]

Die Bombay, Baroda and Central India Railway Company wurde 1855 für den Bau und Betrieb einer Strecke von Bombay über Surat und Baroda nach Ahmedabad gegründet.[2]

Die erste Hauptstrecke wurde 1864 eröffnet, danach wurde das Netz stetig erweitert. Mit der Zeit besaß die BB&CI ein ausgedehntes Streckennetz in indischer Breitspur, Meterspur und 762-mm-Schmalspur in West- und Zentralindien.[3] Am 31. Dezember 1905 wurde das Eigentum der BB&CI vom Staat übernommen und die Gesellschaft mit dem Betrieb der Bahnen beauftragt. 1942 wurde die BB&CI komplett verstaatlicht und ab 1951 schließlich in drei Regionalgesellschaften der Indian Railways integriert. Aus dem größten Teil wurde zusammen mit den Gesellschaften Saurashtra Railway, Rajasthan Railway, Jaipur State Railway und Cutch State Railway die Western Railway. Kleinere Teile kamen zur Northern Railway und North Eastern Railway.[4]

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der verschiedenen Streckennetze in den unterschiedlichen Spurweiten:

Spurweite in mm Länge in km (1905) Länge in km (1918) Länge in km (1943)
1676 1397 1604 1984
1000 3254 2931 3195
762 212 523 245

Zusätzlich baute und betrieb die Gesellschaft für eine Reihe kleinerer Unternehmen diverse Bahnstrecken, 1918 auf rund 1580 km Streckenlänge.

Gedeckter Güterwagen, 1912 gebaut.

1875 baute die BB&CI einen Salonwagen für den Besuch des britischen Thronfolgers Eduard (VII.), Prince of Wales, 1877 in Britisch-Indien. Es ist der älteste bekannte Salonwagen auf dem indischen Subkontinent.[5]

Am 31. Dezember 1877 war die BB&CI im Besitz von 77 Dampflokomotiven, 295 Personenwagen und 2644 Güterwagen.[6] Ende 1910 waren es bereits 7272 Güterwagen.[7]

1903 stellte die BB&CI einen Hofzug aus sechs Wagen aufs Gleis, 1907 ergänzt um einen weiteren Salonwagen.[8]

Ab Oktober 1928 waren im Rangierbahnhof in Bombay zwei von William Beardmore and Company gebaute Akkulokomotiven im Einsatz.[9][10] Bis 1936 stieg der Bestand an Fahrzeugen auf 831 Dampflokomotiven, 2 Elektrolokomotiven, 40 elektrischen Triebwagen, 3 Dampftriebwagen, 1963 Personen- und über 20 000 Güterwagen.[11]

1947 sah der Bestand an Fahrzeugen wie folgt aus:[12]

Lokomotiven Triebwagen Personenwagen Güterwagen
Breitspur 375 40 (elektrisch) 1002 10.584
Meterspur 437 3 Dampftriebwagen 1335 9127
Schmalspur 20 - 58 259

Klassifizierung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BB&CI wurde nach der von der indischen Regierung 1926 eingeführten Indian Railway Classification als Eisenbahn der Klasse I eingestuft.[13][14]

In dem Film Gandhi aus dem Jahr 1982, der die Geschichte des Anführers der indischen Unabhängigkeitsbewegung Gandhi erzählt, spielt die BB&CI in vielen Reiseszenen eine Rolle. Mehrmals sind diverse Lokomotiven und Wagen mit BB&CI-Beschriftung zu sehen.[15]

Commons: Bombay, Baroda and Central India Railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bombay, Baroda and Central India Railway. Grace's Guide, abgerufen am 30. Juli 2022.
  2. a b Bombay, Baroda and Central India Railway. fibis, abgerufen am 30. Juli 2022.
  3. Bombay, Baroda & Central India Railway Network - Lines owned and worked. Abgerufen am 30. Juli 2022.
  4. History of the Railway Zones. Abgerufen am 30. Juli 2022.
  5. Paul Dost: Der rote Teppich. Geschichte der Staatszüge und Salonwagen. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1965, S. 262.
  6. Übersicht über die Betriebsmittel und deren Verwendung auf den indischen Eisenbahnen. In: Archiv für Post und Telegraphie, Band 7. Reichsdruckerei, Berlin 1879, S. 62–63 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Repair Shops - Rolling Stock. In: Special Consular Reports. Washington Government Printing Office, 1913, S. 175 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Paul Dost: Der rote Teppich. Geschichte der Staatszüge und Salonwagen. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1965, S. 262.
  9. Battery Locomotive in use at Carnac Bunder In: Railways in India - Administration Report, for the year 1928-29 and 1929-30, S. 45 und Bildtafel zw. 76 und 77, abgerufen am 2. März 2023.
  10. Odd Indian locomotives-battery electric locomotives. Abgerufen am 10. August 2022.
  11. World Survey of Foreign Railways. Transportation Division, Bureau of foreign and domestic commerce, Washington D.C. 1936, S. 212 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. H.C. Towers: The Railway Magazine. Band 93, Nr. 568, März 1947 (englisch).
  13. Indian Railway Classification. fibis, abgerufen am 10. November 2022.
  14. World Survey of Foreign Railways. Transportation Division, Bureau of foreign and domestic commerce, Washington D.C. 1936, S. 210–219 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. Eisenbahn im Film. Abgerufen am 30. Juli 2022.