Constanze von Österreich

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Joseph Heintz der Ältere – Constanze von Österreich, Königin von Polen, um 1605
Frans Pourbus der Jüngere – Erzherzogin Constanze (1588–1631), Königin von Polen in schwarzem Kleid, um 1603, Kunsthistorisches Museum, Wien

Constanze von Österreich (* 24. Dezember 1588 in Graz; † 10. Juli 1631 in Warschau) aus dem Haus der Habsburger war eine Erzherzogin von Österreich und durch Heirat Königin von Polen und Großfürstin von Litauen.

Constanze war eine Tochter des Erzherzogs Karl II. von Österreich-Steiermark (1540–1590) aus dessen Ehe mit Maria Anna (1551–1608), Tochter des bayrischen Herzogs Albrecht V.

Am 11. Dezember 1605 heiratete Constanze in Warschau den Witwer ihrer älteren Schwester Anna, König Sigismund III. Wasa von Polen, einziger Sohn des Königs Johann III. von Schweden und seiner ersten Gattin Prinzessin Katharina Jagiellonka, der Schwester des polnischen Königs Sigismund II. August, der bis 1599 auch König von Schweden gewesen war. Die Hochzeitsfeierlichkeiten wurden mit großem Aufwand abgehalten.[1]

Die erneute Ehe des Königs mit einer streng katholischen Schwester Kaiser Ferdinands II. und den dadurch befürchteten Einfluss der spanischen Jesuiterei und einer papistischen Universalmonarchie sorgte in Polen für erhebliche politische Unruhe.[2] Bei Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges schloss sich Sigismund dem katholischen Kaiserhaus an.[3]

Musikalisch hochbegabt, komponierte Constanze einige Musikstücke. Der Generalbass Asprilio Pacelli unterrichtete die Königin in Gesang.[4] Constanze galt als fromm und sanftmütig. Während der Belagerung von Smolensk verweilte Constanze für zwei Jahre in Wilna. Während einer dortigen Feuersbrunst versetzte sie ihre geretteten Kleinodien, um ihr Personal zu ernähren. Während einer Pestepidemie in Warschau versorgte sie über drei Monate Arme mit Nahrung und Kleidung. Die Ehe des Königspaares, die übrigens beide keine Polen waren, galt als glücklich, und der Tod seiner Gattin erschütterte König Sigismund schwer. Constanze wurde in der Wawel-Kathedrale in Krakau bestattet, wo sich ihr Sarkophag in der Krypta unter der Vasa-Kapelle befindet.

Aus ihrer Ehe gingen sieben Kinder hervor:

  • Johann Kasimir (1607–1608)
  • Johann II. Kasimir (1609–1672), König von Polen, Großfürst von Litauen, Titularkönig von Schweden
⚭ 1649 Prinzessin Luisa Maria Gonzaga von Nevers (1611–1667), Witwe seines Halbbruders Władysław IV. Wasa
  • Johann Albrecht (1612–1634), Bischof von Krakau, Fürstbischof von Ermland, Kardinal
  • Karl Ferdinand (1613–1655), Bischof von Breslau und Płock, Fürst von Neisse, Herzog von Oppeln und Ratibor
  • Alexander Karl (1614–1634)
  • Anna Konstantina (*/† 1616)
  • Anna Katharina Konstanze (1619–1651)
⚭ 1642 Pfalzgraf und Herzog Philipp Wilhelm von Neuburg (1615–1690)
 
 
 
 
 
Philipp I. von Kastilien (1478–1506)
 
 
 
 
Kaiser Ferdinand I. (1503–1564)
 
 
 
 
 
Johanna von Kastilien (1479–1555)
 
 
 
Karl II. von Innerösterreich (1540–1590)
 
 
 
 
 
 
Vladislav II. von Böhmen und Ungarn (1456–1516)
 
 
 
Anna von Böhmen und Ungarn (1503–1547)
 
 
 
 
 
Anne de Foix-Candale (1484–1506)
 
 
 
Constanze von Österreich (1588–1631)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelm IV. von Bayern (1493–1550)
 
 
 
Albrecht V. von Bayern (1528–1579)
 
 
 
 
 
Maria Jakobäa von Baden (1507–1580)
 
 
 
Maria Anna von Bayern (1551–1608)
 
 
 
 
 
 
 
 
Kaiser Ferdinand I. (1503–1564)
 
 
 
Anna von Österreich (1528–1590)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anna von Böhmen und Ungarn (1503–1547)
 
 
Commons: Constanze von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jean-Henri Schnitzler: Geschichte des Russischen Reiches von der ältesten Zeit bis zum Tode des Kaisers Nikolaus, G. Senf, 1865, S. 102
  2. Joachim Bahlcke, Arno Strohmeyer: Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa: Wirkungen des religiösen Wandels im 16. und 17. Jahrhundert in Staat, Gesellschaft und Kultur, Franz Steiner Verlag, 1999, S. 257
  3. Archivlink (Memento vom 9. März 2008 im Internet Archive)
  4. Linda Maria Koldau: Frauen-Musik-Kultur: ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit, Böhlau Verlag Köln Weimar, 2005, S. 79
VorgängerinAmtNachfolgerin
Anna von ÖsterreichKönigin von Polen
1605–1631
Cäcilia Renata von Österreich