Cosmospora

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Nectria stilbellae
Cosmospora
Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Hypocreomycetidae
Ordnung: Krustenkugelpilzartige (Hypocreales)
Familie: Pustelpilzverwandte (Nectriaceae)
Gattung: Cosmospora
Wissenschaftlicher Name
Cosmospora
Rabenh.

Cosmospora ist eine Gattung aus der Familie der Pustelpilzverwandten (Nectriaceae). Ihre Anamorphengattungen sind Verticillium und Acremonium. Die Typusart ist Cosmospora coccinea.

Stromata sind unauffällig oder fehlend. Die Perithecien erscheinen verstreut oder gesellig. Sie sind birnenförmig und weisen eine oft zugespitzte Papille auf. Bei trockener Witterung fallen sie von oben oder seitlich ein. Sie sind orangerot oder leuchtend rot gefärbt und glatt. Für gewöhnlich sind sie 150 bis 450 µm hoch.

In KOH färben sich die Perithecien dunkelrot.

Die Asci sind zylindrisch bis schmal keulenförmig. Sie besitzen einen apikalen Ring und acht uniseriate oder teilweise biseriate Ascosporen. Diese sind anfangs hyalin, werden aber mit zunehmender Reife gelbbraun bis rotbraun. Sie sind einfach septiert. Ihre Oberfläche ist zunächst glatt, bei Reife warzig.

Die Konidiophore sind Acremonium-artig. Sie werden als seitliche Phialiden an somatischen Hyphen, mit ein oder zwei sich verzweigenden Schichten oder verticillat gebildet. Sie sind hyalin. Die Phialiden sind zylindrisch bis pfriemförmig, hyalin und bilden je eine Konidie. Die Mikrokonidien sind elliptisch, schmal elliptisch, keulenförmig oder leicht allantoid, unseptiert, hyalin und werden in schleimigen Köpfchen gebildet. Makrokonidien fehlen. Chlamydosporen sind meist nicht vorhanden, werden aber auf einigen Nährmedien gebildet.

Die Kolonien wachsen auf PDA langsam. In 14 Tagen erreichen sie bei Zimmertemperatur einen Durchmesser von 15 bis 25 mm. Die Oberfläche ist pulverig, filzig, flockig oder wollig und weiß, blass rosa, ocker oder olivgrün gefärbt. Die Sporulation tritt normalerweise häufig auf. Luftmycel wird mitunter häufig gebildet.

Die Pilze wachsen meist auf Fruchtkörpern anderer Pilze wie Baumschwämme (Fomitopsis), Kohlenbeeren (Hypoxylon), Schillerporlinge (Inonotus) oder Schichtpilze (Stereum). Oft können sie aber auch aus dem Boden isoliert werden.

Die Gattung Cosmospora enthält weltweit folgende Arten. Die meisten Vertreter wurden aus Anamorphengattungen in die Gattung Cosmospora kombiniert. Zur Auffassung der Gattung siehe auch den Abschnitt Taxonomie.

Wissenschaftlicher Name Autorenzitat Nebenfruchtform
Cosmospora arxii (W. Gams 1971) Gräfenhan & Schroers 2011 Acremonium arxii
Cosmospora berkeleyana (P. Karst. 1891) Gräfenhan, Seifert & Schroers 2011 Acremonium berkeleyanum
Cosmospora butyri (J.F.H. Beyma 1938) Gräfenhan, Seifert & Schroers 2011 Acremonium butyri
Cosmospora coccinea Rabenh. 1862 Verticillium olivaceum
Cosmospora cymosa (W. Gams 1971) Gräfenhan & Seifert 2011 Acremonium cymosum
Cosmospora khandalensis (Thirum. & Sukapure 1966) Gräfenhan & Seifert 2011 Cephalosporium khandalense
Cosmospora lavitskiae (Zhdanova 1966) Gräfenhan & Seifert 2011 Gliomastix lavitskiae
Cosmospora viridescens (C. Booth 1959) Gräfenhan & Seifert 2011  

Cosmospora bestand nach dem breiten Gattungskonzept nach Rossman aus etwa 65 Arten. Phylogenetische Untersuchungen ergaben, dass diese Gruppe aus mehreren Abstammungslinien besteht, die im Allgemeinen mit den unterschiedlichen Typen der Anamorphen übereinstimmen. Daher wurden für einige Linien neue Teleomorphengattungen vorgeschlagen, z. B. Nectricladiella mit der Anamorphengattung Cylindrocladiella und Chaetopsinectria mit Chaetopsina. Die Gattung Cosmospora wird daher inzwischen stärker um den Typus C. coccinea abgegrenzt. In einigen Linien finden sich auch Fusarium-artige Anamorphen.

  • T. Gräfenhan, H.-J. Schroers, H. I. Nirenberg, K. A. Seifert: An overview of the taxonomy, phylogeny and typification of nectriaceous fungi in Cosmospora, Acremonium, Fusarium, Stilbella, and Volutella. In: Amy Rossman, Keith Seifert: Phylogenetic revision of taxonomic concepts in the Hypocreales and other Ascomycota. A tribute to Gary J. Samuels. Studies in Mycology 68, 2011, S. 79–113. (PDF; 1,03 MB)