David Regehr

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David Regehr – Foto: Bernd Schönberger

David Regehr (* 6. April 1967 in München) ist ein deutscher Bühnenbildner, Künstler und Gastronom.

David Regehr[1] wurde als jüngstes von vier Kindern in München geboren.

Von 1987 bis 1992 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler bei Gerhard Merz. In den folgenden zehn Jahren war er auf langen Reisen als Landschaftsmaler von Ort zu Ort unterwegs. Es entstanden Mappen mit großen Zeichnungen, später Landschaftsbilder, insbesondere auf den Vulkanen (Stromboli, Ätna, Kap Verde, Lanzarote), im Hochgebirge (Dolomiten, Himalaya, Kaschmirgebirge) sowie in der Wüste Algeriens. Alle Werke entstanden vor dem Motiv; es gab kein Atelier.

Er ist verheiratet und hat vier Kinder.[2]

Monbijou Theater

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Amphitheater im Monbijoupark – Foto: Bernd Schönberger

Das Monbijou Theater, ehemals Hexenkessel Hoftheater, war ein freies Theater in Berlin-Mitte mit jährlich mehr als 100.000 Zuschauern. Es befand sich von 2000 bis 2019 im Monbijoupark gegenüber dem Bode-Museum. Im Sommer spielte das Ensemble in einem Amphitheater unter freiem Himmel, im Winter in den sogenannten Märchenhütten. Außerdem wurden zeitweilig andere Spielstätten wie beispielsweise ein Theaterkarren oder ein Theaterschiff genutzt. David Regehr leitete das Theater von 2000 bis 2019 zusammen mit Christian Schulz. Er war in der künstlerischen Leitung des Theaters tätig und für die Bühnenbilder und -bauten sowie das Branding verantwortlich.

2008–2019 diente das hölzerne Amphitheater, entworfen von David Regehr, als Sommerspielstätte mit Platz für etwa 450 Zuschauer. Das halbrunde Theater war ein sogenannter „fliegender Bau“ und musste daher jedes Jahr im Herbst abgebaut und im folgenden Frühjahr wieder aufgestellt werden. Hier wurden vor allem Stücke von Shakespeare, Molière und Goldoni, 2017 aber auch Goethes Faust gezeigt.[3]

Märchenhütte im Monbijoupark – Foto: Bernd Schönberger

Ab 2007 wurden die beiden sogenannten Märchenhütten auf dem Bunkerdach im Monbijoupark errichtet, in denen das Ensemble in den Wintermonaten Märchen der Brüder Grimm zeigte, gespielt von jeweils zwei Schauspielern vor etwa 100 Zuschauern.[4] Beide Märchenhütten stammen ursprünglich aus Polen und wurden in Einzelteilen nach Berlin transportiert. David Regehr bearbeitete die Textvorlagen einzelner Inszenierungen und entwarf alle Bühnenbilder für die verschiedenen Märchen[5][6].

Clärchens Ballhaus – Foto: Bernd Schönberger

Clärchens Ballhaus

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Clärchens Ballhaus ist eines der letzten Ballhäuser aus der Zeit um 1900 in Berlin. 1913 von Clara Bühler und ihrem Ehemann eröffnet überdauerte es beide Weltkriege und die DDR-Zeit. 2005 übernahm David Regehr zusammen mit seinem Geschäftspartner Christian Schulz die Leitung des Tanzlokals und Restaurants.[7] 2020 wurde der Betrieb vorerst eingestellt.[8][9]

Die Perlenfischer

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2017 entwarf David Regehr das Bühnenbild[10] zu Wim Wenders’ Inszenierung von Georges Bizets Oper Die Perlenfischer an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Im Mai 2019 gastierte[11] die Produktion am National Centre for the Performing Arts in Peking.

• Marion Kiesow: Berlin tanzt in Clärchens Ballhaus. 100 Jahre Vergnügen – eine Kulturgeschichte, Nicolai Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-89479-784-3.

Einzelnachweise

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  1. David Regehr. Muxmäuschenwild Magazin, 22. November 2016.
  2. https://kaho-berlin.de/kaho_kuenstler/lisa-und-david-regehr
  3. Theater im Freien: Darauf ein Shakesbier. Tagesspiegel, 19. Juli 2017
  4. Besucherrekord in den Märchenhütten. Berliner Woche, 3. März 2016.
  5. Rotkäppchen wohnt jetzt in Mitte. Tagesspiegel, 6. Januar 2007.
  6. Traum ist in der kleinsten Hütte. Neues Deutschland, 28. Dezember 2006.
  7. Geheimnisvolle Orte: Clärchens Ballhaus. Ein Film von Maria Wischnewski, rbb Fernsehen, 22. November 2017.
  8. So soll Clärchens Seele weiterleben. Tagesspiegel, 12. Januar 2020.
  9. Ein letzter Tanz in Clärchens Ballhaus. Berliner Morgenpost, 13. Januar 2020.
  10. David Regehr. Website Staatsoper Unter den Linden Berlin.
  11. China NCPA: Wim Wenders talks about the upcoming "Les pecheurs de perles", Facebook, 5. Mai 2019.