El Cimarrón

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Das Rezital El Cimarrón, Untertitel: Autobiographie des geflohenen Sklaven Esteban Montejo, ist eine Komposition des deutschen Komponisten Hans Werner Henze, die 1970 in Berlin im Rahmen der Berliner Festspiele uraufgeführt wurde.

Entstehungsgeschichte

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Das Rezital entstand in den Jahren 1969–1970, als Henze in Kuba lebte. Es basiert auf den mündlichen Aussagen des früheren Sklaven Montejo, die dieser 1963 gegenüber dem kubanischen Schriftsteller Miguel Barnet machte. Montejo war der Sklaverei entflohen und wurde so Cimarrón. Im Kubanischen Unabhängigkeitskrieg nahm Montejo an der Schlacht von Mal Tiempo (Batalla de Mal Tiempo) teil. Das Libretto schrieb Hans Magnus Enzensberger. Henze komponierte das Werk für den in Deutschland lebenden US-Amerikaner William Pearson. Nach dessen Tod 1995 schrieb Henze: „‚El Cimarron‘ ist komponiert worden mit lebhaften Vorstellungen von Billy, seiner Stimme, seinen Ausdrucksmöglichkeiten, seiner immer charismatischer werdenden Ausstrahlung. Unsere Freundschaft war lustig und ist unzerstörbar.“[1]

Henze nannte sein Werk Rezital für vier Musiker. Der Cimarrón wird durch einen Bariton dargestellt, die weiteren Rollen sind ein Gitarrist, ein Flötist und ein Schlagzeuger. Während des Rezitals spielen alle Musiker teilweise ebenfalls Perkussionsinstrumente. Der Flötist spielt unter anderem auch die japanische Ryūteki, die Maultrommel und vier verschiedene konventionelle Flöten.

Henze unterteilte sein Werk in 15 Tableaux, die Liedern ähnlich sind, jedoch dem Sänger einige zusätzliche Ausdrucksweisen abverlangen wie Lachen, Pfeifen, Gebrüll, Schreie und Falsetto.

Die Tableaux haben folgende Bezeichnungen:

  1. Die Welt
  2. Der Cimarrón
  3. Die Sklaverei
  4. Die Flucht
  5. Der Wald
  6. Die Geister
  7. Die falsche Freiheit
  8. Die Frauen
  9. Die Maschinen
  10. Der Pfarrer
  11. Der Aufstand
  12. Die Schlacht von Mal Tiempo
  13. Der schlechte Sieg
  14. Die Freundlichkeit
  15. Das Messer

Die Musiker der Uraufführung in Berlin waren der Bariton William Pearson, der Flötist Karlheinz Zöller, der kubanische Gitarrist und Komponist Leo Brouwer und der japanische Schlagzeuger Stomu Yamashta. Dirigent war der Komponist selbst.

Im Juni 1970 wurde das Rezital in gleicher Besetzung in England beim Aldeburgh Festival aufgeführt.

  • Miguel Barnet: Der Cimarrón. Die Lebensgeschichte eines entflohenen Negersklaven aus Cuba, von ihm selbst erzählt. Frankfurt/M. 1969
  • Stephen Walsh: im Begleitheft zur CD El Cimarrón der Deutschen Grammophon
  • Claus H. Henneberg (Hrsg.): El Cimarrón: Ein Werkbericht, Textbuch (Libretto), Schott, Mainz 1971

Einzelnachweise

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  1. Gerhard R. Koch: Wandelbar identisch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. Juli 1995, S. 29