Frank Stauss

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Frank Stauss (* 15. Februar 1965 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Werbetexter, Politikberater und Autor.

Stauss studierte Politische Wissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg (1988–1990), als Stipendiat der Fulbright-Kommission an der George-Washington-University in Washington, DC (1990–1992) und am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin (1993). Während des Studiums war Stauss von Januar bis Ende März 1990 Mitarbeiter des SPD-Parteivorstandes in dessen Berliner Büro zur Unterstützung des Aufbaus der Sozialdemokratischen Partei in der DDR.[1] Als Student arbeitete Stauss 1992 im „National Speakers Bureau“, dem zentralen Rednereinsatz der Clinton/Gore-Kampagne. Seine Erfahrungen ebendort verarbeitete er in einem Memorandum im Jahr 1992 an den damaligen SPD-Chef Björn Engholm, das 1993 in Teilen im Focus veröffentlicht wurde.[2]

Im März 1993 begann Stauss zunächst als Werbetexter bei der Werbeagentur BUTTER.[3] Die Agentur arbeitete für den SPD-Parteivorstand und Stauss begleitete dort die SPD-Bundes- und Europawahlkämpfe 1994. In den Jahren 1997 bis 2018[4] war er dort Kreativdirektor und mit Oliver Lehnen und Rolf Schrickel einer der geschäftsführenden Gesellschafter. 1995 war Stauss vorübergehend „Grouphead Copy“ bei der ehemaligen US-amerikanischen Agentur D’Arcy, Masius, Benton & Bowles.

Neben der Arbeit für verschiedene Wirtschaftsunternehmen begleitete Stauss mit seiner Agentur Wahlkämpfe auf Landes- und Bundesebene[5], darunter die Kampagnen für Klaus Wowereit (2001, 2006, 2011), Gerhard Schröder (2005), Peer Steinbrück (2005), Hannelore Kraft (2010, 2012, 2016), Frank-Walter Steinmeier (2009), Olaf Scholz (2011, 2015), Kurt Beck (2006, 2011), Dieter Reiter (2014), Malu Dreyer (2016) und Michael Müller (2016). 2013 begleitete Stauss mit seiner Agentur die Kampagne zur Nationalratswahl der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) bzw. von Michael Spindelegger.[6]

Im April 2018 gründete er in Berlin die Stauss GmbH für strategische Kommunikation[7], welche er dann im Juli 2018 mit dem ehemaligen Geschäftsführer von Jung von Matt/Spree, Mathias Richel in Richel, Stauss GmbH für strategische Kommunikation wandelte.[8] Die Agentur begleitete die SPD bei der Europawahl 2019 mit Strategischer Kommunikation.[9] Zuletzt war Richel, Stauss für Peter Tschentscher und die SPD Hamburg bei der Bürgerschaftswahl 2020[10], sowie Malu Dreyer und die SPD Rheinland-Pfalz bei der Landtagswahl 2021 tätig[11].

Seine Erfahrungen in Wahlkämpfen veröffentlichte Stauss im Mai 2013 bei dtv unter dem Titel Höllenritt Wahlkampf – Ein Insider-Bericht[12], mit dem er einen Spiegel-Bestseller landete[13].

Stauss ist Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.[14] Er ist Co-Produzent des Kurzfilms Hotel Paradijs (2007)[15] des deutschen Regisseurs Jan Krüger.

Frank Stauss lebt mit seinem Lebenspartner Daniel Solbach[16] in Berlin.[17]

Medienauftritte

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Frank Stauss tritt regelmäßig in der Öffentlichkeit auf, unter anderem als Interviewpartner in Nachrichtensendungen von ARD, ZDF, N24 und n-tv oder als Gast in Talkshows von Günther Jauch[18], Maybrit Illner[19], Markus Lanz[20] und Thadeusz.[21]

  • Einzigartiger Thrill. In: politik&kommunikation, Mai 2013, S. 36ff.
  • Höllenritt Wahlkampf. Ein Insider-Bericht. dtv premium, München 2013, ISBN 978-3-423-24986-7.
  • Berlin bewegen. In: Volker Kreyher (Hrsg.): Handbuch Politisches Marketing. Nomos, 2004, ISBN 3-8329-0678-9, S. 245ff.
  • Wählt Markenpolitik! In: Matthias Machnig (Hrsg.): Politik-Medien-Wähler. Leske+Budrich, 2002, ISBN 3-8100-3649-8, S. 215ff.
  • Die intelligente Kampagne: Clinton/Gore 92. In: Perspektiven. ds, 10. Jg. 2/93, S. 102ff.

Einzelnachweise

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  1. Rhein-Neckar-Zeitung, Samstag/Sonntag, 13./14. Januar 1990.
  2. Focus, Ausgabe 3/1993, S. 54–55.
  3. Website der Agentur BUTTER. Abgerufen am 22. Januar 2013.
  4. https://kress.de/news/detail/beitrag/140530-frank-stauss-verlaesst-butter-und-startet-mit-eigener-berlin-agentur-neu-durch.html
  5. Klaus Wowereit, Hajo Schumacher: ...und das ist auch gut so. Karl Blessing Verlag, 2007, ISBN 978-3-89667-334-3, S. 201.
  6. Claus Pándi: Politik am Sonntag. In: Kronen Zeitung. 7. Oktober 2012, S. 7
  7. https://www.handelsregister.de/rp_web/direct-download.do;jsessionid=7A019F17B953BBAB39BAC6BA1E22BFF9-n1.tc031n01?id=0
  8. https://www.handelsregister.de/rp_web/direct-download.do;jsessionid=7A019F17B953BBAB39BAC6BA1E22BFF9-n1.tc031n01?id=1
  9. http://www.turi2.de/aktuell/spd-engagiert-agentur-von-frank-stauss-und-mathias-richel-fuer-den-europawahlkampf/
  10. Wie die SPD Wahlen gewinnen kann - Kanzlerkandidat Olaf Scholz | KOM - Magazin für Kommunikation. 13. August 2020, abgerufen am 1. November 2021 (deutsch).
  11. Sabine am Orde: SPD-Berater über Landtagswahlkampf: „Ich kann mich einfach zuschalten“. In: Die Tageszeitung: taz. 11. März 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 1. November 2021]).
  12. Spiegel-Bestseller. Leserstimmen. In: www.dtv.de. Deutscher Taschenbuch Verlag, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. Juni 2024 (vgl. Website dtv).@1@2Vorlage:Toter Link/www.dtv.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. Spiegel-Bestsellerliste 39/2013
  14. Lehrbeauftragte der Kommunikations- und Medienwissenschaft – Stauss auf der Website der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Memento vom 15. Februar 2013 im Internet Archive). Abgerufen am 22. Januar 2013.
  15. vgl. Website der International Movie Data Base. Abgerufen am 3. April 2013.
  16. taz, 30. August 2013, Beilage Wahl2013, S. V.
  17. S. 26 in: Höllenritt Wahlkampf. Ein Insider-Bericht. München 2013
  18. Sendung Günther Jauch vom 14. April 2013: „Die Über-Merkel – Ist die Kanzlerin unschlagbar?“
  19. Sendung Maybrit Illner vom 1. September 2013: „Maybrit Illner Spezial: Kanzlerduell“
  20. Sendung Markus Lanz vom 10. September 2013: „Markus Lanz“
  21. Sendung Thadeusz vom 13. August 2013
  22. vgl. Rückblick Politikaward (Memento vom 6. Oktober 2012 im Internet Archive). Abgerufen am 22. Januar 2013.
  23. vgl. Jury Politikaward 2012. Abgerufen am 22. Januar 2013.
  24. Website des Politikaward. Abgerufen am 22. Januar 2013.