Heinkel HD 27

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Heinkel HD 27
f2
Typ Postflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Heinkel
Erstflug März 1925
Indienststellung 1925
Stückzahl 1

Die Heinkel HD 27 war ein in den 1920er Jahren von den Ernst Heinkel Flugzeugwerken in Warnemünde entwickeltes deutsches Postflugzeug.

Der Auftrag zum Bau wurde Ernst Heinkel am 14. Februar 1925 von Cox-Klemin erteilt. Die US-amerikanische Firma hatte 1923 mit zwei HD 17 schon einmal zwei Heinkel-Typen bestellt und suchte nun in kürzester Zeit ein Flugzeug zur Postbeförderung mit einer Nutzlast von 570 kg. Da Postflüge in dieser Zeit fast ausschließlich nachts durchgeführt wurden, sollte das Muster auch solchermaßen eingesetzt werden können. Aufgrund der Dringlichkeit wurde dem Warnemünder Unternehmen eine Entwicklungs- und Bauzeit von lediglich sechs Wochen zugestanden. Heinkel, bekannt für die schnellstmögliche Umsetzung von Kundenwünschen, begann sofort mit der Erstellung der Entwürfe und zwei Wochen nach der Auftragserteilung mit der Bauphase des als HD 27 bezeichneten Musters. Vier Wochen später war das Flugzeug mit der Werknummer 226 wie gefordert fertiggestellt und konnte von dem Werkspiloten Hans Leutert eingeflogen werden. Die HD 27 war auf leichte Reparaturfähigkeit und zum Transport schnell demontierbar ausgelegt. Im Anschluss an die Erprobungsphase wurde sie am Monatsende nach Hamburg verbracht und von dort aus in die Vereinigten Staaten verschifft. Dort wurde sie als Cox-Klemin „Night Hawk“ drei Jahre lang erfolgreich im Dienst des U.S. Air Mail Service eingesetzt, bis sie 1928 mitsamt dem Hangar, in dem sie abgestellt, war, einem Tornado zum Opfer fiel. Heinkel entwickelte die HD 27 im Jahr 1926 zur HD 39 weiter.

Die HD 27 war ein verspannter, einstieliger Doppeldecker in herkömmlicher Holzbauweise. Ihr Rumpf bestand aus vier mit Querspanten verbundenen Längsholmen mit viereckigem Querschnitt und halbrund gewölbtem Rumpfrücken. Die Motoraufhängung war bis in Höhe der oberen Tragflächenvorderkante mit Blechen verkleidet, dahinter schloss sich ein Brandschott an. Die HD 27 war mit zwei Frachträumen ausgestattet; der Größere davon umfasste 1,7 m³ und befand sich zwischen dem Brandschott und der vorderen Besatzungskabine. Er konnte durch zwei Klappen auf der Ober- und auf der Backbordseite beladen werden und war an der Rückseite mit einem klappbaren Notsitz versehen. Es folgten die beiden offenen Besatzungskabinen in Tandemanordnung, danach folgte der zweite Frachtraum mit einer seitlichen Ladeklappe in der linken Rumpfwölbung. Es war außerdem möglich, den vorderen Gepäckraum durch das Entfernen der oberen Klappe und Einbau eines weiteren Sitzes zu einer dritten, offenen Kabine umzurüsten, so dass die HD 27 in der Lage war, neben den zwei Besatzungsmitgliedern noch zwei weitere Personen zu befördern.

Die Tragflächen bildeten Holzgerüste mit zwei Holmen; zum größten Teil mit Stoff bespannt und nur an den unteren Seiten zwischen den Holmen mit Sperrholzplatten beschlagen. Ober- und Unterflügel waren mit N-Stielen miteinander verbunden und mit Spanndrähten ausgekreuzt, der Baldachin des oberen Mittelstücks war mit dem Rumpf ebenfalls durch N-Streben verbunden. Das Leitwerksgerüst war über alles mit Stoff bespannt und bestand zum Großteil aus Holz, einzig das im Flug verstellbare Höhenleitwerk bestand aus Stahlrohr. Sämtliche Ruder besaßen einen Ausgleich.

Die HD 27 besaß ein starres Hauptfahrwerk Profilstahlrohr mit zweigeteilter Achse und Scheibenrädern. Am Heck befand sich ein lenkbarer Schleifsporn.

Technische Daten

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Kenngröße Daten
Besatzung 1–2
Passagiere 2
Spannweite 13,6 m (oben)
13,0 m (unten)
Länge 9,2 m
Höhe 3,92 m
Flügelfläche 51,6 m²
Rüstmasse 1275 kg
Zuladung 1055 kg
Nutzlast 570 kg
Startmasse 2330 kg
Antrieb ein wassergekühlter Zwölfzylinder-Viertakt-V-Motor
Typ Liberty L-12A
Startleistung
Nennleistung
Dauerleistung
423 PS (311 kW) bei 1800/min
400 PS (294 kW) bei 1700/min
380 PS (279 kW) bei 1600/min
Höchstgeschwindigkeit 205 km/h in Bodennähe
Reisegeschwindigkeit 190 km/h in Bodennähe
Landegeschwindigkeit 81 km/h
Steiggeschwindigkeit 5,4 m/s
Steigzeit 4,0 min auf 1000 m Höhe
9,6 min auf 2000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 6500 m
Reichweite 980 km (optimal)
Flugdauer 5,0 h
  • Volker Koos: Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1922–1932. Heel, Königswinter 2006, ISBN 3-89880-502-6, S. 70/71.
  • Volker Koos: Luftfahrt zwischen Ostsee und Breitling. Der See- und Landflugplatz Warnemünde 1914–1945. Transpress, Berlin 1990, ISBN 3-344-00480-8, S. 60/11 und 66.