Heinrich Haller

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Heinrich Haller (* 13. September 1954 in Muri AG) ist ein Schweizer Biologe und ehemaliger Direktor des Schweizerischen Nationalparks.

Heinrich Haller studierte Zoologie, Botanik sowie Geographie an der Universität Bern und erlangte 1978 das Lizentiat der Naturwissenschaften. 1982 promovierte er in Bern bei Prof. Urs Glutz von Blotzheim, 1991 habilitierte er im Forstwissenschaftlichen Fachbereich der Universität Göttingen. Haller war 1993 bis 1996 Konservator des Naturmuseums St. Gallen und von 1996 bis 2019 Direktor des Schweizerischen Nationalparks.

Als Wissenschaftler befasste sich Heinrich Haller mit Wildtieren, vor allem mit dem Steinadler[1] und dem Luchs[2]. Ein späterer Forschungsschwerpunkt betraf das Thema Wilderei im Grenzgebiet Schweiz–Italien–Österreich[3].

In Hallers Amtszeit als Direktor des Schweizerischen Nationalparks fielen die Integration der Seenplatte Macun (2000)[4], die Errichtung eines neuen Nationalparkzentrums in Zernez (2008)[5] sowie die Hundertjahrfeier des Nationalparks (2014)[6] mit der Publikation des «Atlas des Schweizerischen Nationalparks»[7].

Während diverser wildbiologischer Projekte wurde Heinrich Haller von Kolkraben begleitet. 2015 gelang es ihm durch ständige Anwesenheit, eine besonders vertrauensvolle Beziehung zu einem Kolkrabenpaar aufzubauen und dieses zu beobachten.[8] Daraus entstand die Publikation «Der Kolkrabe – Totenvogel, Götterbote, tierisches Genie», erschienen im September 2022 im Haupt Verlag.[9]

Heinrich Haller ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Ursina Haller und Christian Haller sind ehemalige Profi-Snowboarder.

  • Rudolf Haller, Maja Rapp und Andrea Hämmerle (Hrsg.): Am Puls der Natur. Der Nationalpark und sein Direktor im Spannungsfeld zwischen Forschung, Management und Politik. Nationalpark-Forschung in der Schweiz 108. Haupt Verlag, Bern 2018, ISBN 978-3-258-08018-5.

Einzelnachweise

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  1. Heinrich Haller: Der Steinadler in Graubünden. Langfristige Untersuchungen zur Populationsökologie von Aquila chrysaetos im Zentrum der Alpen. Beiheft 9. Der Ornithologische Beobachter, 1996, ISBN 3-9521064-0-2.
  2. Heinrich Haller: Zur Ökologie des Luchses Lynx lynx im Verlauf seiner Wiederansiedlung in den Walliser Alpen. 15 (Beiheft zur Säugetierkunde). Mammalia depicta, 1992, ISBN 3-490-15918-7.
  3. Heinrich Haller: Wilderei im rätischen Dreiländereck. Grenzüberschreitende Recherchen mit einer Spurensuche bis nach Tibet. Band 05/I. Haupt Verlag, Nationalpark-Forschung in der Schweiz, Bern 2016, ISBN 978-3-258-07965-3.
  4. Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation: Erste Etappe der Erweiterung des Schweizerischen Nationalparks. In: www.admin.ch – das Portal der Schweizer Regierung. Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, 19. Juni 2000, abgerufen am 30. Juli 2020.
  5. NZZ: Natur in Sichtbeton. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 30. Mai 2008, abgerufen am 29. Juli 2020.
  6. 100 Jahre Nationalpark – Nationalpark LIVE! – die Sendung zum Nach-Schauen. 25. September 2014, abgerufen am 31. Juli 2020.
  7. Haller/Eisenhut/Haller, Atlas des Schweizerischen Nationalparks. Abgerufen am 31. Juli 2020 (englisch).
  8. Heinrich Haller: Der Kolkrabe – Totenvogel, Götterbote, tierisches Genie. Haupt Verlag, 2022, ISBN 978-3-258-08257-8.
  9. Haller, Der Kolkrabe – Totenvogel, Götterbote, tierisches Genie. Abgerufen am 23. Januar 2023.