Insolvenzgläubiger

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Insolvenzgläubiger sind nach der Legaldefinition von § 38 Insolvenzordnung (InsO) diejenigen Gläubiger, die gegen den Insolvenzschuldner eine Forderung haben, die schon vor dem Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründet war. Nach Verfahrenseröffnung begründete Forderungen sind Masseverbindlichkeiten § 53 Insolvenzordnung (InsO) bzw. Neuverbindlichkeiten. Wer ein Aussonderungsrecht im Sinne des § 47 Insolvenzordnung (InsO) hat, ist kein Insolvenzgläubiger, auch wenn sein Anspruch bei Insolvenzeröffnung gegen den Gemeinschuldner bestand.[1]

Die Insolvenzgläubiger können nach der Verfahrenseröffnung ihre Forderung nur noch im Insolvenzverfahren verfolgen, § 87 InsO. Die Forderung ist unter Beifügung von geeigneten Nachweisen gemäß § 174 InsO beim Insolvenzverwalter beziehungsweise im verkürzten Verbraucherinsolvenzverfahren beim Treuhänder anzumelden.

Die Einzelzwangsvollstreckung ist nach § 89 InsO nach der Eröffnung nicht mehr zulässig. Lediglich für laufende Unterhaltsforderungen darf noch in den Teil des Einkommens vollstreckt werden, der nicht zur Insolvenzmasse gehört, aber für Unterhaltsverbindlichkeiten offensteht.

Einzelnachweise

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  1. Justus Kortleben: Der Gläubiger im Insolvenzverfahren. Peter Lang, 2018, ISBN 978-3-631-75825-0, S. 280.