Kleine Feldküche (Hf. 14)

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Kleine Feldküche (Hf. 14)
Sicht von oben auf die kleine Feldküche (Hf. 14)

Sicht von oben auf die kleine Feldküche (Hf. 14)

Basisinformation
Modell Kleine Feldküche
Besatzung 2 (Koch, Fahrer)
Technische Daten Hf. 14
Eigengewicht 0,63 t
Nutzlast 0,30 t
Gesamtgewicht 0,93 t
Länge 3,80 m (ohne Deichsel)
7,05 m (mit Deichsel)
Breite 1,45 m
Höhe 2,15 m (mit Schornstein)
Spurweite 1,13 m
Leistung 55 PS (40 kW)
Bereifung Eisen oder Stahl

Die Kleine Feldküche (Hf. 14) war ein zweispänniges Pferdefuhrwerk für die Verpflegung der Soldaten, welches 1930 in die Armee eingeführt wurde und bis zum Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine Feldküche war für eine Mannstärke von 60–125 ausgelegt. Die Feldküchen wurden zur Verwendung des täglichen Beköstigungssatzes, bestehend aus warmen Speisen, Kaffee und Tee für Offiziere und Mannschaften vorgesehen. Während Marsch- und Gefechtspausen sollte die Feldküche warme Speisen, mindestens aber Kaffee oder Tee zur Verfügung stellen. An der Front sollte dazu lediglich der Hinterwagen näher an die vordersten Linien gebracht werden. Eine Rauchentwicklung sollte dort unbedingt vermieden werden. War es nicht möglich, die Feldküche nah an die vorderen Linien zu bringen, sollte das Essen und die Getränke in sogenannte Speisenträger nach vorn gebracht werden.[1] Der Speisenkessel bei der kleinen Feldküche hatten ein Fassungsvermögen von 125 Litern, waren jedoch nur für eine Menge von 110 Litern bestimmt. Der Kaffeekessel fasste 60 Liter. Der Speisenkessel bestand aus einem Innen- und Außenkessel. Zwischen beiden befand sich Glycerin als Kochbadflüssigkeit.[2] Der Speisen- und Kaffeekessel hatten einen gemeinsamen umlegbaren Schornstein, welcher zeitgleich durch beide genutzt werden konnte.[3] Um die Räder des Hinterwagens vor glühenden Kohlen zu schützen, sollten diese durch Erde und ähnlichem geschützt werden. Besonders das linke Hinterrad sollte im Betrieb öfter gedreht werden, da sich in dessen unmittelbarer Nähe der Kaffeekessel befand. Dadurch sollte ein starkes erhitzen der Speichen verhindert werden.[4] Der mitgeführte Brennstoff fasste bei der kleinen Feldküche 23 kg Holz und 27 kg Kohle. Für die Herstellung einer Mahlzeit mit Kaffee wurde die Menge von 12 kg Holz oder 10 kg Kohle angegeben. Der Brennstoffvorrat reichte dadurch bei zweimaligen täglichen Kochen für 1–4 Tagen bei der kleinen Feldküche.[5]

Der Vorderwagen sollte beim erreichen des Quartiers, Biwak oder der vorderen Linien zum Heranholen von Lebensmitteln genutzt werden. Weiterhin gab es im Vorderwagen Fleisch- und Gemüsekonserven, Zwieback, Speisesalz und weitere Kochzutaten. Diese gehörten zur eisernen Reserve, welche nur im absoluten Notfall oder auf besondere Anweisung des höchsten Führers vor Ort genutzt werden durften. Bei der großen Feldküche waren das um die 200 Portionen.[6] Auf dem Bocksitz der großen Feldküche war, neben dem aufgeschnallten 20 kg Sack mit Hafer, Platz für den Fahrer und den Koch. Im Notfall auch noch für den Küchenunteroffizier.[7] Während der Fahrt durfte nur der Fahrer auf dem Bock sitzen. Das Feldküchenpersonal musste neben dem Gespann hergehen, lediglich bei beschleunigter Fahrt durften sie mit aufsitzen.[6]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine Feldküche (Hf. 14) entspricht im grundsätzlichen Aufbau der Kleinen Feldküche (Hf. 12). Allerdings gab es einige Veränderungen. So war der Vorderwagen nun nicht mehr aus Holz, sondern aus Stahlblech gefertigt. Die genutzte Holz- oder Stahldeichsel war nun die gleiche wie beim leichten Feldwagen (Hf. 1) und es wurden dieselben Ortscheite des kleinen Feldwagen (Hf. 3) genutzt. Damit wurde eine Vereinheitlichung der Materialien und Ausrüstung zur Folge hatte, was eine Wartung und Neubeschaffung vereinfachte. Weiterhin war neu, dass der Speisenkessel aus rostfreiem und emailliertem Stahlblech oder Aluminium bestand. Der Schornstein hatte nun eine gleichlaufende, zylindrische Form.[8]

Ab dem Jahr 1938 erhielten die kleinen Feldküchen eine Brat- und Schmoreinrichtung mit einem Fassungsvermögen von bis zu 50 Litern. Das Fleischbrett an der Rückseite des Vorderwagens hatte nun eine Halterung mit einer Kette statt mit Schrauben. Somit konnte das Fleischbrett und die Feldküche schneller in Betrieb genommen werden. Auch fielen die Halterungen für die Tornister weg. Diese wurden nun auf den Pack- oder Verpflegungswagen der Einheiten mitgeführt. Zur weiteren Ausrüstung gehörten nur noch zwei 12-Liter-Spreisenträger, welche auf einem Holzlager auf dem Kastendeckel des Vorderwagens mitgeführt wurden. Während der Vorderwagen keinerlei Federung besaß, hatte der Hinterwagen mit dem Feldkochherd zwei längsseitige Blattfedern. Die Bereifung bestand entweder aus Eisen oder Stahl.[8]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hinterwagen der kleinen Feldküche (Hf. 14).

Die Herstellung der kleinen Feldküche (Hf. 14) wurde im Gegensatz zur kleinen Feldküche (Hf. 12) deutlich vereinfacht, was auch aufgrund des Krieges notwendig war. Die genutzten Materialien waren hauptsächlich Stahl, Eisen, Bronze, Nickel, Kupfer, Holz und wasserdichtes Segeltuch für die Plane.[8] > Im Jahr 1943 wurde der Herstellungspreis mit 2.500 Reichsmark angegeben.[9] >

Firma[8] Ort[8]
Sparherdfabrik A. Senking Hildesheim
Vosswerke Sarstedt

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Wehrmacht wurde die kleine Feldküche (Hf. 14) in Einheiten mit einer Mannstärke von 60–125 Mann eingesetzt. Sie wurde in motorisierten Einheiten auf Lastkraftwagen verlastete als Ersatz für den kleinen Feldkochherd. Dort wurde sie allerdings ohne den Vorderwagen genutzt. Mit einem speziellen Rüstsatz konnte die die kleine Feldküche auch in geschlossenen Eisenbahnwaggons (GI-Wagen) genutzt werden. Auch eine Verlastung auf auf den Heereschlitten (Hs. 3) war mit speziellen Halterungen möglich.

Lackierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleinen Feldküchen wurden feldgrau (RAL 6006), dunkelgelb (RAL 7028) oder auch olivgrün (RAL 6003) lackiert.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Fleischer: Deutsche Infanteriekarren, Heeresfeldwagen und Heeresschlitten 1900 – 1945. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1995.
  • Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform; Wagen, Karren, Schlitte und Ausrüstungen bis 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2022.
  • Horst Hinrichsen: Gulaschkanonen, Feldküchen, Bäckereien, Zubehör und Ausstattung 1935–1945. Podzun-Pallas, Freiburg 1997.
  • Reichswehrministerium, Chef der Heeresleitung: D. V. E. Nr. 476 Teil 3, Das allgemeine Heergerät, Die große und kleine Feldküche. Reichsdruckerei, Berlin 1920.
  • Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große und die kleine Feldküche. Reichsdruckerei, Berlin 1926.
  • Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große Feldküche (Hf. 11) und die kleine Feldküche (Hf. 12), Die große Feldküche (Hf. 13) und die kleine Feldküche (Hf. 14), Der große Feldkochherd 11 oder 13 und der kleine Feldkochherd 12 oder 14. Reichsdruckerei, Berlin 1937.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große und die kleine Feldküche. S. 5.
  2. Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große und die kleine Feldküche. S. 9.
  3. Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große und die kleine Feldküche. S. 10.
  4. Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große und die kleine Feldküche. S. 11.
  5. Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große und die kleine Feldküche. S. 22.
  6. a b Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große und die kleine Feldküche. S. 6.
  7. Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 476/3, Das allgemeine Heergerät, Die große und die kleine Feldküche. S. 8.
  8. a b c d e f Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform. S. 97.
  9. Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform. S. 98.