Kreuzstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ein Scheibenkreuzstein der Sieben-Trappen-Steine

Ein Kreuzstein ist ein Flurdenkmal, das aus einer aufrecht stehenden Steinplatte mit einem erhabenen oder eingemeißelten Kreuz besteht.

Von einem Steinkreuz unterscheidet sich der Kreuzstein dadurch, dass der Stein nicht vollständig in Form eines Kreuzes behauen ist. Scheibenkreuzsteine sind in der oberen Hälfte als runde Scheibe geformt, an der ein Kreuz eingearbeitet ist. Radkreuzsteine sind ebenso aufrecht stehende Steinplatten in Scheibenform mit Durchbrüchen in Kreissektoren.[1]

Kreuzsteinnest an der ehemaligen Harster Heerstraße bei Bühren

Kreuzsteine wurden im Mittelalter vor allem zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert als Rechtsdenkmale an Stellen errichtet, an denen verunglückte oder erschlagene Personen umgekommen sind, ohne dass sie vorher die Sterbesakramente empfangen konnten. Bei Gewaltverbrechen wurden sie oft vom Täter nach einem Sühnevertrag als Sühnekreuz aufgestellt.[2]

Steinmale wie Steinkreuze und Kreuzsteine wurden neben ihrer Verwendung als Sühnesteine auch als Grenzmarken im Mittelalter und in der frühen Neuzeit aus örtlichem Gestein (Basalt, Kalk- oder Sandstein) errichtet.[3]

Spezielle Formen sind Cross Slabs auf den Britischen Inseln oder Chatschkare in Armenien.

Bekannte Kreuzsteine

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Kreuzsteine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ordnungsgruppen nach Heinrich Riebeling: Flurdenkmale - Inventarisierungs-Richtlinien. 1972. hier online auf sühnekreuz.de
  2. Christian Wiegand: Spurensuche in Niedersachsen: Historische Kulturlandschaften entdecken. Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2005, S. 210. hier online
  3. Harald Kröber: Natur und Landschaft in Niedersachsen. Die Naturdenkmal-Typen. Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2001, S. 105. hier online