Liu Zhi (Gelehrter)

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Liu Zhi (劉智 / 刘智, Liú Zhì, Liu Chih; geb. ca. 1660; gest. ca. 1745)[1] war ein namhafter chinesischer Gelehrter des Islam aus Nanjing zur Zeit der Qing-Dynastie.

In seinen Werken versuchte er chinesischen Lesern den Islam und die damit verbundenen kulturellen Zusammenhänge näher zu bringen. Zusammen mit dem von Wang Daiyu gilt sein Œuvre als eine der wichtigsten Quellen für die Geschichte des Sufismus in China.[2]

Liu Zhi lebte in der 2. Hälfte des 17. und der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er war von großem Einfluss auf Ma Qixi (1857–1914), den Gründer der Xidaotang[3] in Jiucheng, Kreis Lintan, Provinz Gansu. Diese nimmt die Werke von Liu Zhi und anderen als ihre Daʿwa-Quelle.[4]

Tianfang zhisheng shilu 天方至琞實錄

Liu Zhi, der Religionsgelehrte, Hagiograph und Übersetzer von Sufi-Texten ins Chinesische, war dem Sufismus-Experten John Renard sowohl im buddhistischen Denken als auch in den einheimischen religiösen Traditionen Chinas, dem Daoismus und dem Konfuzianismus, gut geschult und versuchte, den Islam als mit dem alten chinesischen religiösen Erbe, insbesondere dem Neokonfuzianismus, durchaus vereinbar darzustellen. In seinen Schriften werden häufig wichtige Sufi-Schriften erwähnt, unter anderem von Dschāmi, Nadschmuddin Daya Razi und Nasafi.[5]

Sein Grab im Stadtbezirk Yuhuatai von Nanjing.

Sein Grab[6] im Stadtbezirk Yuhuatai von Nanjing steht seit 1982 auf der Liste der Denkmäler der Provinz Jiangsu[7].

Werke (Auswahl)

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  • Tianfang xingli 天方性理 (Die Metaphysik des Islam)
  • Tianfang dianli 天方典礼 (Die Riten des Islam)
  • Tianfang zhisheng shilu 天方至圣实录 (eine Biografie des Propheten Mohammed)
  • eine vollständige chinesische Übersetzung von Dschāmis Al-lawā’iḥ
  • James D. Frankel: Liu Zhi's Confucian Translation of Monotheism and Islamic Law. 2011 (muse.jhu.edu, Buchhandelslink)
  • Sachiko Murata, William C. Chittick, Weiming Tu: The Sage Learning of Liu Zhi: Islamic Thought in Confucian Terms. (Harvard-Yenching Institute Monograph) 2009 (eine englische Übersetzung des Tianfang xingli) - (Online-Teilansicht)
    • Petersen, Kristian, „Understanding the Sources of the Sino-Islamic Intellectual Tradition: A Review Essay on The Sage Learning of Liu Zhi: Islamic Thought in Confucian Terms, by Sachiko Murata, William C. Chittick, and Tu Weiming, and Recent Chinese Literary Treasuries“ (2011). Religion Faculty Publications. 2. digitalcommons.unomaha.edu
  • Zvi Ben-Dor Benite: The Dao of Muhammad. 2005 *
  • John Renard: The A to Z of Sufism. The Scarecrow Press, 2009
Commons: Tomb of Liu Zhi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. vgl. tc.wangchao.net.cn: Liu Zhi mu jingqu jieshao 劉智墓景區介紹. - Die Angaben zu seinen Lebensdaten schwanken, vgl. id.loc.gov: „Liu, Jielian, active 1670-1724“.
  2. vgl. John Renard, S. 146
  3. Zusammen mit Ikhwan und Gedimu zählt Xidaotang zu den Drei großen Schultraditionen Chinas (Zhongguo de sanda jiaopai 中国的三大教派 bzw. kurz Sanda jiaopai 三大教派).
  4. Shoujiang Mi, Jia You: Islam in China, S. 68
  5. John Renard: The A to Z of Sufism. The Scarecrow Press, 2009, S. 146 (Liu Chih)
  6. Mit der chinesischen Bezeichnung Liu Zhi mu 刘智墓.
  7. chin. Jiangsu sheng wenwu baohu danwei 江苏省文物保护单位