London, Midland and Scottish Railway

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Die London, Midland and Scottish Railway (LMS) war eine britische Eisenbahngesellschaft. Sie gehörte zu den sogenannten Big Four, die im Zuge einer Neuordnung des britischen Eisenbahnwesens, dem sogenannten Grouping entstanden und von 1923 bis 1947 existierten.

Dampflokomotive 6229 Duchess of Hamilton der Coronation Class im Eisenbahnmuseum York nach Wiederanbau der Stromlinienverkleidung

Die LMS entstand mit dem Inkrafttreten des Railways Act 1921 am 1. Januar 1923. Die ersten Jahre der neuen Gesellschaft waren geprägt von Auseinandersetzungen zwischen den zwei größten Ursprungsgesellschaften, der Midland Railway und der London and North Western Railway, die vor dem Zusammenschluss erbitterte Konkurrenten gewesen waren. Vertreter beider Lager waren überzeugt, ihre bisher angewandten Geschäftsmethoden seien besser für die LMS geeignet.

Mit der Zeit setzte sich die Unternehmenspolitik der ehemaligen Midland Railway durch. So wurde beispielsweise das Rollmaterial im traditionellen Midland-Karminrot gehalten. Auch setzte die LMS, wie früher die Midland Railway, auf den Einsatz kleinerer Dampflokomotiven mit geringerem Verbrauch, die bei Bedarf in Mehrfachtraktion verkehrten. Erst als 1933 William Stanier als Chefingenieur verpflichtet wurde, nahmen die Spannungen ab. Anstatt auf die Konzepte der ursprünglichen Gesellschaften zurückzugreifen, führte er neue Ideen beim Lokomotivbau ein.

Die Länge des Streckennetzes der LMS betrug zum Zeitpunkt der Gründung 12.537 km. Hauptstrecken waren die West Coast Main Line und die Midland Main Line, die London mit den Midlands, dem Nordwesten Englands und Schottland verbanden. In London wurden die Fernbahnhöfe Euston und St. Pancras von der LMS angefahren.

Die LMS befand sich mit ihren Express-Zügen zwischen London und Schottland im Wettbewerb mit der LNER. Mitte der 1930er Jahre führten beide Gesellschaften stromlinienverkleidete Dampflokomotiven ein, um die Fahrzeiten zu verkürzen. Einer der bekanntesten Züge der LMS auf dieser Relation war der 'Coronation Scot', der in Konkurrenz zum 'Flying Scotsman' der LNER fuhr.

Nach dem Erlass des Transport Act 1947 wurde die LMS per 1. Januar 1948 aufgelöst und in die neu gegründete Staatsbahn British Railways eingegliedert. Das LMS-Streckennetz bildete fortan die Betriebsregionen London Midland Region und Scottish Region. Die Strecken in Nordirland wurden an die Ulster Transport Authority übertragen.

Ursprungsgesellschaften der LMS

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Hauptgesellschaften

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Die Hauptgesellschaften, aus denen die LMS entstand, waren (in Klammern Länge des Streckennetzes):

Weitere Gesellschaften

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Weitere sieben kleinere Gesellschaften führten ihren Betrieb eigenständig durch:

Tochtergesellschaften

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Die übrigen Tochtergesellschaften existierten nur dem Namen nach, wurden aber aus juristischen Gründen gleichwohl im Railways Act genannt.

Ursprüngliche Muttergesellschaft LNWR:

Ursprüngliche Muttergesellschaft MR:

Ursprüngliche Muttergesellschaft CalR:

Ursprüngliche Muttergesellschaft HR:

Ursprüngliche Muttergesellschaft NSR:

Zwei oder mehr ursprüngliche Muttergesellschaften:

Gemeinschaftsunternehmen der LMS-Ursprungsgesellschaften

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Mehrere Teilhaber: Carlisle Citadel Station and Goods Traffic Joint Committees (mehrere Teilhaber)

LNWR und MR

LNWR und L&YR:

FR und MR:

FR und LNWR:

CalR und G&SWR:

Gemeinschaftsunternehmen nach 1923

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Gemeinsam mit London and North Eastern Railway:

Gemeinsam mit Great Western Railway:

Gemeinsam mit Southern Railway

Gemeinsam mit Metropolitan District Railway:

Strecken in Irland

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  • O.S. Nock: A History of the LMS. Vol. 1 The First Years, 1923–1930. George Allen & Unwin, 1982. ISBN 0-04-385087-1.
  • O.S. Nock: A History of the LMS. Vol. 2 The Record Breaking Thirties, 1931–1939. George Allen & Unwin, 1982. ISBN 0-04-385093-6.