Mathilde Schwabeneder

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Mathilde Schwabeneder (* 1956 in Linz, Oberösterreich), nach ihrer Heirat Mathilde Schwabeneder-Hain, ist eine österreichische Buchautorin sowie Radio- und TV-Journalistin beim ORF. Vom 1. Oktober 2007 bis Ende Juni 2020 war sie Korrespondentin in Rom und Leiterin der ORF-Außenstelle, die für die Berichterstattung aus Italien, dem Vatikan und Malta zuständig war.[1][2]

Mathilde Schwabeneder wuchs in der Marktgemeinde Offenhausen in Oberösterreich auf, wo ihr Großvater, Matthias Mühlbacher, ein Sägewerk besaß. Der Großvater väterlicherseits war Bäcker, ihr Vater Zimmermann und Baumeister. Mit 19 Jahren heiratete sie zum ersten Mal und ihr Sohn Lucas kam zur Welt. Sie absolvierte eine Logopädie-Ausbildung und praktizierte in Schulen. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann übersiedelte sie 1983 mit ihrem Sohn nach Rom, wo sie an der Universität La Sapienza Romanistik studierte und dort auch promovierte. Durch ihr Studium erlangte sie neben der Perfektionierung der italienischen Sprache auch gute Spanisch- und Französischkenntnisse, die ihr auf ihren späteren Reisen und bei ihrer Korrespondententätigkeit zugutekamen. Von 1992 bis 1995 arbeitete sie in der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan unter der Leitung von Eberhard von Gemmingen. Während dieser Tätigkeit mit Schwerpunkt Entwicklungszusammenarbeit lernte sie Rom und den Vatikan von Grund auf kennen.[3] Im Jahr 2011 heiratete sie den Wissenschaftsjournalisten Bernhard Hain.

2018 wurde Mathilde Schwabeneder mit dem Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich ausgezeichnet.[4]

Nach ihrer Rückkehr aus Rom wurde Mathilde Schwabeneder 1995 Mitarbeiterin des Österreichischen Rundfunks. Zunächst arbeitete sie in den Bereichen Information und Religion für den Radiosender Österreich 1. 1999 wechselte sie zum ORF-Fernsehen in die TV-Hauptabteilung Religion. Sie gestaltete Reportagen zum Thema Menschenrechte und führte Interviews mit bedeutenden Persönlichkeiten wie dem Dalai Lama, Cat Stevens alias Yusuf Islam, Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai oder auch Richard Gere. Bei allen Live-Übertragungen aus Rom war sie als Kommentatorin tätig, etwa bei den Begräbnisfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II., über den sie auch eine große TV-Dokumentation gestaltete. Die Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. sowie dessen Besuch in Österreich waren weitere Höhepunkte ihrer Tätigkeit. Bei ihrer Reportagetätigkeit in den Krisengebieten der Welt zeigte sie persönlichen Einsatz und Mut, etwa als sie 1997 nur mit einem Kameramann als Begleitung in die Bürgerkriegsregion Südsudan fuhr.[1]

Als fachkundige Gesprächsführerin war Schwabeneder auch verschiedentlich in der ORF-„Pressestunde“ zu sehen.

Ende Juni 2020 ging sie bem ORF in Pension, im Korrespondentenbüro in Rom folgte ihr Cornelia Vospernik nach.[2][5]

  • Franziskus – Vom Einwandererkind zum Papst. Gemeinsam mit Esther-Marie Merz, Styria Verlag, 2013
  • Die Stunde der Patinnen: Frauen an der Spitze der Mafia-Clans. Styria Verlag, 2014
  • Auf der Flucht – Reportagen von beiden Seiten des Mittelmeers. Gemeinsam mit Karim El-Gawhary, Verlag Kremayr & Scheriau, 2015
  • Sie packen aus – Frauen im Kampf gegen die Mafia. Molden Verlag, 2020

Einzelnachweise

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  1. a b Dr. Mathilde Schwabeneder (Memento vom 12. September 2019 im Internet Archive)
  2. a b Wechsel in ORF-Korrespondentenbüros in Berlin und Rom. In: DerStandard.at/APA. 12. Mai 2020, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  3. Ro Raftl: Mathilde, der Papst und das Meer. Kurier, 13. März 2014, abgerufen am 12. September 2019
  4. Menschenrechtspreis OÖ an Vatikan-Expertin Schwabeneder. In: katholisch.at. 11. Dezember 2018, abgerufen am 10. März 2020.
  5. Daniel Hadler: ORF-Korrespondentin in Rom: Mathilde Schwabeneder: Zuerst die Coronakrise, dann in die Pension. In: Kleine Zeitung. 11. März 2020, abgerufen am 22. Dezember 2021.