Noah Hawley

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Noah Hawley (2014)

Noah Hawley (* 1967 in New York City) ist ein amerikanischer Film- und Fernsehproduzent, Drehbuchautor und Schriftsteller.

Hawley studierte Politikwissenschaft am Sarah Lawrence College in Yonkers. Nach seinem Abschluss arbeitete er in einem Rechtshilfeverein für missbrauchte und verwahrloste Jugendliche und begann in seiner Freizeit zu schreiben. 1994 zog er nach San Francisco, wo er sich auf Einladung Po Bronsons dem Schriftstellerkollektiv San Francisco Writers’ Grotto anschloss. Nach verschiedenen Kurzgeschichten und Magazinbeiträgen erschien 1998 sein erster Roman A Conspiracy of Tall Men, ein Thriller über Verschwörungstheorien.[1]

Nach seinem zweiten Roman Other People’s Weddings (dt. Die Hochzeitschwindlerin, 2004) verkaufte Hawley sein erstes Drehbuch an Summit Entertainment. Noch bevor der Film Alibi im Jahr 2006 veröffentlicht wurde, begann er für Fox als Drehbuchautor und Produzent an der Serie Bones – Die Knochenjägerin nach der Vorlage von Kathy Reichs mitzuarbeiten. Anschließend entwarf er für ABC die Serien The Unusuals und My Generation.[2] Zwischen 2007 und 2011 schrieb er an seinem vierten Roman The Good Father (dt. Der Vater des Attentäters) über einen Vater, dessen Sohn eines Attentats auf einen amerikanischen Präsidentschaftskandidaten beschuldigt wird.[3] Hawley entwickelte die seit 2014 ausgestrahlte Fernsehserie Fargo, die auf dem gleichnamigen Spielfilm der Coen-Brüder basiert, und ist ihr verantwortlicher Showrunner.[4] Zudem schuf er die zwischen 2017 und 2019 ausgestrahlte TV-Serie Legion, in deren Mittelpunkt Superhelden aus den Marvel Comics stehen.

Im Zentrum von Hawleys fünften Roman Before the Fall (dt. Vor dem Fall, 2016) steht der Absturz des Privatflugzeugs eines Medienmoguls, den nur ein erfolgloser Maler und ein von ihm geretteter kleiner Junge überleben. Von diesem zentralen Ereignis aus beleuchtet er sowohl die Vorgeschichte der Beteiligten als auch das weitere Schicksal des Malers, der durch die Hexenjagd eines rechtspopulistischen TV-Senders vom gefeierten Helden zum von Verschwörungstheorien umrankten Schurken wird. Der Sender ist laut Marcus Müntefering dem realen Sender Fox News nachempfunden, und der Roman hinterfrage den Wandel von Journalismus zu Infotainment sowie die allgegenwärtige Macht der Medien als „Unterhaltungsmaschinerie“.[5]

Im Jahr 2019 gab Hawley mit dem Weltraum-Drama Lucy in the Sky sein Regiedebüt. Im Mittelpunkt steht eine von Natalie Portman gespielte Astronautin und ihre Liebesaffäre zu einem Kollegen.[6] Die Geschichte ist inspiriert von der Lebensgeschichte der NASA-Astronautin Lisa Nowak.[7]

Hawley lebt in Los Angeles und Austin, Texas, wo seine Frau und seine Tochter wohnen.[8] In seiner Freizeit engagiert er sich für die gemeinnützige Schreibschule 826 Valencia für Kinder und Jugendliche.[9]

Als Regisseur
Als Drehbuchautor
Als Executive Producer
  • 1998: A Conspiracy of Tall Men
  • 2004: Other People’s Weddings (deutsch: Die Hochzeitsschwindlerin, 2006)
  • 2008: The Punch
  • 2012: The Good Father (deutsch: Der Vater des Attentäters, 2014, Taschenbuchausgabe unter dem Titel Der verlorene Sohn, 2019)
  • 2016: Before the Fall (deutsch: Vor dem Fall, 2016)
  • 2022: Anthem

Einzelnachweise

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  1. A Conspiracy of Tall Men. Rezension von Emily Barton in der New York Times vom 23. August 1998.
  2. Nach der Biografie auf der Website von Noah Hawley.
  3. John Williams: Noah Hawley Talks About His New Novel, ‘The Good Father’ im Artsbeat-Blog der New York Times vom 21. März 2012.
  4. Christoph Gurk: „Das Vertrauen der Coen-Brüder ist eine Ehre“. In Puls vom 15. April 2015.
  5. Marcus Müntefering: „Existieren wir, um fernzusehen?“ In: Der Spiegel vom 14. September 2016.
  6. Ben Travers: ‘Lucy in the Sky’: Noah Hawley’s Space Drama Could Land at Fall Festivals. In: IndieWire vom 23. Juni 2019.
  7. Oscar Yuill: Pale Blue Dot: first look at Natalie Portman in Noah Hawley's murderous astronaut drama. In: The Telegraph vom 26. Juli 2018.
  8. About the Author. In: Noah Hawley: The Good Father. Hodder & Stoughton, London, ISBN 978-1-444-73036-4.
  9. Zum Artikel über 826 Valencia in der englischen Wikipedia, siehe en:826 Valencia.