Pegel (Einheit)

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Der Pegel war eine kleine Maßeinheit für das Volumen von Flüssigkeiten und hatte immer eine andere regionalabhängige gleichzusetzende Bezeichnung und auch ein verschiedenes Maß.

Königreich Dänemark

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Im Königreich Dänemark war für Pegel auch der Begriff Pal und Päl(e) gebräuchlich und galt besonders im Weinhandel. Die folgenden Verhältnisse bestanden zu anderen Einheiten:

  • 1 Fuder Wein = 6 Ahn/Ohm = 24 Anker = 3720 Pegel
  • 1 Fuder = 465 Kannen = 930 Pott/Krüge
  • 1 Kanne = 2 Pott = 8 Pegel

Der Anker wurde oft mit 19 (genau 19 ⅜) Kannen oder 39 (genau 38 ¾) Pott gerechnet.[1]

Königreich Preußen

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Im Königreich Preußen galten folgende Verhältnisse:

  • 1 Oxhoft = 1 ½ Ohm = 6 Anker = 108 Kannen = 216 Pott = 864 Pegel
  • 1 Kanne = 98 Pariser Kubikzoll ergibt für 1 Pegel = 784 Pariser Kubikzoll

Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin

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Im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin wurde der Pegel auch Ort genannt. Dort galten folgende Verhältnisse

  • 1 Ahm = 4 Anker = 5 Eimer = 20 Viertel = 40 Stübchen = 80 Kannen = 160 Pott/Quartier = 320 Ösel/Planken/Stück = 640 Pegel = Lübecker Ohm = 1,455 Hektoliter[3]

Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz

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Im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz galten folgende Verhältnisse:

  • 1 Oxhoft = 1 ½ Ohm = 6 Anker =160 Pott = 640 Pegel
  • 1 Oxhoft = 6 Anker = 240 Pott = 960 Pegel

Das Strelitzer Pott war dem Schweriner völlig gleich.[4]

  • 1 Fuder = 4 Oxhoft = 6 Ohm = 24 Anker = 30 Eimer = 120 Viertel = 240 Stübchen = 480 Kannen = 960 Quartier/Pott = 1920 Ösel/Planken/Stück und 7680 Pegel
  • 1 Pott = 49 Pariser Kubikzoll = 1 Liter[5]

Das gesetzlich vorgeschriebene Lübecker Kannen- oder Pottmaß hatte 45 ⅝ Pariser Kubikzoll, aber viele Mecklenburgische Maße waren kleiner bis 41 ½ Pariser Kubikzoll.[6]

In Rostock heißt der Pegel auch Ort:

  • 1 Pegel = 5 7/10 Pariser Kubikzoll = 1/9 Liter[7]

Für Stralsund sind folgende Umrechnungen belegt:

  • 1 Oxhoft = 1 ½ Ohm = 6 Anker = 108 Kannen = 216 Pott = 864 Pegel

Der Pott war dem Lübecker Pott gleich mit 49 Pariser Kubikzoll,[8] womit der Pegel 12,25 Pariser Kubikzoll hatte.[9]

  • 16 Pegel = 196 Pariser Kubikzoll = 3 8/9 Liter[10]

Einzelnachweise

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  1. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse …. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 451.
  2. Georg Kaspar Chelius: Maß- und Gewichtsbuch. Jägersche Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, Frankfurt am Main 1830, S. 214.
  3. Karl Rumler: Übersicht der Maße, Gewichte u. Währungen der vorzüglichsten Staaten …. Verlag Jasper, Hügel u. Manz, Wien 1849, S. 66.
  4. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse …. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 660.
  5. Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde …. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 257.
  6. Christian Nelkenbrecher: J. C. Nelkenbrecher's Allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtskunde. Sanderschen Buchhandlung, Berlin 1828, S. 316.
  7. Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde …. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 220.
  8. Jürgen Elert Kruse: Allgemeiner und besonders Hamburgischer Contorist, welcher von den Währungen, Münzen, Gewichten, Maßen, Wechsel-Arten und Gebräuchen der vornehmsten in und außer Europa gelegenen Städte und Länder …. Verlag der Erben des Verfassers, Hamburg 1808, S. 510.
  9. Christian Nelkenbrecher: J. C. Nelkenbrecher's Allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtskunde. Sanderschen Buchhandlung, Berlin 1828, S. 366.
  10. Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde …. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 332.