Pfarrkirche Maria Waitschach

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Maria Waitschach, Luftaufnahme
Innenansicht
Der Hochaltar

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Waitschach liegt weithin sichtbar auf 1134 m Höhe in der Ortschaft Waitschach in der Gemeinde Guttaring im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten, gut 5 km nördlich des Gemeindehauptorts Guttaring und hoch über dem nur 1 ½ km Luftlinie nordöstlich entfernten Hüttenberg. Sie ist von den Ortschaften Guttaring und Hüttenberg aus jeweils über kurvenreiche Gemeindestraßen erreichbar.

Als Initiator der Kirche wird Leonhard von Keutschach genannt, es gibt aber auch eine Legende, die einen Erzbischof von Salzburg nennt, der ein Gelöbnis für den Bau ablegte. Erstmals wird die Wallfahrtskirche „Weytschach“ am 2. November 1390 als Filiale von Guttaring erwähnt. Es wird aber vermutet, dass bereits zu früherer Zeit ein Heiligtum bestanden haben muss, denn der ehemalige Taufstein, ein Schalenstein, der sich vor der Kirche befindet, datiert aus wesentlich älteren Tagen. Der Sakralbau hatte eine wesentliche Funktion als Wehrkirche zum Schutz vor der Türkengefahr. Die Befestigungsanlagen sind heute noch deutlich sichtbar, verfallen aber zusehends. Die Kirche selbst und der Karner werden laufend restauriert.

Der Baubeginn der Kirche war im Jahr 1447, was aus der Inschrift auf einem nördlichen Strebepfeiler zu ersehen ist. Sie präsentiert sich als fünfachsige spätgotische Hallenkirche mit achtseitigem, dachreiterartigem Turm. Charakteristisch für den Sakralbau ist in seiner Figuration dessen Netz-, Stern- und Kreuzrippengewölbe.

Der Hochaltar, ein zweigeschoßiger Säulenaltar gilt als einer der ältesten Barockaltäre Österreichs. Als Gnadenbild steht im Schrein eine gekrönte Madonnenstatue mit Kind im Strahlenkranz. Zu beiden Seiten die Eltern Marias, links Joachim, rechts Anna die kleine Maria an der Hand führend. Links des Hochaltars, an der Nordseite des Chores steht ein steinernes gotisches Sakramentshaus. An der Nordwand des Kirchenschiffes befindet sich ein sogenannter „Landschaftsaltar“ von 1626, mit der Darstellung Mariä Verkündigung. An der Südwand ist ein Gemälde des Jüngsten Gerichtes angebracht.

Der gotische Karner stammt aus dem Jahre 1535. Das Innere zieren Freskomalereien. Die Fresken der Außenwand, darunter eine Sonnenuhr, sind nur mehr als Reste vorhanden.

  • Martin Müller: Maria Waitschach – ein Beitrag zur spätgotischen Sakralarchitektur Kärntens. Diplom-Arbeit an der Universität Graz, 2001.
  • Simon Poier: Die Gelöbniswallfahrt der Pfarre Judenburg nach Maria Waitschach in Zusammenschau mit Alltagserfahrung, Frömmigkeit und Volksfrömmigkeit. Dissertation an der Universität Graz, 2002.
  • Karl August Redlich: Das Manganeisenerzvorkommen von Waitschach in Kärnten. Montanistische Rundschau, Jahrgang 16, Nr. 2, Wien 1924, S. 30–31.
  • Heinz Meixner: Neue Mineralfunde aus Österreich XXX. In: Carinthia II. Band 170/90, Klagenfurt 1980, S. 40–42 (Kapitel „278. Die Minerale von Waitschach bei Hüttenberg“, zobodat.at [PDF]).
Commons: Maria Waitschach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 46° 56′ N, 14° 32′ O