Picardsches Schweißfieber

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Das Picardsche Schweißfieber ist eine historische Infektionskrankheit, die unter anderem in Frankreich und Deutschland vorkam. Sie trat zum ersten Mal im Jahre 1718 im Vimeu in der nordfranzösischen Provinz Picardie auf, nach der es seinen Namen erhielt, und verbreitete sich von Paris bis Flandern. Man zählte bis 1874 194 Epidemien, zuletzt trat die Krankheit 1918 auf.[1][2] In Frankreich wurde die Krankheit als Suette des Picards, im unbetroffenen England als Picardy Sweat,[3] in Deutschland als Picard’scher Schweiß oder Picard’sches Schweissfieber[4] bezeichnet. Sie wurde mehrfach ausführlich beschrieben.[5]

Die Erkrankung weist Ähnlichkeiten mit dem Englischen Schweiß auf, unterscheidet sich aber in den Symptomen und in der Mortalität. Zu den Symptomen gehörten ein hohes Fieber und Nasenbluten sowie ein Hautausschlag. Viele Opfer starben schon binnen zweier Tage. Als Ursache wird ein Meningitis- oder Miliaria-Ausbruch angenommen.[6] Den überlebenden Betroffenen ging es nach etwa sieben Tagen besser.[4] In der Regel traten Hautbläschen auf, die später trockneten und verschuppten.[4] Zwischen dem Auftreten der ersten Fälle und einem Wiederauftreten in einer Ortschaft vergingen etwa 15 bis 20 Tage.[4]

Einzelnachweise

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  1. Llywelyn Roberts: Sweating Sickness and Picardy Sweat. In: British Medical Journal. August 11 1945; 2(4414), S. 196, PMC 2059547 (freier Volltext)
  2. Foster, Michael. Contributions to Medical and Biological Research, p. 52, Hoeber, New York, 1919
  3. Michael W. Devereaux: The English sweating sickness. In: Southern medical journal. Band 61, Nummer 11, November 1968, S. 1191–1195, PMID 4917447.
  4. a b c d Justus F. C. Hecker: Der englische Schweiss: ein ärztlicher Beitrag zur Geschichte des fünfzehnten und sechszehnten Jahrhunderts. 1834, S. 199 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Hans Zinsser, Gerald N. Grob: Rats, lice, and history. 2008, S. 100 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. George Child Kohn: Encyclopedia of plague and pestilence: from ancient times to the present. 2008, S. 309 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).