Régiment Royal-Allemand cavalerie

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Régiment Royal-Allemand cavalerie


Standarte des Régiment Royal-Allemand cavalerie (Vorderseite)
Aktiv 1671 bis 1792
Staat Königreich Frankreich
Streitkräfte französische Armee
Teilstreitkraft Kavallerie
Truppengattung Kürassierregiment
Standort Sarreguemines
Führung
Kommandeur letzter: Colonel? de Mandell

Das Régiment Royal-Allemand cavalerie war ein Kavallerieregiment in der königlich französischen Armee. In diesem Regiment dienten fast ausschließlich Soldaten deutscher Nationalität, weswegen es zu den sogenannten Fremdenregimentern – „régiments étrangere“ – zählte. Bis 1791 wurden in Frankreich auch die Elsässer als „Deutsche“ bezeichnet.

Aufstellung und Umbenennungen

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  • 10. August 1671: Errichtung des Régiment de Kœnigsmark cavalerie
  • 15. November 1688: Umbenennung in: Régiment Royal-Allemand cavalerie
  • 1. Dezember 1761: Aufstockung durch die Eingliederung des Régiment de Wirtemberg cavalerie[1]
  • 1er Januar 1791: Umbenennung in: 15e régiment de cavalerie
  • 1792: Nachdem der König abgesetzt worden war, sah das Regiment seinen Treueid als erloschen an, emigrierte nahezu komplett und trat in österreichische Dienste.

Das Regiment führte sechs Standarten. Diese trugen im blauen Feld die Sonne und die Devise des Königs Nec pluribus impar. Stickereien und Fransen waren in Gold ausgeführt. Beide Seiten waren gleich.[2]

Mestres de camp/Colonels

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Mestre de camp war die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder den tatsächlichen Kommandeur. Sollte es sich bei dem Mestre de camp um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem Mestre de camp lieutenant (oder Mestre de camp en second) überlassen. Die Bezeichnung Colonel wurde von 1791 bis 1793 verwendet. Ab 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.

Weitere Offiziere

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Mastres de camp-lieutenants en second
  • 1743: de Cauën
  • 1746: Maximilien, Baron de Guntzer
  • 1770: Karl Heinrich von Nassau-Siegen
  • 1772: Frédéric Antoine, Baron d’Andlau
  • 26. Februar 1783: Franz-Ludwig, Graf von Helmstadt
  • 10. März 1788: Jean Louis Connac, Baron d’Hauteville

Kabinettskriege

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Das Regiment kämpfte in folgenden Kabinettskriegen:

1742: Am 27. Mai war das Regiment, zusammen mit dem Régiment de La Marine und dem Regiment de Nice an der Einnahme von Týn nad Vltavou beteiligt, wo diese dann auch einquartiert wurden.

Französische Revolution

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Im Juni 1789 wurde das Regiment auf Anordnung des Königs unter seinem Regimentsinhaber (Colonel propriétaire) und Kommandeur, dem Prince de Lambesc, von Valenciennes nach Paris verlegt, um die Agitation zu bekämpfen. Dieser Befehl erreichte den Prince de Lambesc am 28. Juni. Am 7. Juli erreichte das Regiment Paris und bezog Quartier in den Jardins de la Muette.

Am 12. Juli, zwei Tage vor dem Sturm auf die Bastille, erhielt es den Auftrag, eine Menschenmenge auf dem Place Louis XV. aufzulösen. Diese war einem Aufruf von Camille Desmoulins gefolgt, hatte sich zusammengerottet und führte Abbildungen (bzw. Büsten) von Jacques Necker und Louis-Philippe, Duc d’Orléans mit sich. Der Oberbefehlshaber der Truppen in der Ile-de-France, Lieutenant-général Peter Viktor von Besenval, befahl daraufhin, die Menge mit den blanken Säbel (sabre au clair) zu zerstreuen.

Die Truppe verhielt sich längere Zeit passiv, obwohl sie aus dem Volk provoziert und mit Gegenständen beworfen wurde. Die Reiter drängten dann die Menge in Richtung auf und in die Tuilerien zurück, dabei kam es zu mehreren Verletzten und wahrscheinlich auch getöteten Personen. (Letzteres ist allerdings nicht nachweisbar.) Im Endeffekt kam es jedoch lediglich dazu, dass die Menge auf die umliegenden Straßen auswich und das revolutionär eingestellte Régiment des Gardes françaises zu Hilfe gerufen wurde, um die „fremden Soldaten“ (les soldats „étrangers“) zu verjagen. Gegen sieben Uhr am Abend hielt das Regiment unter dem Gejohle der Menge den Place Louis XV. besetzt, als es vor dem Depot von den Gardes françaises angegriffen und beschossen wurde. Dabei gab es auf Seiten des „Royal-allemand“ drei Verletzte. Gegen 20 Uhr zogen sich die Reiter über die Champs-Élysées auf den Champ de Mars zurück. Danach ordnete Besenval, der über die Passivität des königlichen Hofes verbittert war, den Rückzug der ihm unterstellten Truppen aus Paris an. Am Abend des 16. Juli wurde dem Regiment befohlen, nach Metz abzurücken.

Die Rolle, die es bei der Flucht von König Ludwig XVI. nach Varennes-en-Argonne und seiner dortigen Festsetzung (Affaire de Varennes) gespielt hat, ist bis heute nicht schlüssig geklärt und bleibt daher umstritten.

Im August 1790 waren zwei Escadronen des Regiments an der Niederschlagung der Meuterei in Nancy (Nancy-Affäre) beteiligt.

1791 verlor es wie alle Regimenter der französischen Armee seinen Namen und wurde nur noch mit der Stammnummer bezeichnet. Es hieß von da an 15e régiment de cavalerie.

Als der König im Jahre 1792 abgesetzt wurde, sah das Regiment seinen Treueid als erloschen an und trat nahezu komplett zur Armée des émigrés des Prinzen Condé (hier erhielt es den Namen „Royal-allemand“ zurück) und später in österreichische Dienste über. Nach dem Weggang des Regiments rückten die folgenden in der Nummerierung um eine Stelle nach vorn, sodass das bisherige 16. Regiment (ex Royal-Lorraine) zur Nummer 15 wurde. 1793 kämpfte es dann noch in der Schlacht bei Aldenhoven, wo es das „3e bataillon de volontaires de Paris“ (3. Pariser Freiwilligenbataillon) vernichtete. Danach verliert sich seine Spur.

Friedensgarnison

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Das Regiment hatte in Friedenszeiten seinen Standort in Sarreguemines.

  1. Ordonnance du 1er décembre 1761, État militaire de France pour l’année 1762, S. 380.
  2. Cinquième abrégé de la carte générale du militaire de France, sur terre et sur mer, Lemau de la Jaisse, Paris, 1739
  3. Der Rang Brigadier war der Vorläufer des Mestre de camp
  • Cinquième abrégé de la carte générale du militaire de France, sur terre et sur mer – Depuis novembre 1737, jusqu’en décembre 1738, Lemau de la Jaisse, Paris 1739
  • Chronique historique-militaire, Pinard, tomes 4, 5 et 7, Paris 1761, 1762 et 1764
  • État militaire de France pour l’année 1762, par MM. Montandre-Longchamps, chevalier de Montandre, et de Roussel, cinquième édition, chez Guyllin, Paris 1762