Ramy Essam

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Ramy Essam auf dem Rudolstadt-Festival 2018

Ramy Essam (arabisch رامي عصام, DMG Rāmī ʿAṣṣām, [ˈɾɑːmi ʕeˈsˤɑːm]; * 1987 in al-Mansura) ist ein ägyptischer Musiker. Er ist bekannt für seine Auftritte auf dem Tahrir-Platz in Kairo während der Revolution in Ägypten 2011.

Ramy Essam wuchs in der nordägyptischen Stadt al-Mansura auf. Er studierte Ingenieurwissenschaften und gründete 2009 die Folk-Band Mashakel, die in ihren Liedern das Alltagsleben in Ägypten und die Probleme unter Husni Mubaraks Regierung thematisierte.[1]

Ramy Essam im Mai 2011

Als sich im Januar 2011 Tausende Demonstranten gegen Mubaraks Regime auf dem Tahrir-Platz in Kairo versammelten, trat Essam spontan bei einer der Kundgebungen auf. Sein Lied Irhal / إرحل / Irḥal / ‚Verschwinde!‘, das Mubarak zum Rücktritt aufforderte, erlangte große Beliebtheit unter den Demonstranten. Es wurde über YouTube international bekannt[2] und wird als die Hymne der Revolution bezeichnet.[3] Als die ägyptische Armee am 9. März den Platz gewaltsam räumte, wurde Essam festgenommen und gefoltert.[4][5][6]

Im Juli 2011 trat Ramy Essam im Barbican Centre in London auf.[7] Er wirkte bei dem 2013 erschienenen Kino-Dokumentarfilm The Square von Jehane Noujaim mit, der 2014 auf der 64. Berlinale gezeigt wurde.[8]

Seit 2014 lebt er durch Vermittlung der Hilfsorganisationen ICORN und Artists At Risk in Schweden und Finnland.[9]

Im März 2018 wurde ein Musikvideo unter dem Titel Balala veröffentlicht, in dem Ramy Essam as-Sisi offen kritisiert. Der Regisseur des Videos, Shady Habash, wurde im nach der Veröffentlichung in Ägypten verhaftet. Am 1. Mai 2020 ist Habash im Tura-Gefängnis in Kairo gestorben.[10]

Veröffentlichungen

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  • Introducing Ramy Essam: Revolution Erupts (2013)
Beiträge zu Kompilationen
  • The Rough Guide to Arabic Revolution (2013)[11]
  • Songs from a Stolen Spring (2014)[12]

Die Menschenrechtsorganisation Freemuse zeichnete Ramy Essam 2011 mit dem Freemuse Award für Musiker, die sich für das Recht auf Meinungsfreiheit einsetzen, aus.[1] 2019 verlieh ihm die Human Rights Foundation den Václav Havel International Prize for Creative Dissent.[13]

Einzelnachweise

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  1. a b Freemuse: Egyptian singer Ramy Essam is Award winner 2011. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Oktober 2011; abgerufen am 25. Oktober 2011.
  2. Mark Levine: Ramy Essam Taps Into People Power. In: Rolling Stone. 1. Mai 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2013; abgerufen am 25. Oktober 2011.
  3. Mark LeVine: From protest songs to revolutionary anthems. In: Al Jazeera. 14. Juli 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011.
  4. Dorian Lynskey: Ramy Essam – the voice of the Egyptian uprising. In: The Guardian. 19. Juli 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011.
  5. Reza Sayah: Pro-democracy activists allege torture by Egyptian soldiers. In: cnn.com. 18. März 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011.
  6. Christoph Ehrhardt: Morphium für Ägypten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15. August 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011.
  7. A Night in Tahrir Square. Abgerufen am 25. Oktober 2011.
  8. Al Midan im Filmarchiv der Berlinale (PDF)
  9. Ramy Essam's Tahrir & Beyond Commemorates The Anniversary Of Egypt's January 25 Revolution. In: BroadwayWorld. 3. Januar 2020, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
  10. Egyptian Filmmaker and Photographer Jailed for a Music Video Dies in Prison, PEN America, 2. Mai 2020. Abrufdatum: 5. Mai 2020.
  11. The Rough Guide to Arabic Revolution, abgerufen am 5. Mai 2020.
  12. Songs from a Stolen Spring, abgerufen am 5. Mai 2020.
  13. Václav Havel International Prize for Creative Dissent, abgerufen am 17. Januar 2021.