Renier Roidkin

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Burg Nideggen

Renier Roidkin (* 2. Dezember 1684 in Spa; † 13. März 1741 in Dreiborn), auch René Roidkin genannt, war ein wallonischer Maler des 18. Jahrhunderts.

Roidkin war hauptsächlich im Rheinland, in Belgien und in der Nordeifel tätig. Als Wandermaler zeichnete er zahlreiche Burgen, Kirchen, Schlösser und Stadtansichten. Dabei verwendete er Pinsel, Federkiel und Bleistift oder Tusche. Viele seiner Tuschezeichnungen wurden später koloriert.

In den Jahren 1733 bis 1737 fertigte Roidkin um die 200 Veduten an, die allesamt kurkölnische Besitzungen zeigen. Kurfürst Clemens August I. von Bayern hatte den Wallonen mit Dekorationsarbeiten in seinem Schloss Augustusburg in Brühl beauftragt.[1]

Burg Herrenstein (historische Ansicht)

Zu seinen Werken gehören zwei Tuschzeichnungen mit Ansichten der Burg Herrenstein in Winterscheid aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seine Signatur ging bei einer Restauration (Neurahmung) jedoch verloren. Er wird hier als Hofmaler bezeichnet.[2] Er fertigte unter anderem, gemeinsam mit dem Maler „von Cloot“, einen künstlerisch ausgeschmückten Stammbaum der Grafen von Nesselrode. Für diese Herrschaften schuf er in den Jahren 1725 bis 1726 rund 70 Tuschzeichnungen ihrer Besitztümer, beispielsweise von Ehreshoven, Thum oder Welterode.[3]

Auch mehrere Ansichten der Schlossanlage Gracht aus den Jahren 1724 bis 1730 sind bekannt.[4]

  • Jost Auler: Renier Roidkin. Werke zu Zons und Haus Bürgel um 1735. In: Rheinische Heimatpflege. Jg. 36, Nr. 3, 1999, ISSN 0342-1805 S. 211–217.
  • Guido von Büren: Die Stadt Jülich und das Haus Linzenich in einer Ansicht von Renier Roidkin. In: Jülicher Geschichtsblätter. Jg. 74/75 (2006/2007), 2008, ISSN 0572-6123, S. 129–137.
  • Guillaume Grondal: Renier Roidkin, peintre et dessinateur spadois 1684–1741. In: Bulletin de la Société Verviétoise d’Archéologie et d’Histoire. Nr. 43, 1956, ISSN 0774-4455, S. 93–101.
  • Gisbert Knopp: Kurfürst Clemens August erlegt nahe der Godesburg einen der letzten Wölfe. Eine bisher unbekannte Zeichnung Renier Roidkins. In: Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e. V. (Hrsg.): Jahresband 2015 des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e. V. (= Godesberger Heimatblätter. Band 53), Bonn 2015, ISSN 0436-1024, S. 170–182.
  • Dietrich von Nesselrode: Die in Merten untergegangene Sammlung von Zeichnungen des wallonischen Malers Renier Roidkin. Mechernich, Nesselrode 1992.
  • Leonie von Nesselrode: Die Chorfenster von Ehrenstein. Bertram von Nesselrode und Margarethe von Burscheid – Stifter an der Schwelle zur Frühen Neuzeit. Zugl.: Bonn, Univ., Diss., 2007 u.d.T.: Nesselrode, Leonie von: Bildprogramm und Funktion der Chorfenster von Ehrenstein. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2008, ISBN 978-3-412-20235-4, S. 45, 91, 222–224, 264, 397, 437, 450, 455.
  • Roidkin, René. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 529 (biblos.pk.edu.pl).
  • Walther Zimmermann, Heinrich Neu: Das Werk des Malers Renier Roidkin. Ansichten westdeutscher Kirchen, Burgen, Schlösser und Städte aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (= Jahrbuch Rheinischer Heimatbund). L. Schwann, Düsseldorf 1939.
Commons: Renier Roidkin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Universität Lüttich: Service des Collections artistiques, Stand: 1. Februar 2009.
  2. Winterscheid – Burg Herrenstein – Ältere Ansichten. In: Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmaeler der Rheinprovinz. Band 5: Kreis Gummersbach, Waldbroel, Wipperfürth. L. Schwann, Düsseldorf 1901, S. 964–965, Figur 177 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Ehreshoven. In: Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmaeler der Rheinprovinz. Band 5: Kreis Gummersbach, Waldbroel, Wipperfürth. L. Schwann, Düsseldorf 1900, S. 93–94 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Gracht. In: Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Euskirchen. L. Schwann, Düsseldorf 1900, S. 613, Tafel V (Textarchiv – Internet Archive).