Sd.Kfz. 247

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Sd.Kfz. 247

Sd.Kfz.247 Ausführung B

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 6 Mann
Länge Typ A 5,20 m
Typ B 5,00 m
Breite Typ A 1,96 m
Typ B 2,00 m
Höhe Typ A 1,70 m
Typ B 1,80 m
Masse Typ A 5,2 t
Typ B 4,46 t
Beweglichkeit
Antrieb Typ A Krupp M305
Typ B Horch Achtzylinder-V-Motor
Typ A 66 PS (48 kW)
Typ B 75 PS (55 kW)
Typ B 81 PS (60 kW)
Geschwindigkeit Typ A 70 km/h
Typ B 80 km/h
Leistung/Gewicht
Reichweite Typ A 350 km
Typ B 400 km
Sd.Kfz. 247 Ausführung A / Replika – Original hatte keine Rahmenantenne
Krupp-Fahrgestell
Typ L 2 H 143

Das Sd.Kfz. 247 war ein leicht gepanzertes Fahrzeug für die Kommandeure motorisierter Verbände der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Es wurde in zwei als Typ A und Typ B bezeichnete Baureihen als Vierrad- bzw. Sechsradfahrzeug auf verschiedenen Fahrgestellen gebaut. Das Sd.Kfz. 247 wurde auch als „Schwerer geländegängiger gepanzerter Personenkraftwagen“ bezeichnet.[1] Zur Wartung und zum Betrieb der Fahrzeuge sind zahlreiche Dienstvorschriften bekannt.[2] Die Fahrzeuge wurden später in unterschiedlichen Einsätzen genutzt. Zum Unternehmen Barbarossa sind 9 Stück des Typ A verzeichnet.[3] Es waren Fahrzeuge des Typ B beim XIV. Panzerkorps und in Aufklärungsabteilungen wie „KStN 1109“ (Ostfront, Italien und Westfront) und „KStN 1162“ (Balkan).[4] Im 21. Jahrhundert ist keines der Fahrzeuge als Original erhalten; es sind lediglich Nachbauten (Replikas) bekannt.

Krupp Version (Typ A)

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Die erste Baureihe (A) wurde von Krupp in einer Kleinserie von 10 Fahrzeugen hergestellt und auch gelegentlich als Standartenwagen bezeichnet. Auf das Chassis des 6×4-LKW L 2 H 143 („Krupp-Protze“) wurde 1937 ein relativ einfacher, oben offener Panzeraufbau gesetzt. Es existiert ein Foto eines Sd.Kfz. 247 Typ A mit gehobener Innenausstattung, die komfortabler als militärische Normalversionen ausfällt. In der Fahrzeugmitte war eine Halterung montiert, in der die Standarte eines Verbandes bei einer Parade oder bei Bedarf ein Scherenfernrohr montiert werden konnte.[5][6] Die Geländegängigkeit war de facto gering, da nur die beiden Hinterachsen angetrieben wurden. Schon die Krupp-Protzen hatten damit Schwierigkeiten, was durch das Gewicht des Panzeraufbaues nicht besser wurde. Nach Literaturangaben waren die Fahrer angewiesen, auf Straßen und Wegen zu bleiben.

Daimler-Benz-Version (Typ B)

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Die zweite Baureihe (B) baute die Daimler-Benz AG in einer Serie von 58 Fahrzeugen in den Jahren 1941 und 1942. Die ursprüngliche Bestellung von 1938 wurde aufgrund von Entwicklungsschwierigkeiten erst spät ausgeliefert. Das Erscheinungsbild war völlig anderes als bei der Ausführung A, da das Fahrzeug mit Allradantrieb (4×4) auf dem Fahrgestell des "Schweren Einheits-Pkw I c" von Horch aufbaute (Einheitsfahrgestell II) und somit eher mit den Vierrad-Panzerspähwagen (Sd.Kfz. 221) verwandt war.[5][6] Das Fahrzeug bot sechs Mann Platz. Es sind die Varianten B1 und B2 mit unterschiedlichen Motoren bekannt.

Technische Daten

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Version Länge × Breite × Höhe Gewicht Motor Leistung Höchst-
geschwindigkeit
Reich-
weite
Typ A[7] 5,20 m × 1,96 m × 1,70 m 5,2 t Krupp M305 (luftgekühlter 3,5-Liter-4-Zylinder-Boxermotor) 66 PS (48 kW) 70 km/h 350 km
Typ B
(B1/B2)
5,00 m × 2,00 m × 1,80 m 4,46 t Horch Achtzylinder-V-Motor; 3,5-Liter-Ottomotor[8]

Horch Achtzylinder-V-Motor; 3,8-Liter-Ottomotor[9]

75 PS (55 kW)
81 PS (60 kW)
80 km/h 400 km
  • Peter Chamberlain and Hilary L. Doyle: Encyclopedia of German Tanks of World War Two. Arms and Armour, London 1993, ISBN 1-85409-214-6.
  • Thomas L. Jentz: Schwerer gelaendegaengiger gepanzerter Personenkraftwagen (6 Rad) & (4 Rad) (Sd.Kfz. 247). In: Panzer Tracts. 1. Auflage. Band 13. Panzer Tracts, Boyds 2001, ISBN 0-9708407-4-8.
  • Charles Lemons: Technical Manuals for German Vehicles, Volume 2, Sonderkraftfahrzeug. Lulu.com, 2013, ISBN 978-1-300-87537-6.
  • Alexander Lüdeke: Panzer der Wehrmacht Band 2: Rad- und Halbkettenfahrzeuge 1939–1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-613-03015-2 (Inhaltsverzeichnis Online bei DNB).
Commons: Sd.Kfz. 247 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fritz Hahn: Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933–1945. In: Infanteriewaffen, Pionierwaffen, Artilleriewaffen, Pulver, Spreng- und Kampfstoffe. Band 1. Bernard und Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5831-3, S. 115, 117 (Inhaltsverzeichnis Online bei DNB).
  2. Lemons: Technical Manuals for German Vehicles. S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Nigel Askey: Operation Barbarossa: the Complete Organisational and Statistical Analysis, and Military Simulation Volume IIB. Lulu.com, 2018, ISBN 978-1-312-41326-9, S. 98 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Robert J. Edwards: Tip of the Spear: German Armored Reconnaissance in Action in World War II. Stackpole Books, 2015, ISBN 978-0-8117-1571-3, S. 163, 188, 279, 329 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b Jentz: Schwerer gelaendegaengiger gepanzerter Personenkraftwagen. S. 13–50 – 13–53.
  6. a b Walter J. Spielberger: Die gepanzerten Radfahrzeuge des deutschen Heeres 1905-1945. In: Militärfahrzeuge. 4. Auflage. Band 4. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-87943-337-2, S. 79, 80, 88.
  7. Lüdeke: Panzer der Wehrmacht. S. 77 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Lemons: Technical Manuals for German Vehicles. S. 161 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Lüdeke: Panzer der Wehrmacht. S. 47–48 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).