Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
FFH-Gebiet
„Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach“
Lage Stadt Baden-Baden und vier Gemeinden im Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7315-311
WDPA-ID 555623514
Natura-2000-ID DE7315311
FFH-Gebiet 11,573 km²
Geographische Lage 48° 40′ N, 8° 16′ OKoordinaten: 48° 39′ 32″ N, 8° 16′ 11″ O
Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach (Baden-Württemberg)
Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 1. Januar 2005
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe
f6
f2

Das FFH-Gebiet Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach (Schutzgebietskennung DE-7315-311) entstand 2015 durch die Zusammenlegung der zwei bereits bestehenden FFH-Gebiete Nördlicher Talschwarzwald um Bühlertal sowie Wiesen, Moore und Heiden bei Forbach im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Diese ehemaligen Gebiete wurden bereits im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldet. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 12. Oktober 2018 wurde das Gebiet festgelegt.

Das 1157,3 Hektar große Schutzgebiet gehört zu den Naturräumen 151-Grindenschwarzwald und Enzhöhen und 152-Nördlicher Talschwarzwald innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 15-Schwarzwald.

Es besteht aus zahlreichen Teilgebieten und liegt auf der Markung von fünf Städten und Gemeinden:

Beschreibung und Schutzzweck

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um ein Gebiet mit großer Vielfalt charakteristischer Lebensraumtypen des Nordschwarzwaldes: relativ naturnahe Mischwälder und Eichenwälder, Block(Schutt-)Halden und Felskomplexe, Wiesentälern, artenreiche Borstgrasrasen und Bergmähwiesen, Grindenflächen und Karsee mit Vermoorung.

Lebensraumklassen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)

Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union

N07 – Moore, Sümpfe, Uferbewuchs
  
1 %
N08 – Heide, Gestrüpp, Macchia, Garrigue, Phrygana
  
1 %
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
  
18 %
N16 – Laubwald
  
15 %
N17 – Nadelwald
  
32 %
N19 – Mischwald
  
30 %
N21 – Nicht-Waldgebiete mit hölzernen Pflanzen
  
2 %
N23 – Sonstiges
  
1 %

Lebensraumtypen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 12. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3160 Dystrophe Seen und Teiche Dystrophe Seen 1,20
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 0,05
4030 Trockene europäische Heiden Trockene Heiden 4,00
6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen 16,10
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen 0,50
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 3,00
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorbaofficinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 75,50
6520 Berg-Mähwiesen Berg-Mähwiesen 32,00
7110 Lebende Hochmoore Naturnahe Hochmoore 0,01
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore 0,08
7150 Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) Torfmoor-Schlenken 0,10
8150 Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas Silikatschutthalden 0,50
8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation 0,51
8230 Silikatfelsen mit Pioniervegetation desSedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii Pionierrasen auf Silikatfelskuppen 2,10
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald 43,00
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald 2,20
9180 Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Schlucht- und Hangmischwälder 4,60
9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) Bodensaure Nadelwälder 14,20
91D0 Moorwälder Moorwälder 26,40
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnionincanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 7,30

Zusammenhängende Schutzgebiete

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten, es überschneidet sich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten und liegt vollständig im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Teile des Gebiets liegen im Vogelschutzgebiet Nordschwarzwald. Ein Teilbereich liegt im Nationalpark Schwarzwald, nämlich das 2014 im Nationalpark aufgegangene ehemalige Naturschutzgebiet am Hohen Ochsenkopf. Zum FFH-Gebiet gehört auch das Naturdenkmal Herrenwieser See.

Commons: FFH-Gebiet Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien