Tellurdioxid

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Kristallstruktur
Struktur von Tellurdioxid
_ Te4+ 0 _ O2−
Kristallsystem

tetragonal (α-TeO2)

Raumgruppe

P41212 (Nr. 92)Vorlage:Raumgruppe/92

Gitterparameter

a = 480 pm
c = 761 pm

Koordinationszahlen

Te[4], O[2]

Allgemeines
Name Tellurdioxid
Andere Namen
  • Tellur(IV)-oxid
  • Telluroxid
  • Paratellurit (α-TeO2)
  • Tellurit (β-TeO2)
Verhältnisformel TeO2
Kurzbeschreibung

farblose, tetragonale, oktaederähnliche Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7446-07-3
EG-Nummer 231-193-1
ECHA-InfoCard 100.028.357
PubChem 62638
ChemSpider 56390
Wikidata Q425220
Eigenschaften
Molare Masse 159,61 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

6,02 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

733 °C[2]

Siedepunkt

1245 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[2]

Brechungsindex
  • 2,260 bei 630 nm[3]
  • Abhängig von Wellenlänge und optischer Achse zwischen 2,19 und 2,5[4]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 317​‐​332​‐​360Df​‐​362​‐​411
P: 260​‐​263​‐​280​‐​273​‐​304+340+312​‐​308+313[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Tellurdioxid ist eine anorganische chemische Verbindung, genauer ein Oxid des Tellurs mit der Formel TeO2. Es ist das Anhydrid der unbeständigen Tellurigen Säure (H2TeO3) und unter Normalbedingungen ein farbloser Feststoff.

Zemannit-Kristalle auf Paratellurit (α-TeO2)

Tellurdioxid existiert in zwei Modifikationen, die auch in der Natur in Form der Minerale Paratellurit (α-TeO2, tetragonal) und Tellurit (β-TeO2, orthorhombisch) auftreten. Diese beiden Modifikationen sind strukturell sehr eng miteinander verwandt und können meist durch ihre Farbe unterschieden werden, Tellurit hat häufig eine gelbe Farbe während Paratellurit in der Regel farblos ist.

Gewinnung und Darstellung

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Tellurdioxid entsteht aus elementarem Tellur durch Verbrennung an Luft in einer blauen Flamme:

Technisch wird TeO2 durch Reaktion von Tellur mit konzentrierter Salpetersäure (HNO3) bei 400 °C hergestellt. Dabei wird elementares Tellur zu Te(IV)-oxid oxidiert, während die Salpetersäure zu Stickoxiden reduziert wird:[6]

Physikalische Eigenschaften

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Tellurdioxid (Paratellurit) ist ein Feststoff und kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P41212 (Raumgruppen-Nr. 92)Vorlage:Raumgruppe/92 mit den Gitterkonstanten a = 480 und c = 761 pm. Die Verbindung geht bei 732,6 °C in eine rote Schmelze über. Oberhalb von 1245 °C ist TeO2 ein gelbes Gas.

Chemische Eigenschaften

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Tellurdioxid löst sich sehr schlecht in Wasser unter Bildung geringer Mengen von Telluriger Säure:

Die Gleichgewichtskonstante der Reaktion ist sehr klein, das Gleichgewicht liegt weit auf der linken Seite. Die dabei entstandene Tellurige Säure ist schwach amphoter und reagiert mit starken Säuren (z. B. Salzsäure HCl) unter Bildung von Tellur(IV)-Salzen:

Reaktionen mit Basen führen zur Bildung von Hydrogentellurat(IV)- (HTeO3) oder Tellurat(IV)-Ionen (TeO32−):

Gläser aus Tellurdioxid haben sehr hohe Brechungsindizes und können daher in Lichtwellenleitern als Alternative zu SiO2-Gläsern eingesetzt werden. TeO2-Kristalle werden außerdem als Akustooptische Modulatoren (AOM) verwendet.

Sicherheitshinweise

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Tellurdioxid gilt als gesundheitsschädlich, vor allem durch Einatmen von TeO2-Partikeln und Staub.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b Eintrag zu Telluroxide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  2. a b c d e f g Eintrag zu Tellur(IV)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  3. alineason.com: Tellurdioxid, abgerufen am 17. April 2013.
  4. Almaz Optics, Inc.: Tellurium Dioxide (TeO2)
  5. Eintrag zu Tellurdioxid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 5. September 2023. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. G. Brauer (Hrsg.): Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 447–9.