Theoren Fleury

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanada  Theoren Fleury

Geburtsdatum 29. Juni 1968
Geburtsort Oxbow, Saskatchewan, Kanada
Größe 168 cm
Gewicht 82 kg

Position Rechter Flügel
Nummer #14
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1987, 8. Runde, 166. Position
Calgary Flames

Karrierestationen

1984–1988 Moose Jaw Warriors
1988–1999 Calgary Flames
1999 Colorado Avalanche
1999–2002 New York Rangers
2002–2003 Chicago Blackhawks
2005–2006 Belfast Giants

Theoren Wallace „Theo“ Fleury (* 29. Juni 1968 in Oxbow, Saskatchewan) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1984 und 2006 unter anderem 1161 Spiele für die Calgary Flames, Colorado Avalanche, New York Rangers und Chicago Blackhawks in der National Hockey League bestritten hat. Fleurys größte Karriereerfolge waren der Gewinn des Stanley Cups im Jahr 1989 mit den Calgary Flames und der Olympiasieg mit der kanadischen Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2002.

Fleury wuchs in Regina in der Provinz Saskatchewan auf. In seiner Schulzeit wurde sein Talent als Eishockeyspieler entdeckt, allerdings befürchteten seine Trainer, dass er trotz unglaublichen Talents mit 1,67 m zu klein für die National Hockey League sei. Im NHL Entry Draft 1987 wagten es die Calgary Flames, ihn an insgesamt 166. Stelle zu ziehen. In dieser Zeit spielte Fleury noch für die unterklassigen Moose Jaw Warriors in der Western Hockey League, wo er bis heute viele teaminterne Rekorde hält, so etwa für die meisten Punkte in einer Saison. Im Jahr 1987/88 wurde er gemeinsam mit Joe Sakic sogar Topscorer der Liga.

Fleury im Dress der Calgary Flames

In seiner ersten Profisaison spielte er im Farmteam der Flames und punktete abermals weit überdurchschnittlich, konnte jedoch trotzdem keinen einzigen NHL-Einsatz verzeichnen. In der darauf folgenden Saison spielte er erstmals in der NHL und machte während der regulären Saison 34 Punkte in 36 Spielen. So konnte er beweisen, dass er trotz seiner geringen Größe in der NHL mithalten kann. In der nächsten Saison trumpften die Flames auf und gewannen ihren ersten Stanley Cup. Auch Fleury war Mitglied der siegreichen Mannschaft und lernte von damaligen und späteren Größen wie Lanny McDonald, Al MacInnis und Joe Nieuwendyk, die ebenfalls Spieler der Flames waren.

Bis 1998 blieb Fleury in Calgary, erreichte zweimal die 100-Punkte-Marke, erzielte einmal 51 Tore in einer Saison und bildete in der Saison 1993/94 zusammen mit Robert Reichel und Gary Roberts die produktivste Angriffsreihe der Liga (alle drei erzielten jeweils über 40 Tore). Außerdem wurde er zum erfolgreichsten Spieler der Flames und schlug den teaminternen Torrekord, der von Joe Nieuwendyk gehalten wurde, mit seinem 315. Tor für die Flames. Er machte insgesamt 731 Punkte in 731 Regular-Season-Spielen für die Calgary Flames, was ebenfalls den Karriererekord an Punkten bei den Flames darstellt.

1998 wurde Fleury zusammen mit Chris Dingman im Austausch gegen René Corbet und Robyn Regehr zu Colorado Avalanche transferiert, wo er das letzte Mal in seiner Karriere 40 Tore in einer Saison schaffte. Er verließ als letzter verbliebener Stanley-Cup-Champion von 1989 die Calgary Flames, blieb allerdings nur diese eine Saison in Colorado und unterschrieb für die folgenden drei Jahre als sogenannter Free Agent bei den New York Rangers, wo er zusammen mit Mike York und Eric Lindros in einer Reihe spielte, die zur besten Angriffsreihe der Saison 2001/02 gewählt wurde. An seine alten Erfolge kam er trotzdem nicht mehr heran und so wechselte er 2002 nach Chicago, wo er seine letzten beiden Saisons spielte, bis er schließlich am 11. März 2003 wegen Drogen- und Alkoholmissbrauchs von der NHL suspendiert wurde. Anfang der Saison 2004/05 wollte er ein Comeback in einer unterklassigen Eishockeyliga starten, welches aber an seinem noch immer währenden Drogenproblem scheiterte.

In der Saison 2005/06 gelang ihm sein Comeback bei den Belfast Giants in der britischen Elite Ice Hockey League, für die er nach dreijähriger Abstinenz vom Eishockeysport 38 Spiele bestritt und 81 Punkte erzielte. Im Jahr 2009 gab Fleury mit nunmehr 41 Jahren und sechsjähriger NHL-Abstinenz bekannt, wieder für seinen alten Verein, die Calgary Flames auflaufen zu wollen. Die Flames boten dem Stürmer zunächst an, am Sommertrainingslager und den Vorbereitungsspielen teilzunehmen. Am 17. September 2009 erzielte Theoren Fleury im Vorbereitungsspiel gegen die New York Islanders den Siegtreffer im Shootout und hinterließ auch sonst einen guten Eindruck. Dennoch schaffte er den Sprung in den Kader nicht, woraufhin er seinen erneuten Rücktritt bekannt gab. Seine Rückennummer im Verein war die 14, international lief er für Kanada zumeist mit der 74 auf. Seit Fleury die Flames verließ, wurde die Rückennummer 14 dort nicht mehr vergeben.

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1983/84 St. James Canadians MJHL 22 31 33 64 88
1984/85 Moose Jaw Warriors WHL 71 29 46 75 82
1985/86 Moose Jaw Warriors WHL 72 43 65 108 124 13 7 13 20 16
1986/87 Moose Jaw Warriors WHL 66 61 68 129 110 9 7 9 16 34
1987/88 Moose Jaw Warriors WHL 65 68 92 160 235
1987/88 Salt Lake Golden Eagles IHL 2 3 4 7 7 8 11 5 16 16
1988/89 Salt Lake Golden Eagles IHL 40 37 37 74 81
1988/89 Calgary Flames NHL 36 14 20 34 46 22 5 6 11 24
1989/90 Calgary Flames NHL 80 31 35 66 157 6 2 3 5 10
1990/91 Calgary Flames NHL 79 51 53 104 136 7 2 5 7 14
1991/92 Calgary Flames NHL 80 33 40 73 133
1992/93 Calgary Flames NHL 83 34 66 100 88 6 5 7 12 27
1993/94 Calgary Flames NHL 83 40 45 85 186 7 6 4 10 5
1994/95 Tappara Tampere SM-liiga 10 8 9 17 22
1994/95 Calgary Flames NHL 47 29 29 58 112 7 7 7 14 2
1995/96 Calgary Flames NHL 80 46 50 96 112 4 2 1 3 14
1996/97 Calgary Flames NHL 81 29 38 67 104
1997/98 Calgary Flames NHL 82 27 51 78 197
1998/99 Calgary Flames NHL 60 30 39 69 68
1998/99 Colorado Avalanche NHL 15 10 14 24 18 18 5 12 17 20
1999/00 New York Rangers NHL 80 15 49 64 68
2000/01 New York Rangers NHL 62 30 44 74 122
2001/02 New York Rangers NHL 82 24 39 63 216
2002/03 Chicago Blackhawks NHL 54 12 21 33 77
2003/04 vertragslos nicht gespielt
2004/05 Horse Lake Thunder NPHL 7 4 10 14 28
2005/06 Belfast Giants EIHL 34 22 52 74 270 7 1 12 13 34
2006/07 vertragslos nicht gespielt
2007/08 vertragslos nicht gespielt
2008/09 Steinbach North Stars HM 13 8 19 27 42 4 2 5 7 26
WHL gesamt 274 201 271 472 551 22 14 22 36 50
IHL gesamt 42 40 41 81 88 8 11 5 16 16
NHL gesamt 1084 455 633 1088 1840 77 34 45 79 116

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1987 Kanada Jun.-WM Disqualifikation 6 2 3 5 2
1988 Kanada Jun.-WM 1. Platz, Gold 7 6 2 8 4
1990 Kanada WM 4. Platz 9 4 7 11 10
1991 Kanada WM 2. Platz, Silber 8 5 5 10 8
1991 Kanada Canada Cup 1. Platz, Gold 7 1 4 5 12
1996 Kanada World Cup 2. Platz 8 4 2 6 8
1998 Kanada Olympia 4. Platz 6 1 3 4 2
2002 Kanada Olympia 1. Platz, Gold 6 0 2 2 6
Junioren gesamt 13 8 5 13 6
Herren gesamt 44 15 23 38 46

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Im Oktober 2009 veröffentlichte Fleury seine Autobiographie mit dem Titel „Playing with Fire“.

Commons: Theoren Fleury – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien